In Südtirol habe ich mich schon bei meiner ersten Reise verliebt. Ich wollte unbedingt im Frühsommer wieder zum Wandern und Entspannen dorthin reisen. Diesmal war ich zu Gast im Wander- und Bikehotel Sand in Tschars. Der kleine Ort liegt im Vinschgau und eignet sich perfekt als Ausgangspunkt zum Wandern und Radfahren. Da liegt es nahe, sich ein Hotel zu suchen, das seinen Schwerpunkt auf diesen beiden Aktivitäten hat!
Wandern & Biken
Als zertifiziertes Wanderhotel gibt es im Hotel Sand nicht nur erfahrene Wanderführer, sondern auch jede Menge Wanderkarten, Infobroschüren und persönliche Tipps. Dreimal pro Woche bietet das Hotel geführte Wanderungen an. Die Familie Bernhart, die das Hotel mit viel Herzblut betreibt, kennt sich in der Region bestens aus. Karl und Christine Bernhart sowie ein externer Wanderführer bieten verschiedene Touren in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden an. Wer auf eigene Faust losziehen möchte, erhält an der Rezeption gute Tipps! Wanderzubehör wie z.B. Stöcke kann man sich außerdem kostenlos ausleihen.
Auf einem Infoblatt am Frühstückstisch wird auch jeden Tag ein Wandertipp geteilt. Ich habe einen davon ausprobiert und fand die Wanderung sehr schön. Demnächst berichte ich euch ausführlicher darüber!
Auch als Bikehotel ist das Sand gut aufgestellt. Es ist Partner der Ötzi-Bike-Academy, die viele verschiedene Touren und Kurse anbietet. Gäste erhalten einen Spezialpreis und bei einer Buchung von drei Nächten ist sogar eine Tour gratis dabei. Es gibt eine abschließbare Bike-Garage neben dem Hotel. Dort kann man auch nach der Tour das Rad reinigen. Wer kein eigenes Rad mitbringt, kann sich eines im Ort leihen und bekommt es direkt ins Hotel geliefert. Direkt am Hotel führt ein Rad-Schnellweg entlang. Viele abwechslungsreiche Touren in verschiedenen Schwierigkeitsgraden sind für Mountainbiker vorhanden.
Wellness und Pools
Vielleicht ist euch direkt das erste Bild hier im Beitrag ins Auge gesprungen – ist das nicht ein toller Außenpool? Ich bin zweimal darin schwimmen gewesen. Eine herrliche Erfrischung im Sommer. Der Außenpool ist beheizt, aber selbst wenn es draußen 27 Grad hat, ist er nicht zu warm. Wer eine Erfrischung sucht, kann auch direkt daneben den unbeheizten Naturpool nutzen. Nach einem Saunagang bietet sich das an. Der Wellness-Bereich verfügt über verschiedene Saunen (zum Beispiel eine finnische Sauna und eine Infrarotkabine). Außerdem gibt es einen großzügigen Liegebereich innen und viele bequeme Liegen draußen auf der Wiese.
Das große Hallenbad ist vor allem etwa für die kühleren Monate. Hier sind ebenfalls einige Liegen vorhanden. Wer mehr auf Entspannung statt auf Badespaß setzt: Man kann im Wellnes-Bereich verschiedene Massagen, Ayurveda-Behandlungen oder Peelings buchen. Außerdem gibt es jede Woche ein Angebot an Aktivkursen: Meditation, Aquafitness oder Innerfitness. Ein kleiner Fitness-Raum mit Laufband rundet das Angebot ab.
Die Zimmerkategorien
Das Hotel gibt es bereits seit den 50er Jahren als Gasthaus. Im Laufe der Jahrzehnte wurde immer wieder angebaut und renoviert. Dementsprechend ist das Haus ein bisschen verschachtelt und es gibt vier unterschiedliche Zimmerstile. Das ist meiner Meinung nach ein Vorteil: für jede Zielgruppe ist etwas Passendes dabei! Die Kategorien sind Tradition, Zirm, Classic und Design.
Vom optischen her fand ich die Kategorie Design am schönsten. Schicke Badewanne am Fenster, viel Holz und moderne Designelemente. Der Balkon geht zum Pool hinaus. So könnt ihr euch die Zimmer vorstellen:
Gemütlich sind auch die Zimmer der Kategorie Zirm. Wem dieses Wort nichts sagt: hier wurde alles mit viel Zirbenholz gebaut. Das hat einen ganz besonderen Geruch und eine beruhigende Wirkung!
Wir haben uns in unserem großen Zimmer sehr wohl gefühlt und der schöne Balkon mit Bergblick wurde am Nachmittag zum Entspannen genutzt.
Kulinarik: Frühstücksbuffet & mehrgängiges Dinner-Menü
Das 4* Hotel Sand ist nicht nur ein toller Ort, um Sport zu machen. Auch für begeisterte Foodies ist es eine tolle Adresse. Da das Hotel Halbpension anbietet, kommt zum leckeren und vielfältigen Frühstücksbuffet und einer kleinen Nachmittagsjause noch ein herrliches Dinner-Menü am Abend.
Das Frühstücksbuffet ist sehr abwechslungsreich und nachhaltig gestaltet. Säfte kann man sich selbst mit dem Entsafter pressen oder einen hausgemachten Smoothie probieren. Apfelsaft aus der Region wird in Glasflaschen angeboten. Zwar gibt es am Frühstücksbuffet in Plastik abgepackte Portionen von Marmelade, Honig oder Margarine, aber alles ist auch in großen Behältern ohne Verpackung verfügbar. Bis auf den Zucker, der in Papiertütchen abgepackt ist, konnte ich komplett zero waste frühstücken! Das finde ich richtig toll und gebe dem Wander- und Bikehotel Sand dafür noch ein paar Extrapunkte.
Die Auswahl reicht von Joghurt und Müsli mit Nüssen und Kernen über frisches Obst, bis zu verschiedenen Semmeln und Brot mit regionalem Käse und leckeren Marmeladen. Hausgemachte Kuchen werden ebenfalls zum Frühstück serviert. Am Nachmittag gibt es noch ein kleines Buffet mit verschiedenen Snacks und Gebäck wie zum Beispiel Zimtschnecken.
Wir hatten großes Glück mit dem Wetter und haben unseren Kaffee am Nachmittag gern im wunderschönen Garten zu uns genommen. Auf der großzügigen Terrasse kann man frühstücken, wenn es warm genug ist. Durch den Garten gelangt man zum Parkplatz und der Bike-Garage. Übrigens: Die nächste Zugstation liegt etwa 15 Minuten zu Fuß entfernt, so dass die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln kein Problem ist.
Abends wird ein leckeres Dinner serviert. Je nach Wochentag sind es fünf bis sieben Gänge, wobei der erste Gang meist ein großzügiges Salatbuffet ist. Neben klassischen Salatzutaten werden kleine Häppchen wie zum Beispiel Polentaschnitten, gebackene Champignons oder gegrilltes Gemüse angeboten. Dazu das typische Südtiroler Schüttelbrot. Auch Ungewöhnliches wie Ringelbete-Carpaccio war am Buffet zu finden. Die Auswahl ist sehr abwechslungsreich und enthält viele vegetarische und vegane Komponenten.
Man hat beim Hauptgang meistens die Wahl zwischen Fleisch, Fisch und vegetarisch. Die anderen Gänge sind nicht immer vegetarisch. Sie werden aber auf Wunsch vegetarisch oder vegan serviert. Ich habe immer eine leckere Alternative bekommen. Vegan ist möglich, sollte aber vorab angemeldet werden, damit das Küchenteam entsprechende Gerichte vorbereiten kann. Allergiker*innen werden vom Küchenteam toll betreut! Neben uns am Tisch saß jemand mit Laktoseintoleranz und ich selbst bin ja z. B. auf Sellerie allergisch. Auf beides wurde Rücksicht genommen und entsprechende Alternativen serviert.
Die Hauptgerichte und Zwischengänge waren sehr kreativ. Es gab zum Beispiel Arancini, also frittierte Risottobällchen. Außerdem hausgemachte Kartoffelnudeln mit geräuchertem Ricotta oder köstliche Pilzkroketten.
Zum Trinken wird neben regionalem Südtiroler Apfelsaft und Quellwasser natürlich eine passende Weinauswahl angeboten. Ich finde es toll, dass nicht nur Mineralwasser angeboten wird sondern auch Leitungswasser in Karaffen, denn das spart Ressourcen. Die Trinkwasserqualität ist ja in Südtirol hervorragend.
Besonders gut hat mir auch der Nachtisch geschmeckt. Man hatte meistens die Auswahl zwischen zwei Gerichten: zum Beispiel Waffeln mit Sauerkirschkompott und Stracciatella-Eis, Maracujacreme oder Capucchino-Mousse. An einem Abend gab es frisch gebackene Crepes. Die konnte man sich je nach Wunsch mit Beeren, Vanillesauce und Eis belegen. Auch verschiedene Käsesorten mit Chutney oder Senf durfte man sich als letzten Gang vom Buffet aussuchen. Das Dinner war definitiv eines meiner Highlights im Hotel Sand!
Gäste mit Hund
Hunde sind im Wander- und Bikehotel Sand erlaubt. In den Restaurantbereich, wo das Buffet steht, dürfen sie nicht. Man kann aber im vorderen Bereich bei der Bar sitzen oder draußen auf der Terrasse. Vor dem Haus steht ein Sackerl-Automat mit Mülleimer. Bei den Wanderungen war mein Hund natürlich begeistert mit dabei. Bitte nehmt einen Maulkorb mit, da er in manchen Liften oder Bussen Pflicht ist.
Fazit zum Wander- und Bikehotel Sand
Das Hotel Sand hat mich total überzeugt! Die Zimmer sind gemütlich und der Bergblick in beide Richtungen des Tals ist einfach ein Traum. Ich fand den Außenpool zum Schwimmen und Erfrischen perfekt und im Garten kann man sich von einer anstrengenden Wanderung erholen. Das Servicepersonal war sehr herzlich und gewissenhaft. Das Essen war herrlich und konnte mich als Veggie und Allergikerin total überzeugen. Einen Aufenthalt im Wander- und Bikehotel Sand kann ich euch also sehr empfehlen!
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