Reisen/ Spanien/ Werbung

CHELVA: VON AZURBLAUEN HÄUSERN

Es ist heiß an diesem Spätsommernachmittag im Osten Spaniens. Wir steigen aus dem klimatisierten Auto und die Hitze schlägt uns entgegen wie eine Wand. Wir sind müde, sehnen uns nach einem Kaffee und einer Pause. Stattdessen steht eine Stadtführung auf dem Programm: wir sollen mehr über die Geschichte des kleinen Ortes Chelva erfahren.

Chelva Innenhof in der Altstadt, Provinz Valencia

Bevor ich in die Provinz Valencia gereist bin, habe ich noch nie von Chelva gehört. Was ich dort aber nicht erwartete, war ein Dorf wie aus einem Bilderbuch über griechische Inseln. Die Häuser in Azurblau und Weiß, überall stehen Topfpflanzen und Wäsche trocknet über den Dächern auf langen Leinen.

Pflanzen in der Altstadt von Chelva

Altstadt von Chelva in der Provinz Valencia

Torbogen in Chelva

Die Nachmittagsmüdigkeit schlägt um in Faszination, dann in Begeisterung. Kameras werden gezückt und kleine Gassen erkundet. Während unser Stadtführer auf Spanisch die Geschichte der Stadt beschreibt, schweift mein Blick umher. Geschichte, das war noch nie wirklich meins. In der Schule gerade so bestanden und bei Jahreszahlen schaltet mein Kopf automatisch auf Autopilot. Trotzdem bekomme ich am Rande mit, dass Chelvas Altstadt eine Besonderheit ist.

Altstadt von Chelva mit azurblauen Häusern

Das Zentrum ist nämlich unterteilt in vier verschiedene Viertel: jüdisch, christlich, muslimisch und maurisch. Die Grenzen der Viertel sind am Baustil, aber auch an Infoschildern gut erkennbar. Mich interessiert aber in diesem Moment vor allem eins: warum sind die Häuser blau?

Eine Mischung aus Kalk und Kobalt sorgt für den einzigartigen Farbton, erklärt unser Guide. Die Mischung sieht jedoch nicht nur schön aus, sie wirkt auch desinfizierend. Außerdem absorbiert die hellblaue Farbe das Licht. In den engen Gassen ist es deshalb nicht so heiß. Das Weiß reflektiert das Licht hingegen. In der spanischen Nachmittagssonne kann ich den Effekt selbst bestaunen: Zwischen den Häusern ist es angenehm kühl und schattig, obwohl manche Straßen nur zwei Meter breit sind und die Sonne unbarmherzig niederbrennt.

Katze in der Altstadt von Chelva

Ich könnte noch Stunden in der Altstadt umherstreifen und schöne Motive entdecken. Eine Katze sitzt gelangweilt vor einem Hauseingang. Unsere Gruppe wird von einem Vertreter des lokalen Tourismusbüros begleitet, der sich über die Gruppe deutscher Bloggerinnen freut. Schnell merkt er, dass mich die Geschichte seiner Stadt an diesem heißen Tag nicht in ihren Bann zieht – die zahlreichen schönen Häuser jedoch schon. Er winkt und erzählt mir auf Spanisch, dass ich ihm folgen soll. Wir betreten einen schmalen Gang, der zu einigen Wohnhäusern führt. Dann biegt er rechts ab und wir stehen in einem Innenhof, der von unzähligen Pflanzen gesäumt ist. Jemand hat sich hier die Mühe gemacht, sie alle in einzelne Töpfe zu pflanzen und sie hübsch nebeneinander aufzustellen. Was für ein Anblick!

Altstadt von Chelva in der Provinz Valencia

Unsere Erkundungstour endeckt schließlich vor einem riesigen Gebäude: Dem Palacio vizcondal de Chelva. Ein beeindruckendes Bauwerk, das alle anderen an diesem Platz überragt. Auch wenn ich an diesem Tag nicht so viel von der spannenden Geschichte und Kultur des Ortes aufnehmen konnte, hat mich Chelva doch begeistern können. Statt meine Unaufmerksamkeit zu bereuen, freue ich mich noch immer über die vielen schönen Bilder und vielleicht komme ich ja nochmal zurück – dann mit mehr Wissbegierde und Energie im Gepäck!

Palacio in Chelva

Weiterlesen: Meine Reise nach Valencia

Dieser Beitrag entstand nach einer Pressereise des Spanischen Tourismusamtes in die Provinz Valencia.

Das könnte Dir auch gefallen

0 Kommentare

Hinterlasse eine Antwort