Da euch meine Zero Waste Updates immer sehr interessieren, teile ich heute wieder drei einfache Tipps für weniger Müll! Auch nach vielen Jahren, in denen ich versuche, Zero Waste in meinen Alltag zu integrieren, setze ich immer noch neue Ideen um.
1. Weniger Online-Shopping
Da immer mehr Menschen online bestellen, werden Unmengen an Verpackungsmaterial benötigt. Zwar ist dieses häufig aus Papier, Pappe und Karton, aber auch das kostet uns wertvolle Ressourcen! Mittlerweile machen Papiermaterialien mit 45 % den Großteil des Verpackungsmülls in Deutschland aus, Kunststoff kommt auf 17 Prozent. Wenn man sich die Gesamtmenge anschaut, hat der Plastik-Verpackungsmüll in den letzten zehn Jahren um 1,56 Millionen Tonnen zugenommen – bei Papier sind es sogar 2,75 Millionen Tonnen (Quelle). Das ist einfach zu viel!
Leider bekomme ich bei Online-Bestellungen manchmal so viel Plastik als Füllmaterial, wie sonst in einem ganzen Monat an Verpackungen bei mir anfallen würde. Ich versuche deshalb, folgende Dinge umzusetzen:
- Nur Dinge kaufen, die ich wirklich brauche.
- Wieder öfter in Geschäften in meiner Stadt einkaufen, bevorzugt kleine Einzelhändler*innen.
- Mir genau überlegen, welche Weihnachtsgeschenke ich für wen kaufen möchte und diese gesammelt bestellen.
- Onlinebestellungen nicht zu Stoßzeiten machen (also z.B. schon Anfang November statt Mitte Dezember wenn Weihnachten vor der Tür steht, das gleiche gilt für Ostern, Muttertag & Co).
- Shops Feedback zur Verpackung geben: z.B. wenn Plastik-Luftpolsterkissen statt kleinere Kartons in der richtigen Größe verwendet werden.
2. Dem To Go Wahn den Kampf ansagen!
Wenn ich morgens in der Ubahn sitze, zähle ich die Coffee To Go Becher. Ich finde es völlig absurd, dass oft jede zweite Person einen Wegwerfbecher in der Hand hält. Was ist mit uns passiert, dass wir keinen Kaffee oder Tee mehr daheim trinken können? Müssen wir wirklich immer alle Lebensmittel und Getränke unterwegs konsumieren? Die To Go Verpackungen nehmen überall zu. Seien es Papiertüten beim Bäcker (wo jedes Teil einzeln verpackt wird statt in eine große Tüte), Kaffee zum Mitnehmen oder Take Away Food. Die Pizza im Pappkarton ist zwar die bessere Alternative, wenn ich sie mit asiatischen Lieferdiensten vergleiche (Plastikboxen für das Essen, darin mehrere Plastikschälchen und -stäbchen, das ganze wird in einer Plastiktüte gebracht) – doch ökologisch ist auf Dauer beides nicht – deshalb koche ich lieber selbst. Auch im Supermarkt gibt es immer mehr abgepackte Einzelportionen, geschältes Obst in Plastik oder andere absurde Angebote. Dabei ist es so einfach, es anders zu machen!
Mittagessen kann man daheim vorbereiten und mit in die Arbeit, Schule oder Uni nehmen. Ein paar einfache To Go Rezepte:
Wer dafür keine Zeit oder Lust hat, kann trotzdem vieles verbessern:
- Kaffee oder Tee daheim oder direkt im Cafe trinken.
- Heißgetränke für unterwegs bereits zuhause oder im Büro zubereiten und in einen Thermo-Behälter füllen – den kann man auswaschen und im Laden nachfüllen lassen.
- Kaltgetränke in eine Edelstahl- oder Glasflasche füllen und mitnehmen.
- Eine Edelstahlbox mitnehmen oder im Büro lagern, darin füllen viele Läden gern To Go Gerichte ab: ob mexikanische Tacos oder Falafel.
- Brötchen, Butterbrezen oder belegte Sandwiches beim Bäcker einfach in einen mitgebrachten Stoffbeutel oder eine Dose legen lassen statt eine Papiertüte zu nehmen.
- Auf Umverpackungen wie zusätzliche Alufolie oder Tüten (egal ob aus Papier oder Plastik) verzichten.
- Keine Plastik- oder Papiertrinkhalme verwenden (gute Alternativen sind Strohhalme aus echtem Stroh oder man bringt selbst einen Trinkhalm aus Glas und Edelstahl mit).
Einfach mal das eigene Lieblingscafe oder Take Away Restaurant auf diese Probleme hinweisen – vielleicht haben sie ja Lust, etwas zu verändern? Meine Kolleg*innen und ich haben im Rahmen der WDC Plastikkampagne eine Challenge ins Leben gerufen, bei der auch schon viele große und kleine Unternehmen dabei sind. Alle versuchen, (Plastik)Müll in ihrem Unternehmen einzudämmen – egal ob Büro, Cafe oder Hotel! An eurem eigenen Arbeitsplatz gibt es bestimmt auch noch Verbesserungspotential – ich schicke euch gern die Checkliste, mit der ihr das überprüfen könnt. Wir selbst haben im Büro auch schon einiges umgestellt in den letzten Jahren – es ist nicht schwierig!
3. Zero Waste im Flugzeug
Mit ein paar einfachen Vorbereitungen könnt ihr sogar müllfrei in den Urlaub starten! Ich habe es bei meiner letzten Flugreise nach Spanien einfach mal ausprobiert.
- Leere Flaschen dürfen durch den Security-Check. In europäischen Ländern, in denen Leitungswasser trinkbar ist, könnt ihr die Wasserflasche dann nach dem Security-Check im Sanitärbereich an den Waschbecken wieder auffüllen.
- Nehmt einen Coffee to go Becher mit ins Flugzeug und lasst euch Tee oder Kaffee einfach direkt hinein füllen. Bei meinem letzten Flug hat sich die Stewardess total darüber gefreut und mir ein Kompliment ausgesprochen, dass ich meinen eigenen Becher dabei hatte! Denn auch das Flugpersonal ärgert sich über den vielen sinnlosen Müll. Falls ihr keinen eigenen Becher habt, könnt ihr zumindest den gleichen Becher wiederverwenden statt bei Langstreckenflügen jedes Mal einen neuen zu nehmen.
- Viele Airlines bieten keine kostenlosen Snacks oder Mahlzeiten mehr an. Da lohnt es sich sowieso, eine Verpflegung von daheim mitzubringen (Sandwiches, selbstgebackene Kekse oder Müsliriegel). Ansonsten kann man sich beim Bäcker (auch im Flughafen) gekaufte Snacks in eine eigene Dose oder einen Baumwollbeutel legen lassen statt in eine Einwegverpackung.
- Die Boardkarte bekommt man mittlerweile beim Online Check-in elektronisch. Ein gedrucktes Ticket ist zum Einchecken nicht notwendig, ihr zeigt einfach den Code am Handy. Aber Achtung: falls ihr Gepäck aufgebt, sagt nochmal dazu, dass ihr keine ausgedruckte Bordkarte wollt. Sonst wird diese eventuell nachgedruckt.
- Nehmt eure eigenen Kopfhörer mit ins Flugzeug statt die in Plastik eingepackten Bord-Kopfhörer zu verwenden.
Fallen euch noch weitere Tipps gegen Müll im Flugzeug ein?
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