Im August haben der Beste und ich ein paar Tage in Amsterdam verbracht. Jeder meinte zu uns – bloss nicht im Sommer hin, es ist so überfüllt und touristisch… Dem kann ich überhaupt nicht zustimmen. Ich bin so froh, dass wir im Sommer hingefahren sind und mit dem Wetter unglaubliches Glück hatten. Fast jeden Tag hatten wir strahlenden Sonnenschein und es war schön warm, so dass wir Strandbars und Parks besucht haben, statt uns bei überfüllten Tourisehenswürdigkeiten aufzuhalten. Mit ein paar Tipps ist es überhaupt kein Problem, in der Hochsaison in Amsterdam eine tolle Zeit zu erleben!
- Übernachten außerhalb des Zentrums
Unser Airbnb war im Viertel Jordaan, zu Fuß haben wir alle Sehenswürdigkeiten erreicht und wenn wir etwas weiter hätten laufen müssen, haben wir einfach die Straßenbahn genommen. Das Viertel ist nicht so überfüllt wie das Zentrum und hat viele tolle Lokale und Bars. Ich würde jederzeit wieder dort übernachten, alternativ wäre De Pijp meine Wahl. Unser Frühstück haben wir meist im Airbnb Apartement auf dem Balkon zu uns genommen, das ist erstens günstiger (ich sage nur Vla!) und zweitens entspannter. Außerdem waren wir von Dienstag bis Freitag in der Stadt, am Wochenende ist selbstverständlich noch mehr los.
- Touri-Highlights meiden
Selbstverständlich war die Schlange vor dem Anne Frank Haus etwa einen halben Kilometer lang. Und der berühmte I AMSTERDAM Schriftzug vor dem Rijksmuseum ein einziger Affenzirkus. Das Rotlichtviertel war voller betrunkener Junggesellen-Gruppen. Diese Sehenswürdigkeiten solltet ihr schlichtweg meiden oder genau planen, zu welcher Uhrzeit ihr dorthin geht. Für das Anne Frank Haus kann man vorab online Karten kaufen und sonst gegebenenfalls an einem Mittwoch statt Sonntag hingehen. Es gibt auch noch andere I AMSTERDAM Schriftzüge in der Stadt, deren Location ständig wechselt – geht einfach zu einem anderen und ihr könnt sogar ein Foto davon machen 😉
Amsterdam Zentrum am Abend |
- Flucht in die Natur
Amsterdam hat tolle Parks, Strandbars und auch das Meer ist nicht weit entfernt! Wenn ihr nach zwei Tagen in den engen, vollgestopften Gassen und Grachten die Nase voll habt, geht einfach mit einem Buch in den Park, entdeckt Amsterdam Noord oder fahrt mit dem Zug nach Zandvoort. Ansonsten ist es grundsätzlich in den Vierteln außerhalb des Zentrums nie so voll wie rund um den Hauptbahnhof – beste Beispiele sind De Pijp und Jordaan.
Westerpark Amsterdam |
Veggie Guide Amsterdam: meine vegetarischen Highlights!
Amsterdam ist ein Paradies für Vegetarier*Innen und Veganer*Innen. Es gibt so viele Auswahlmöglichkeiten und tolle Lokale – außer in Berlin ist es mir selten so leicht gefallen, mich auf Reisen vegetarisch zu ernähren. Ein paar kulinarische Highlights möchte ich unbedingt mit euch teilen!
- De Turk
Ein hipper kleiner Laden im Viertel De Pijp, den wir zufällig gefunden haben. Es ist eine Mischung aus türkischem Supermarkt und Snackbar. Die hausgemachten Hummus-Sorten sind einfach unglaublich! Ihr könnt sie zum Mitnehmen einpacken lassen oder vor Ort mit Fladenbrot essen.
Wir hatten Limetten-Koriander-Hummus, Tomaten-Paprika-Hummus und Honig-Senf-Dill-Hummus (das Rezept habe ich versucht nachzumachen, ihr findet es hier). Dazu gibt es Hipster-Limonade oder Craft Beer. Wir haben eine Portion geteilt und sind gut satt geworden.
De Turk, Van Woustraat 45, 1074 AB Amsterdam
- The Cold Pressed Juicery
Aus Holland kennt man ja frittiertes Fast Food und deftige Pfannkuchen – aber wer gesund unterwegs sein will, kann der Cold Pressed Juicery einen Besuch abstatten. Dort findet ihr geniale Säfte und Smoothies, einige davon roh. Es gibt glaube ich vier Filialen in Amsterdam.
The Cold Pressed Juicery, Herengracht 245A, 1016 BH Amsterdam
- Dr. Blend
Das gleiche Konzept – hier gibt es frische Säfte und Smoothies. Man kann sich hier auch mit einem Wochen-Detox-Paket grüner Säfte versorgen und ähnliches.. Wem also Bitterballen und Co nicht zusagen, ist hier richtig 😉
Dr. Blend, Herenstraat 23, 1015 BZ Amsterdam
- YAY Yoga Health Store
Dieser Laden ist gleichzeitig ein alternatives Shopping-Paradies und ein supersüßes Lokal mit veganem Essen. Es gibt täglich wechselnde vegane Kuchen und außerdem leckeren Kaffee mit Soja- oder Nussmilch. Gegessen haben wir dort nicht, aber die Kuchen sahen einfach toll aus und unsere Getränke waren sehr lecker. Die Atmosphäre ist toll, man fühlt sich sofort wohl und will den gemütlichen Laden am liebsten gar nicht mehr verlassen…
Im Verkaufsbereich gibt es Kleidung, Yoga-Accessoires und viele tolle Mitbringsel wie hübsche Holzschüsseln oder fair gehandelte Badetücher, Kerzen oder Cremes. Definitiv einen Besuch wert!
Yay, Gerard Doustraat 74, 1072 VV Amsterdam
- Foodhallen
Fenix Food Factory in Rotterdam. Ich finde die Idee, verschiedene alternative Essensstände in einer alten Industriehalle zu versammeln trotzdem cool. Die Amsterdamer Foodhallen haben einige nicht-vegetarische Stände, aber man findet auf jeden Fall etwas gutes zu essen (z.B. vietnamesisch oder mediterran, außerdem gibt es holländischen Käse und sogar einen rein vegetarischen Stand). Eine Liste der Foodhallen-Stände findet ihr hier.
Foodhallen, Bellamyplein 51, 1053 AT Amsterdam
- Westergasfabriek
Ein altes Industriegelände, auf dem ihr jetzt eine tolle Bäckerei findet sowie eine Bier-Brauerei. Es gibt auch ein Cafe und Restaurants – ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall. Die meisten Läden öffnen erst am Nachmittag.
Nebenan ist übrigens direkt der Westerpark, eine der schönen Grünflächen nahe am Zentrum. Man kann dort spazieren gehen oder sich einfach unter die Bäume an den kleinen See setzen und ein Buch lesen. Das haben wir auch am Ende unseres Aufenthaltes gemacht, als wir ein bisschen Ruhe gebraucht haben nach dem ganzen Stadttrubel.
Westergasfabriek, Pazzanistraat 37, 1014 DB Amsterdam
- The Breakfast Club
Ein Frühstückslokal, in dem man jedoch den ganzen Tag über Essen bekommt (zum Beispiel Hipster-Food wie Avocadotoast oder salzige Tartes). Die Frühstücksmenüs sind ausgefallen, zum Beispiel gibt es ein mexikanisches Frühstück, allerdings ist das Lokal recht hochpreisig. 14-16 Euro ohne Getränke finde ich schon eher teuer.
The Breakfast Club, Bellamystraat 2, 1053 BL Amsterdam
- Los Pilones
Leckeres mexikanisches Essen im Viertel Jordaan – wir haben dort Abend gegessen. Die Preise sind absolut in Ordnung und die Qualität fand ich sehr gut. Cocktails gibt es auch, die haben wir nicht probiert. Klassisch gibt es natürlich Nachos, Guacamole, Tacos, Quesadillas… Dazu hauseigene scharfe Saucen, die ich sehr gut fand.
Los Pilones, Geldersekade 111, 1011 EN Amsterdam<
Die schönsten Strandbars in Amsterdam
Während unserer Zeit in Amsterdam hatten wir ja wie gesagt wunderbarstes Wetter. Perfekt also, um die ein oder andere Strandbar zu besuchen – davon hat Amsterdam nämlich einige! Die beiden Besten waren Roest und Pllek.
- Roest
Gemütliche Strandbar, geöffnet ab mittags – baden kann man bei den meisten Beachbars in Amsterdam eher nicht, aber im Sand in den Liegestühlen ist es auf jeden Fall gemütlich. Es gibt neben Getränken auch etwas zu essen, zum Beispiel Burger. Das Gelände ist etwas schwierig zu finden, da es sich mitten in einem Industriegebiet befindet – dafür verirren sich auch praktisch keine Touristen dorthin.
Roest, Jacob Bontiusplaats 1, 1018 LL Amsterdam
- Pllek
Für mich die absolut schönste Strandbar der Stadt! Sie befindet sich in Amsterdam Noord, ihr kommt kostenlos dorthin mit der Fähre zur NDSM Werft, die vom Hauptbahnhof aus alle 10 – 15 Minuten fährt. Von der NDSM Werft aus seid ihr in zehn Minuten bei der Strandbar Pllek. Das ist wirklich eine tolle Mischung, denn einerseits gibt es innen eine riesige Bar und ein Restaurant im Industrie-Stil, draußen aber Sandstrand und Liegestühle.
Musik wird da im Gegensatz zu Roest auch schon nachmittags gespielt. Man kann direkt am Wasser sitzen mit Blick auf den Hauptbahnhof. Wir haben einige Stunden dort verbracht und ich wäre am liebsten gar nicht mehr gegangen!
Pllek, TT Neveritaweg 59, 1033 WB Amsterdam
Blick von Pllek / NDSM Werft auf den Hauptbahnhof Amsterdam |
Sightseeing in Amsterdam
Amsterdam Noord hat nicht nur Pllek zu bieten, sondern auch eine Art Containerstadt. Man erwartet wahrscheinlich von Amsterdam immer nur Grachten und niedliche Häuser am Wasser, aber es geht auch anders! Gerade in Noord gibt es viel moderne Architektur, die im starken Kontrast stehen zu “Dörfern” wie aus dem Bilderbuch. Es lohnt sich, auch mal weg zum Zentrum zu gehen und andere Viertel Amsterdams zu entdecken!
Natürlich muss man beim ersten Amsterdam-Besuch auch die typischen Grachten, die 9 Stratjes, die Prinsengracht und Herrengracht usw. ansehen. Mir hat dafür aber ein Tag gereicht, oft läuft man sowieso durch dieses Viertel, wenn man auf dem Weg zu anderen Sehenswürdigkeiten oder Stadtbezirken ist.
Das Rijksmuseum haben wir uns nur kurz auf dem Weg nach De Pijp angeschaut, wie schon zuvor erwähnt ist es ein totales Touristenchaos, jeder will ein Selfie mit dem Schriftzug machen. Informiert euch lieber, wo die anderen Schriftzüge gerade stehen. Diese Info findet ihr zum Beispiel auf dem Instagram-Account von Amsterdam. Dort gibt es sowieso jede Menge tolle Tipps für neue Lokale oder Sehenswürdigkeiten.
Rijksmuseum Amsterdam |
Den Blumenmarkt könnt ihr euch übrigens sparen, den fand ich recht langweilig. Man stellt sich darunter auch etwas anderes vor, denn hauptsächlich gibt es Tulpenzwiebeln und ein paar Stände mit Schnittblumen direkt am Wasser.
Shopping & Mitbringsel
- MARQT
Es ist nur ein Bio-Supermarkt – aber einer der besten, die ich je gesehen habe! So viele leckere Dinge, perfekt für ein Picknick im Park oder Mitbringsel.. es gibt leckere Säfte und Limonaden, Fair Trade Hagelslag, großartige Teesorten (leider ist mein Aged Earl Grey inzwischen alle), Käse, Schokoladen, vegane Produkte… Alles, was das Foodie-Herz höher schlagen lässt! Auch hier gibt es mehrere Filialen.
MARQT, Haarlemmerstraat 165, 1013 EP Amsterdam
- STACH
Die hausgemachte Schokolade von STACH ist eine der besten, die ich je gegessen habe! Und die Verpackung ist definitiv eine der schönsten… Ich empfehle die Sorten Vollmilch-Fleur de Sel und die Variante mit Erdnussbutter. Wer von euch nach Amsterdam fährt muss mir eine Tafel mitbringen 😉 Auch andere tolle Dinge gibt es in den Läden von STACH, von Hipster-Limonaden über frisches Gebäck bis zu Schokoladen anderer Marken.
STACH, Haarlemmerstraat 150, 1013 EZ Amsterdam
- Dille & Kamille
Ein Paradies für Foodblogger – die allerschönsten Stoffservietten, Emaille-Teller und Holzlöffelchen findet ihr dort! Der Laden ist einfach total süß, ihr findet bei Dille & Kamille auch schöne Mitbringsel! Kochbücher gibt es ebenfalls.
Dille & Kamille, Nieuwendijk 16, 1012 MK Amsterdam
- Golden Age Cheese
Wie der Name schon sagt, gibt es hier Käse – auch den typischen holländischen Gouda! Wenn ihr nicht sicher seid, welcher Käse euch schmeckt, dürft ihr auch verkosten. Den Käse gibt es verschweißt und transportfähig, außerdem tolle Holz-Käsehobel und anderes Zubehör. Hier findet ihr also sicherlich auch Mitbringsel und Andenken!
Golden Age Cheese, Damstraat 17, 1012 JL Amsterdam
Fazit: Amsterdam ist eine wunderschöne Stadt, die viel mehr zu bieten hat als die typischen Grachten! Traut euch, auch mal andere Viertel zu entdecken und nehmt euch Zeit für Parks oder Beach-Bars. Für Veggies ist Amsterdam eine Traum-Destination.
6 Kommentare
Vanessa von ÖkoLife
22. November 2016 um 8:00Ja der Blumenmarkt ist echt ein Reinfall^^
Ela
22. November 2016 um 8:40Liebe Vanessa, da bin ich ja erleichtert, dass du das auch so siehst 😉 Andererseits sind Tulpenzwiebeln eigentlich ökologisch gesehen besser als Schnittblumen. Zu dem Thema kann ich die Doku "A Blooming Business" empfehlen..
Liebe Grüße,
Ela
Anonym
22. November 2016 um 11:21Sorry, aber Rijksmuseum, Anne-Frank-Haus und auch van Gogh Museum sind weit mehr als "Tourichaos", sondern herausragende Sehenswürdigkeiten, für die Menschen aus aller Welt angereist kommen. Dadurch sind sie IMMER voll (am Anne-Frank-Haus gibt es Mittwochs im Februar um halb 8 morgens auch schon eine gehörige Schlange). Es lohnt sich aber absolut, sich diese anzusehen.
Dille&Kamille oder der Käseladen sind eigentlich die absoluten Tourifallen!!!!
Ela
22. November 2016 um 11:47Liebe*r anonyme*r Leser*In, das kam wohl etwas falsch rüber – selbstverständlich sind das alles tolle Sehenswürdigkeiten. Nur eben nicht in der Hochsaison 🙂 Beziehungsweise schrieb ich ja extra, wer das Anne Frank Haus sehen will, soll online Karten kaufen und vielleicht lieber unter der Woche als am Wochenende hingehen – ich bin mir sicher, dass Mittwochs um halb 8 morgens nicht so eine extreme Schlange ist wie Samstag Mittag um 1. Die Schlange zog sich über zwei Häuserblöcke um die Ecke…
Und Touri-Highlights sind diese Sehenswürdigkeiten halt trotzdem, das ist doch auch nicht schlimm? Meine Tipps bezogen sich lediglich darauf, wie man in Amsterdam auch in der Hochsaison dem Trubel ein bisschen entgehen kann. Denn viele raten inzwischen davon ab, im Sommer hinzufahren, weil einfach zu viel los ist.
Dille&Kamille ist ganz sicher keine Tourifalle, das ist kein Souvenir-Laden sondern ein stinknormales Haushaltswarengeschäft? Der Käseladen ist ganz sicher kein Geheimtipp aber ich fand ihren Käse supergut und die Beratung extrem freundlich, ohne dass mir etwas aufgeschwatzt wurde.
Liebe Grüße,
Ela
Mia
23. November 2016 um 8:57Liebste Ela,
gleich gespeichert, man munkelt nämlich, ein gewisser Lieblingsmann würde zu Weihnachten Tickets nach Amsterdam bekommen. Aber pssst 😉
Ganz liebe Grüße, Mia
Ela
23. November 2016 um 9:18Liebe Mia, das ist ja dann ein perfektes Timing! 🙂 Und so ein schönes Geschenk – da freut er sich bestimmt total! Ich wünsch euch eine wunderbare Zeit in Amsterdam – wenn du noch Fragen hast meld dich jederzeit gern..
Liebe Grüße,
Ela