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WIE WIR MIT NACHHALTIGEM REISEN ZUSAMMEN DIE WELT VERÄNDERN KÖNNEN!

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Vielleicht erinnert ihr euch noch an meine 10 Tipps für nachhaltiges Reisen? Wir haben in der Hand, wie gut wir beim Reisen unseren Planeten, unsere Mitmenschen und andere Lebewesen behandeln. Allerdings ist Nachhaltigkeit wesentlich einfacher, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht.

Nachhaltig reisen und gemeinsam die Welt verändern

Zusammen mit dem nachhaltigen Reiseanbieter Fairaway werde ich deshalb am 10. März auf dem Berlin Travel Festival einen Vortrag über nachhaltiges Reisen halten. Fairaway hat die Kampagne „Gemeinsam besser reisen“ ins Leben gerufen. Der faire Reiseanbieter gestaltet die vermittelten Reisen so nachhaltig wie möglich. Dazu gehört zum Beispiel die Vermeidung von Einweg-Plastikflaschen und die Schaffung von Arbeitsplätzen für Einheimische.

Positive impact travel: wie wir beim Reisen etwas Gutes tun können

Tourist*innen können positive Auswirkungen auf das Leben der Menschen und Natur vor Ort haben. Zum Beispiel werden Schutzgebiete im Meer oder an Land geschaffen, mit denen die Natur bewahrt werden soll. Sobald sich Reisende für besondere Naturschätze interessieren, werden diese auch oft unter Schutz gestellt – damit auch zukünftige Generationen etwas davon haben.

Mit verantwortungsvollem Handeln tragen wir aktiv zum Schutz der Natur bei. zum Beispiel wenn wir vor Ort möglichst wenig Müll verursachen und darauf achten, dass kein Abfall in der Natur landet. In manchen Regionen ist es ratsam, den eigenen Müll wieder mitzunehmen. So ging es mir zum Beispiel auf einer kleinen Insel bei Borneo. Für ca. 50 Einwohner*innen gibt es kein Abfallsystem. Der anfallende Müll wird einfach verbrannt. Ich habe deshalb alles wieder mit nach Borneo transportiert. Auch in Tansania wird teilweise der Müll bei Nationalparkbesuchen oder aus Zeltlagern wieder mitgenommen und anderweitig fachgerecht entsorgt.

Wenn wir außerhalb der Hauptsaison reisen, haben Einheimische ein regelmäßiges Einkommen statt einmal im Jahr großen Andrang auf ihre Heimat. Tourismus kann somit dauerhaft Arbeitsplätze schaffen. Ein Beispiel dafür sind die Sherpa in Nepal, die inzwischen eine der reichsten indigenen Völker der Welt sind. Als Träger*innen und Bergführer*innen sind sie weltweit berühmt geworden. Ich versuche bei allen Reisen, lokale Unternehmen zu unterstützen. Egal ob in Sri Lanka oder in Österreich. Dazu gehört einerseits, nicht in internationalen Hotelketten zu übernachten sondern in Homestays oder familiengeführten Hotels. Wenn Einheimische dort beschäftigt werden, hilft das der lokalen Wirtschaft. Bestenfalls betreiben die Menschen vor Ort ihr eigenes Geschäft oder zum Beispiel ein Homestay, so dass sie nicht nur ein regelmäßiges Gehalt bekommen, sondern direkt von den Gewinnen aus dem Tourismus profitieren.

Dieser Grundsatz gilt nicht nur für Übernachtungen, sondern auch für andere Ausgaben vor Ort. Ein kleiner Obstladen statt bekannten Supermarktketten. Ein handgemachtes oder lokales Mitbringsel aus der Region statt importierter Billig-Kleidung. Das Nationalgericht in einem kleinen familiengeführten Betrieb statt Fast Food bei weltweit bekannten Restaurantketten. Viele Einheimische bieten auch Kochkurse an und bessern sich so ihr Einkommen auf. Über Fairaway habe ich in Kapstadt einen Kochkurs in kap-malaiischer Küche gemacht! So lernt man viel über die lokale Kultur, spezielle Zutaten und Essgewohnheiten. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, Menschen kennenzulernen.

Kochkurs bei Gamidah im Bo-Kaap in Kapstadt

Warum uns „ganz oder gar nicht“ nicht weiterbringt

Wer sich bemüht, nachhaltig zu leben, kennt dieses Problem: soll man am besten gar nicht mehr verreisen? Nicht nur Zoos vermeiden, sondern auch im Nationalpark keine Tiere beobachten, um sie nicht zu stören? Lieber keine Airbnbs mehr buchen?

Ich bin der Meinung, dass man nicht immer alles 100 Prozent perfekt machen kann. Es ist einerseits nicht realistisch, dass die gesamte Menschheit aufhört zu reisen und zu konsumieren. Außerdem sind kompletter Verzicht und strikte Verbote kein Anreiz für Menschen, ihren Lebensstil zu verändern. Jeder kleine Schritt zählt. Wenn es viele kleine Schritte und ein paar große sind, umso besser! Aber irgendwo muss man anfangen.

Tracker im andbeyond Phinda Private Game Reserve

Über den Wolken – mit gutem Gewissen?

Bei Flugreisen geht es mir zum Beispiel so: Am liebsten würde ich gar nicht fliegen, weil es einfach extrem schlecht für die Umwelt ist. Andererseits liebe ich es, fremde Kulturen und Länder zu entdecken. Deshalb habe ich für mich einen Mittelweg gefunden: ich mache keine Inlandsflüge sondern fahre wenn möglich mit dem Zug, vor allem wenn ich in große Städte wie Berlin muss.

Wenn ich fliege, versuche ich möglichst lang vor Ort zu bleiben, damit sich der Flug auszahlt. Für ein Wochenende nach Mallorca mit dem Billigflieger? Das ist für mich keine Option. Wer Land und Leute kennenlernen und beim Reisen positive Dinge bewirken möchte, braucht viel mehr Zeit! Also lieber seltener verreisen und dafür länger bleiben. Für Kurztrips gibt es viele schöne Ziele in Deutschland und den Nachbarländern.

Bei meinen Flugreisen achte ich außerdem darauf, wenn möglich Nonstop-Flüge zu buchen. Mein nächster Flug führt mich auf die kanarischen Inseln: es hätte mich halb so viel gekostet, wenn ich einen Umsteige-Flug gewählt hätte. Der Umweg über einen weiteren Flughafen sowie zusätzlich nochmal Start und Landung verursachen jedoch viel mehr unnötigen CO₂-Ausstoß und kosten mich noch dazu wertvolle Zeit. Wenn ich 14 Stunden unterwegs bin statt fünf, raubt mir das einen gesamten Urlaubstag und ich bin am Ende gestresst! Es ist also sowohl ökologisch sinnvoll als auch in meinem Sinne, dass ich auf möglichst wenige Zwischenstopps achte.

Nachhaltig und positiv reisen – ausprobieren und mitmachen!

Behaltet den Gedanken des nachhaltigen Reisens einfach für eure Reiseplanung im Hinterkopf. Wenn das nächste Mal ein Urlaub oder eine Geschäftsreise ansteht, könnten euch folgende Tipps helfen:

  • Seltener in den Urlaub fliegen und dafür länger vor Ort bleiben, bei Geschäftsreisen Urlaubstage dranhängen
  • Nonstop-Flüge bevorzugen, auch wenn sie teurer sind
  • Innerhalb eures Landes auf Flüge verzichten und stattdessen mit Bahn oder Fernbus fahren
  • Im Reiseland lokale Unternehmen unterstützen und Homestays oder familiengeführte Hotels besuchen
  • Mit Einheimischen in Kontakt treten, zum Beispiel über Kochkurse
  • Möglichst wenig Müll erzeugen und diesen vernünftig entsorgen

Gemeinsam können wir etwas verändern und nachhaltiges Reisen zum Standard machen!

Mann in Galle Fort genießt den Sonnenuntergang

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2 Kommentare

  • Antworten
    Ricarda
    24. Januar 2019 um 7:13

    Super und sehr wichtiger Artikel, der zeigt, dass jeder seinen Beitrag leisten kann 🙂

    • Antworten
      Ela
      24. Januar 2019 um 11:52

      Liebe Ricarda, danke dir für den netten Kommentar! Das freut mich sehr 🙂
      Liebe Grüße,
      Ela

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