Frankreich/ Reisen

CABRIS & GRASSE: PARFUM, BONBONS UND OLIVENÖL

Bei unserem Südfrankreich-Roadtrip durfte auch ein Abstecher nach Grasse nicht fehlen. Wer “Das Parfum” von Patrick Süskind gelesen hat, wird diese Stadt kennen – sie war die Heimat von Jean-Baptiste Grenouille!

Grasse - Cote d'Azur

Dementsprechend ist Parfum auch ein großes Thema in Grasse*, doch auch die Altstadt mit ihren engen Gassen ist wunderschön und kulinarisch gibt es dort und in der näheren Umgebung einiges zu entdecken. Eine lokale Spezialität ist zum Beispiel Fougasette, eine Art luftiges Focaccia, das mit Orangenblütenwasser verfeinert wird und unglaublich lecker schmeckt!

Altstadt von Grasse

Untergekommen sind wir im Hotel Horizon in Cabris, einem kleinen Dorf hoch oben auf einem Berg. Dementsprechend hat man einen wunderbaren Ausblick und kann sogar das Meer sehen! Auch der Hotelpool hat eine unglaubliche Panoramakulisse zu bieten.. Leider hatten wir keine Zeit, ihn zu testen, denn wir haben uns sofort auf kulinarische Entdeckungstour begeben.

Cabris - Pool vom Hotel Horizon

Zum Abendessen waren wir im Restaurant L’Atelier* verabredet. Auf der Terrasse wird gegrillt und gekocht, man kann also zugucken wie die Gerichte frisch zubereitet werden. Die Speisekarte ist flexibel, darauf stehen nur wenige Gerichte und sie ändert sich oft. Was den Chefkoch Arnaud an Zutaten inspiriert, wird vor den Augen der Gäste zu außergewöhnlichen Gerichten. Das alles jedoch in absolut lockerer Atmosphäre und mit herzlichem Service.

Graupen mit BurrataBohnen mit Trüffel

Falls ihr auf der Karte nichts vegetarisches entdeckt, einfach nachfragen – am besten ihr ruft vorher an, reserviert einen Tisch und gebt gleich Bescheid, dass ihr Vegetarier*In oder Allergiker*In seid. So hat Arnaud Zeit, sich ein tolles Menü für euch zu überlegen! Für mich gab es als Vorspeise Graupen mit Burrata, Kräutern und bestem Olivenöl. Als Hauptgang wurden dicke Bohnen in einem aromatischen Fond mit frischen Trüffeln serviert. Und als Nachtisch ein Eton Mess mit Beeren… Einfach phantastisch!

Am nächsten Tag haben wir natürlich das Musee International de la Parfumerie* besucht. Es ist ein spannendes und interaktives Museum, das ich euch sehr empfehlen kann. Man kann verschiedenste Düfte erraten oder riechen, von Erdbeeren bis Opium.. Aber es gibt auch einen kleinen Garten mit Pflanzen, die in der Parfumherstellung eine Rolle spielen, wie zum Beispiel Jasmin oder Rosen. Gleichzeitig wird natürlich das Handwerkszeug der Parfumherstellung erklärt, antikes sowie modernes. Wer “Das Parfum” gelesen hat, wird das Werkzeug auf dem Foto wohl auch wiedererkennen 😉

Musee International de la Parfumerie
Musee International de la Parfumerie

Anschließend sind wir hinüber zu Fragonard, einem der bekanntesten Parfumhersteller der Region. Auch dort befindet sich ein kleines Museum und natürlich ein Shop mit den beliebten Produkten.

Fragonard in Grasse

Das Beste ist jedoch, dass man in einem Workshop sein eigenes Parfum herstellen kann*. Normalerweise wird mit hunderten von Duftnoten gearbeitet, dort waren es neun – und selbst die haben mich fast überfordert.. Die Gerüche von Orangenblüten, Petit Grain oder Lavendel einzuordnen, abzuspeichern und sich eine Kombination zu überlegen ist ganz schön schwierig! Aber auch eine spannende Erfahrung – das eigene Parfum darf man anschließend in einem hübschen Flakon mit nach Hause nehmen.

Parfum Workshop bei Fragonard

Aber zurück zur Kulinarik – wir haben die Confiserie Flórian* in Gorges du Loup besucht, einem zauberhaften Ort am Fuß eines Berges direkt am Fluss. Die Fabrik steht schon seit 1949 an diesem Ort und ist ein echtes Traditionsunternehmen. Alle leckeren Dinge werden dort von Hand hergestellt. Dazu gehören Bonbons,  Gelees oder kandierte Früchte und Blumen. Spezialitäten sind beispielsweise das Rosengelee oder kandierte Veilchen.

Confiserie Florian

Es lohnt sich auf jeden Fall zur Fabrik zu fahren, denn es gibt eine kostenlose Führung durch die Produktionsstätte! So könnt ihr sehen, wie aus Rosenblütenblättern Gelee wird, aus Verbene-Blättern kandierte Süßigkeiten oder wie die leckeren Zitronenbonbons hergestellt werden. Im Shop kann man neben den Süßigkeiten auch die Schokoladenartikel von Flórian probieren und erwerben. Ich habe mich gefühlt wie Charlie in der Schokoladenfabrik, denn die Mitarbeiter*Innen von Flórian lieben ihren Job und ihre Produkte – diese Begeisterung überträgt sich in jedem Fall auf die Besucher*Innen!

Chocolaterie Florian

Ich war besonders begeistert von den kandierten Veilchen, den “Möweneiern” aus Schokolade und den süßen Oliven. Das sind Mandeln, mit Schokolade umhüllt und mit schwarzer oder grüner Farbe überzogen, so dass sie wirklich aussehen wie Oliven. Ein perfektes Mitbringsel… Alle Produkte sind sehr hochwertig und besonders!

Am Abend durften wir noch einen Abstecher zu einer Olivenölplantage machen. Dort steht auch ein Olivenbaum, der über 500 Jahre alt ist! Auf dem Gelände der Domaine de la Royrie werden nämlich seit Jahrhunderten Oliven kultiviert. Ein wunderschöner und magischer Ort…

Domaine de la Royrie

Wir haben dort die beiden Besitzer*Innen der Olivenhaine getroffen und das Olivenöl von Oleologie* verkostet. Außerdem hat Chefkoch Yves Terrillon aus Polenta, Olivenöl, frischen Feigen und Blumen ein tolles Gericht für uns kreiert! Yves ist für seine Blumenküche bekannt. Es war schön zu sehen, wie man sich von den Produkten aus der Region zu neuen Gerichten inspirieren lassen kann. Und mit essbaren Blüten sieht jedes Essen schöner aus, oder?

Polenta-Sandwich mit Feigen und BlütenYves Terrillon

Bei selbstgemachter Limonade haben wir im Anschluss auf Französisch und Englisch noch über Veganismus diskutiert – für beide Seiten bereichernd und interessant! Darüber haben wir etwas die Zeit vergessen – zwischen den Olivenbäumen, mit einer leichten Meeresbrise und gutem Essen fällt es schwer, so einen wunderbaren Ort wieder zu verlassen. Doch unser Roadtrip führte uns weiter nach Nizza – darüber berichte ich euch im nächsten Beitrag!

Olivenhain an der Cote d'Azur

Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5 und Teil 6 unseres Roadtrips!

*Reise auf Einladung von Tourismus Grasse

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1 Kommentar

  • Antworten
    dirk
    8. April 2020 um 10:02

    Sehr schöne Fotos, ich will auch mal wieder nach Grasse! Leider ist es im Moment ja nicht möglich… Ich habe in dem Jahr, als “Das parfum” in die Kinos kam, eine Reportage in Grasse gemacht. Auch ich war im Parfumworkshop bei Fragonard – damals hatten wir allerdings noch 100 Düfte zum Komponieren in der Duftorgel. Das scheinen die jetzt aber ziemlich reduziert zu haben… Viele Grüsse Der Gute Reisende

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