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HOTEL RITTER DURBACH

Der Schwarzwald ist eine Region, von der ich bisher nur mysteriöse Geschichten über Kuckucksuhren und Schwarzwälder Kirschtorte kenne. Zeit also, sich die Gegend mal persönlich anzusehen! Vor allem, wenn es dort auch noch ein hervorragendes Restaurant mit Michelin-Stern gibt… Das Hotel Ritter Durbach* ist eine Institution, für die sich die Anreise auf jeden Fall lohnt!
Hotel Ritter Durbach
Von Kai Pflaume bis Karl Lagerfeld waren in den letzten 20 Jahren einige Promis dort, davon zeugt eine Bildergalerie in der Hotel-Lobby. Aber  von ein paar Promis im Jahr kann ein Hotel nicht leben, so Hauseigentümer Dominic Müller. Das wichtigste sind die Gäste, die tagtäglich ein und aus gehen. Deshalb hängt auch mitten unter den prominenten Gesichtern ein Spiegel.
Hotel Ritter Durbach - Promi-Galerie
Der Beste, unser Hund und ich sind in einem Komfortzimmer untergekommen. Komfortabel ist es in der Tat, wenn auch auf den ersten Blick ein bisschen klein für ein 4*-Hotel. Warum das so ist erklärt mir der Hausherr bei der wöchentlichen Hausführung, die allen Hotelgästen offen steht. Die meisten Personen verbringen wenig Zeit auf dem Zimmer – entweder sie sind im Spa, beim Wandern, in einem der drei hauseigenen Restaurants oder bei Business-Terminen.
Hotel Ritter Durbach - Komfortzimmer
Im Zimmer sind neben einem gemütlichen Bett noch zwei kuschelige Sessel, die zum Verweilen und Lesen einladen. Beim Badezimmer wurde am Platz auch nicht gespart, es ist verhältnismässig geräumig. Im ganzen Haus wird eine eigens entwickelte Seifenlinie mit Trauben verwendet – in einer Weinregion könnte nichts besser passen! Zudem ist die Seife ohne Silikone und Parabene, statt kleinen Plastikfläschchen gibt es nachfüllbare Spender. Auf diese kleinen Dinge, die ein Hotel nachhaltiger machen als die Konkurrenz, achte ich ja gerne mal…
Hunde sind im Haus übrigens willkommen, nur zum Frühstück und ins Gourmet-Restaurant dürfen sie nicht mit. Napf und Decke erhält man auf Anfrage an der Rezeption – ich fände es schön, wenn diese automatisch am Zimmer zur Verfügung gestellt werden. Aber verfügbar sind sie und die umliegenden Weinberge sind perfekt zum spazieren gehen mit dem Vierbeiner.
Hotel Ritter Durbach - Komfortzimmer
Das Hotel verfügt auch über einen großen Spa-Bereich, der sich über verschiedene Etagen und Häuser zieht. Klingt erstmal kompliziert, auch bei einem Blick auf die Spa-Landkarte. Faktisch ist aber alles sehr gut ausgeschildert. Mit dem Aufzug geht es nach oben aufs Dach, wo man die Sonnenterrase genießen kann, die Kräuterkammer oder den Lavendelraum besucht, es sich in der Teelounge gemütlich macht oder mit dem Aufzug direkt nach unten zum Swimming Pool gelangt. Der ist zwar etwas klein, aber das Hotel ist schließlich kein Neubau sondern ein altes Traditionshaus, in das der Spa-Bereich nachträglich eingefügt werden musste.
Das absolute Highlight des Hotels ist auf jeden Fall der Wilde Ritter*, das Gourmet-Restaurant des Hauses. Einen Abend durfte ich das mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Menü probieren – extra für mich wurde eine vegetarische Variante gekocht, die eigentlich nicht explizit angeboten wird. Grundsätzlich gibt es nämlich die beiden Menüs “von hier” und “von Welt” zur Auswahl – ersteres sehr regional bezogen, zweiteres etwas ausgefallener. Wenn ihr dort essen geht, kündigt auf jeden Fall an, dass ihr Vegetarier seid. Dann steht einem kulinarischen Abend nichts mehr im Weg!
Gourmet-Restaurant Wilder Ritter
Das Ambiente des Restaurants ist sehr besonders. Ganz in Schwarz gehalten sind die beiden Räume, damit einen nichts vom köstlichen Essen ablenkt. Dezent sind doch ein paar Hinweise auf die Region versteckt, wie zum Beispiel die Portraits von Frauen mit traditionellen Trachten. Auch die Besteck-Deko an der Wand fand ich herrlich:
Gourmet-Restaurant Wilder Ritter
Der Service war wie zu erwarten hervorragend, das Essen ein kulinarischer Hochgenuss. Besonders positiv ist mir auch aufgefallen, dass zu jedem Gang eine kleine Karte auf den Tisch gestellt wird, auf der das Gericht nochmal illustriert und beschriftet ist. Sterneküche hat ja gern mal viele komplexe Elemente in einem Gericht – sich die vielen Informationen des Kellners zu merken, was man gerade auf dem Teller hat, ist nicht immer einfach. So kann man nochmal die wichtigsten Komponenten des Gerichtes nachlesen… Eine tolle Idee!
Wilder Ritter VorspeiseWilder Ritter Salat mit Rettich und Kohlrabisud

 

Der Gruß aus der Küche, kleine Hörnchen gefüllt mit Taleggio-Käsecreme (eine Geschmacksexplosion!), wurde in einem alten Weinstock serviert. Bei der Vorspeise steckten dann die Löffel darin. Eine tolle Idee, mit dem hübschen Holz die Region auch visuell auf den Tisch zu bringen! Der Salat aus
verschiedenen Rettich-Sorten mit Kohlrabi-Sud und Limonen-Mayonaise hat
es mir besonders angetan. Einfach herrlich, wie die verschiedenen
Geschmäcker zusammen harmoniert haben!
Statt normalem Brot gab es dann zum Melonen-Süppchen bunte Brötchen, frisch gebacken. Serviert wurde in wunderschönem Ton-Geschirr.
Wilder Ritter BrotWilder Ritter Melonensuppe
Als Hauptgang wurde grüner Spargel mit Kirschblüten-Gelee und einer schaumigen Sauce Hollandaise aufgetischt. Die Buttersauce hätte ich am liebsten gleich aus dem Kännchen getrunken, so lecker war sie! Eine gute Sauce Hollandaise ist eine Kunst, diese hier hat mir wirklich besonders geschmeckt.
Hauptgang Wilder Ritter: grüner Spargel
Nach dem Hauptgang gab es einen süß-salzigen Zwischengang mit Sorbet und einer mit Haselnussmilch gefüllten Sphäre… Traumhaft! Zum Dessert wurde dann ein Ziegenmilcheis gereicht, mit Verbenenkrokant, Erdbeer-Gelee, geschmortem Rhabarber, crispy Erdbeer-Blättchen und einem kleinen  Käsekuchen. Spätestens dann war absolut klar – der Michelin-Stern ist mehr als verdient, lieber Herr Tienelt!
Dessert Wilder Ritter: Ziegenmilcheis und Käsekuchen
Insgesamt hat mich das Menü voll und ganz überzeugt. Drei Stunden kulinarische Highlights, kreativ umgesetzt mit regionalem Bezug. Essen muss Spaß machen lautet das Motto des Kochs – und das macht es im Wilden Ritter!
Am zweiten Abend durften wir ein Menü aus der Ritterstube probieren. Drei Gänge wurden serviert: eine Kohlrabischaumsuppe als Vorspeise, gefolgt von grünem Spargel mit gefüllten Minipaprika, Kisir und Falafel. Zum Nachtisch gab es eine Creme Brulee mit Eis. Der Hauptgang war mir leider etwas zu ölig, aber ansonsten war das Essen auch hier sehr gut.  Besonders zu erwähnen ist, dass es ein rein veganes Menü gibt! Die aktuelle Speisekarte kann man sich auf der Website herunterladen.
Ritter Stube
Ritter Stube im Hotel Ritter Durbach
Das dritte Lokal im Haus ist der Ritter Keller, ein uriges Lokal mit typischen Gerichten aus der Region und selbstgebrautem Bier. Die Karte beinhaltet zum Beispiel einen Vesperteller, Flammkuchen oder Schwarzwälder Kirschtorte.
Das Frühstücksbuffet ist im Wintergarten bis 11 Uhr morgens aufgebaut, dort kann man sich Waffeln selbst backen oder Pancakes mit Ahornsirup und Omelette an den Tisch bestellen. Das Buffet hat eine gute Käseauswahl, frisches Obst und Gemüse, Antipasti, Müsli und Joghurts, Sojamilch und Säfte zur Auswahl.
Insgesamt lohnt sich ein Besuch im Hotel Ritter Durbach ohne Zweifel – wer vegetarische Sterneküche oder ein tolles veganes Menü probieren will, ist hier auf jeden Fall richtig. Aber auch Wellness, ein Spaziergang durchs Dorf oder eine Wanderung zum Schloss Staufenberg bieten sich an. Insgesamt ein tolles Angebot, das ich ohne Bedenken empfehlen kann!

*Werbung / Kooperation mit dem Hotel Ritter Durbach

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4 Kommentare

  • Antworten
    Täbby
    1. Juni 2016 um 17:03

    Die Idee, die Zimmer kleiner zu machen und dafür auf schöne Bäder und ein gutes Zusatzangebot wie Spa und etc. zu setzen, finde ich eigentlich sehr gelungen! Und auch die Möglichkeit, Hunde dabei zu haben, beeindruckt mich doch ein wenig – bisher kenne ich noch kein Hotel, wo dies gestattet ist.

    Und bunte Brötchen sind auch eine niedliche Idee 🙂 Das merke ich mir für den Tag, an dem ich jemanden zum Frühstück einlade! Und wo wir jetzt schon bei Frühstück sind – das Frühstücksangebot vom Hotel klingt nach meinem allergrößten Traum.

    Liebe Grüße

    • Antworten
      Ela
      2. Juni 2016 um 7:11

      Liebe Täbby, danke für dein Feedback 🙂 Hunde sind übrigens inzwischen in vielen hochpreisigen Hotels erlaubt. Es gibt dann spezielle Zimmer, die immer für Hundebesitzer genutzt werden so dass Allergiker kein Problem haben.

      Die bunten Brötchen waren echt toll… Das rote war mit Roter Bete gefärbt, dann gab es ein braunes Vollkornbrötchen und ein gelbes (Kurkuma?) 🙂

      Liebe Grüße,
      Ela

    • Antworten
      Täbby
      2. Juni 2016 um 13:19

      In hochpreisigen Hotels übernachte ich ja eh eher nie… vielleicht habe ich das deswegen noch nicht bemerkt 😉

      Also jetzt hast du mich mit deinem Kommentar aber auf deinen ersten Blogartikel neugierig gemacht… den schaue ich gleich an 😉
      Aber irgendwie ist es doch schön, wenn man besser wird, oder? Und solange man sich weiterentwickelt, macht man sich auch noch keine Gedanken darüber, dass man diese Bilder später furchtbar finden könnte… ich zumindest nicht 😉

      Liebe Grüße

    • Antworten
      Ela
      2. Juni 2016 um 14:08

      Auch viele mittelpreisige Hotels sind Hunden gegenüber offen – manchmal muss man ein bisschen suchen, aber es gibt immer Menschen mit einem Herz für Tiere 🙂

      Ohje, mein Blumenkohlcurry… Jetzt wird das auch noch ausgegraben 😉 Nicht zu entsetzt sein, bitte!

      Liebe Grüße,
      Ela

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