Nach Brighton wollte ich schon lang reisen. Ich hatte dieses Bild im Kopf von einer kleinen Stadt am Meer mit dem langgezogenen Pier, dessen bunte Schilder vor der untergehenden Sonne leuchten. Außerdem hatte ich gehört, dass Brighton* ein wahres Paradies für Veggies ist! Davon musste ich mich natürlich selbst überzeugen und habe mich drei Tage lang durch die Veggie-Hauptstadt der Insel geschlemmt. Davon berichte ich euch in meinem nächsten Beitrag – heute geht es erstmal um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und meine wunderschöne Unterkunft am Meer!
Anreise nach Brighton
Ich bin am frühen Morgen von München nach London Gatwick geflogen. Der Flughafen liegt südlich von London und bietet sich deshalb für eine Reise nach Brighton an. Außerdem fahren von dort aus Züge direkt nach Brighton. Die Zugfahrt dauert nur 20 bis 30 Minuten, je nach Verbindung. Der Gatwick Express fährt zum Beispiel in 22 Minuten vom Flughafen zum Bahnhof in Brighton. Da die Stadt überschaubar ist, kann man einfach zu Fuß zum Hotel oder der Unterkunft laufen, wenn sich diese im Zentrum oder am Meer befindet.
Tipp: Am besten eine Google Maps Karte vom Zentrum der Stadt herunterladen, so kann man sich auch ohne Internetverbindung perfekt in Brighton zurechtfinden! Nach einem kurzen Blick auf die Karte wusste ich, dass ich nur die Hauptstraße Richtung Meer laufen muss und dann rechts abbiegen. Wer schweres Gepäck dabei hat oder nicht so weit laufen möchte, kann entweder einen der lokalen Busse nehmen, ein Taxi oder ein Uber. Man kann sich in Brighton auch Fahrräder mieten – das ist aber wahrscheinlich eher keine Option, wenn man einen Koffer dabei hat sondern bietet sich an, wenn man sich auch etwas entlegenere Sehenswürdigkeiten anschauen möchte.
Hotel Una – Boutique Hotel in Brighton
Das Hotel Una ist ein kleines Boutique Hotel in einem wunderschönen Altbau. Am Regency Square gelegen ist es zwar etwas außerhalb des Zentrums, dafür aber nur ein paar Schritte vom Meer entfernt, in Laufnähe zu Hove und dem Aussichtsturm i360 sowie dem West Pier. Ich bin zum Zentrum, dem Pier und den Lanes ebenfalls zu Fuß gegangen, das dauert etwa 20 Minuten. Wie gesagt kann man sich aber auch einfach ein Fahrrad ausleihen oder einen Bus nehmen, die zahlreich an der Hauptstraße am Meer entlang fahren.
Das Hotel Una ist ein besonders Hotel, denn das alte Wohnhaus wurde komplett saniert und jedes Zimmer anders gestaltet. Das Hotel wurde nach dem Fluss Una benannt – und deshalb heißt auch jedes Zimmer wie ein anderer Fluss aus der ganzen Welt! Das Hotel ist mit sehr viel Liebe zum Detail hergerichtet worden, jedes Zimmer sieht völlig anders aus. Die vielen kleinen Details sind besonders hübsch: ein Aufzug aus den 30er Jahren oder ein Stückchen Backsteinmauer, das in meinem Zimmer aus der Wand ragte. Der Stil ist sehr modern mit vielen Designelementen, die jedoch genug Raum für die Geschichte des Hauses lassen. Es gibt im Hotel Una außerdem einige Spa Rooms, die über Sauna und Whirlpool verfügen.
Mein Zimmer im 4. Stock hatte sogar einen Meerblick und war sehr gemütlich. Eine große Couch lädt zum Ausruhen ein und eine große Badewanne zum Entspannen. Ich habe mir erstmal eine Tasse Tee gekocht und ein Buch über Brighton durchgeblättert. Das schöne an Brighton ist: ganz selbstverständlich gibt es im Frühstücksmenü vegetarische und vegane Optionen. Da das Hotel nicht allzuviele Zimmer hat, wird auf ein umfangreiches Buffet verzichtet und stattdessen Frühstück a la carte serviert. Obst, Müsli und Säfte kann man sich zusätzlich nehmen. Auf der Karte stehen neben traditionellem englischen Frühstück mit gebackenen Bohnen und (optional veganen) Würstchen auch andere köstliche Frühstücksgerichte. Ich habe mich für Eggs Florentine entschieden und die pochierten Eier mit Sauce Hollandaise und Kürbiskernen auf Toast waren wirklich köstlich. Am nächsten Morgen habe ich den veganen Avocado-Toast mit frischem Spinat probiert, der ebenfalls sehr lecker war. Sonderwünsche sind kein Problem, alles wird frisch zubereitet und auf Allergien oder Unverträglichkeiten nimmt man gern Rücksicht.
Nach einem langen Sightseeing-Tag kann man für einen Cocktail oder nachmittags für eine Tasse frisch gebrühten Kaffee die kleine Bar im Erdgeschoss besuchen, die gemütlich ist wie ein Wohnzimmer. Von 15 Uhr bis Mitternacht hat sie geöffnet. Ich habe mich im Hotel Una sehr wohl gefühlt, das Personal war unglaublich nett und herzlich. Einen Aufenthalt dort kann ich auf jeden Fall sehr empfehlen!
Sightseeing in Brighton: West Pier, Bandstand & Beach Huts in Hove
Direkt vor dem Hotel am Meer steht der riesige i360 Aussichtsturm von British Airways. Er ist mit 173 Meter angeblich die höchste bewegliche Aussichtsplattform der Welt und auf jeden Fall der höchste Aussichtsturm in England. Man kann für 16,50 Pfund etwa 20 Minuten hoch und wieder herunter fahren. Ich habe es mir überlegt aber wegen dem größtenteils grauen Regenwetter darauf verzichtet. Nach zwei Dritteln verschwand die Aussichtsplattform nämlich im Nebel 😉 Unterhalb vom i360 gibt es noch eine hübsche Promenade mit Geschäften und Cafes, die sich bis zum Palace Pier zieht.
Statt einem Flug mit dem i360 bin ich erstmal Richtung West Pier gelaufen. Die alte Seebrücke wurde 1866 gebaut, ist jedoch nach mehreren Stürmen und Bränden im Jahr 2003 endgültig stillgelegt worden und heute nur noch ein Metallgerüst im Wasser. Trotzdem sieht die Gusseisenkonstruktion faszinierend aus und gehört einfach zu Brighton dazu! Ursprünglich sollte der West Pier gemeinsam mit dem Bau des i360 renoviert werden, daraus wurde aber leider nichts.
Etwas weiter Richtung Hove gelegen findet ihr den Bandstand. Er wurde 1884 eröffnet und nach einer Restauration im Jahr 2009 wieder eröffnet. Er ist eines der beliebtesten Fotomotive in Brighton und ich habe auch erzählt bekommen, dass er gern für Hochzeiten genutzt wird! Dafür kann man ihn bei der Stadt mieten. Der viktorianische Stil ist wunderschön und ihr solltet dort auf jeden Fall vorbeischauen, wenn ihr am Meer entlang spaziert. Übrigens: auf manchen Fotos ist es grau und stürmisch, auf anderen scheint die Sonne… Das war alles am gleichen Nachmittag, innerhalb von zehn Minuten kann sich das Wetter schlagartig ändern!
Die Beach Huts in Hove sind bekannt als farbenfrohe Umkleidehäuschen an der Seepromenade von Hove. Sie sehen nicht nur hübsch aus sondern sind auch praktisch, denn die Besitzer verstauen dort allerlei Dinge wie Liegestühle. Man kann sie entweder kaufen oder eine Lizenz beantragen und dann selbst eines der Häuschen aufstellen, diese müssen jedoch aus Holz sein und speziellen Farbcodes entsprechen. Mieten kann man sie leider nicht.
Hove gehört übrigens zur Stadt Brighton dazu. Es ist die etwas ruhigere Ecke mit vielen schönen, alten Villen. Promis wie Nick Cave wohnen zum Beispiel dort 😉 Ein Spaziergang durch den Ort lohnt sich! Zurück nach Brighton könnt ihr über die Church Road laufen, dort gibt es viele nette Cafes und Läden.
Brighton Palace Pier, Royal Pavillon, Lanes & North Laine
Der Brighton Palace Pier ist das Wahrzeichen der Stadt. Ich hatte schon so viele Fotos davon gesehen, bevor ich nach Brighton gekommen bin! Er wurde 1899 eröffnet und ist somit auch ein historisches Bauwerk. Allerdings ist der Pier heute eine Spielhölle mit Automaten, Achterbahn und Essensständen. Wie ihr euch denken könnt, ist er deshalb vor allem bei den vielen Sprachschülern in Brighton beliebt. Ein kurzer Spaziergang über den Pier lohnt sich aber, weil man von dort eine wunderschöne Aussicht auf den Strand hat!
Wenn ihr ein schönes Foto vom Palace Pier machen wollt, empfehle ich euch, etwa eine halbe Stunde vor Sonnenuntergang dort zu sein und euch links vom Pier auf den Strand zu stellen. Dann versinkt die Sonne unter der Brücke und man bekommt ein tolles Motiv vor die Kamera!
Die Möwen sind in Brighton übrigens allgegenwärtig. Sie sind nicht nur auf all meinen Fotos zu sehen, ihr schrilles Lachen hört man auch in der ganzen Stadt. So vergisst man nie, dass man sich am Meer befindet 😉 Leider ist das berühmte Riesenrad (Brighton Wheel) nicht mehr da. Es war von 2011 bis Mai 2016 am Strand in der Nähe des Palace Pier aufgestellt und ebenfalls ein tolles Fotomotiv.
Die Lanes sind sozusagen die Innenstadt von Brighton und ein absolutes Shopping-Paradies. Es gibt dort auch viele Second Hand Läden mit Vintage Mode. Oberhalb der Lanes ist das Viertel North Laine. Die beiden am besten verbinden und mit jeder Menge Cafes verknüpfen! Eine Auswahl empfehle ich euch in meinem nächsten Beitrag über Brighton.
Wenn ihr dann noch nicht genug gesehen habt, empfehle ich euch noch einen Abstecher zum Royal Pavillon und/oder Brighton Museum! Ich habe mir beide nur von außen angesehen, weil ich ja nur drei Tage in Brighton war. Ein kurzer Spaziergang durch den Park lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn ihr nicht hinein geht. Der Royal Pavillon sieht wirklich verrückt aus.
Das waren meine Sightseeing-Tipps für Brighton und Hove! Ich hoffe, sie haben euch gefallen und ihr freut euch auf viele spannende Restaurants, Cafes, Bäckereien und Tee-Shops im nächsten Beitrag.
*Presseeinladung/Kooperation mit dem Tourismusamt Brighton
8 Kommentare
Sabrina
5. April 2018 um 19:06Hach, wie schön es dort ist (und das Hotel ist ja auch total hübsch)! Brighton hab ich auch schon länger als Reiseziel im Hinterkopf, nun ist es ein ganzen Stückchen vorgerrückt. 🙂 Danke fürs Mitnehmen!
LG
Sabrina
Ela
5. April 2018 um 19:21Lieben Dank Sabrina! Eine Reise dorthin kann ich dir bzw. euch seeeehr empfehlen.. Vielleicht aber doch, wenn es ein kleines bisschen wärmer ist 😀
Liebe Grüße,
Ela
Elisabeth
5. April 2018 um 20:31Liebe Ela,
hach wie schön! Das Hotel sieht echt sehr nett aus.
So halb inspiriert von deinen England-Bildern in letzter Zeit haben wir heute tatsächlich einen Flug gebucht. Meine Schwägerin studiert nämlich gerade in Hatfield (etwas nördlich von London) und wir werden sie besuchen und gemeinsam ein paar Tage in Brighton und anschließend London verbringen. Hurrah!
Da wir zwar letztes Jahr schon in Brighton waren aber nur sehr kurz, hat mir dein Beitrag jetzt richtig Vorfreude auf ausgiebigeres Sightseeing gemacht! Wunderschöne Fotos!
Und natürlich erwarte ich mich Spannung Teil II 😀
Liebe Grüße,
Eliasbeth
Ela
5. April 2018 um 21:32Liebe Elisabeth, ich freu mich sehr, dass ihr nun auch nochmal Brighton erleben könnt! Bis dahin ist ganz sicher auch mein Veggie Guide mit vielen Tipps online 🙂 Die Kombination Brighton & London bietet sich wirklich sehr an – so habe ich es auch gemacht. Plant auf jeden Fall diesmal genug Zeit für Brighton ein, es lohnt sich!
Liebe Grüße aus München,
Ela
Jasmin
6. April 2018 um 9:22Wunderschön – Brighton hat es sofort auf meine Urlaubsliste geschafft. Vielleicht geht sich sogar dieses Jahr noch ein kleiner Trip dorthin aus, das wäre toll. Auch das Hotel hat es mir sofort angetan (ehrlich gesagt war die wunderbar unperfekte Wand des Zimmers der Grund, warum ich auf diesen Beitrag geklickt habe).
Danke für diesen tollen Reisetipp!
Jasmin
Ela
6. April 2018 um 9:25Liebe Jasmin, danke für deinen netten Kommentar – ich hab mich sehr darüber gefreut! Wie schön, dass dir das Bild vom Hotel Una so gut gefallen hat 🙂 Das Hotel ist wirklich wunderschön, ich kann es dir sehr empfehlen. Ich hoffe, du kannst dieses Jahr noch nach Brighton reisen! Demnächst gibt es dann noch meinen Veggie-Guide für die Stadt mit den Tipps für die schönsten Cafes und Restaurants.
Liebe Grüße,
Ela
Julika - 45 lebensfrohe Quadratmeter
6. April 2018 um 11:31Brighton ist so toll! Ich war tatsächlich vor 20 Jahren auch eine der vielen Sprachschülerinnen und habe die tollste Achterbahn der Welt ; ) auf dem Brighton Pier besucht. Vor ein, zwei jahren war ich mal wieder einen Tag in Brighton, darüber habe ich glaube ich auch auf dem Blog geschrieben. Das war toll! Ich ma die Stadt sehr gerne… ich glaube, wenn ich es wirklich schaffe, meinen Urlaub im nächsten Jahr in England zu verbringen, muss ich nochmal ein, zwei Tage hin. : )
Liebe Grüße! Julika
Ela
6. April 2018 um 11:32Liebe Julika, die Dichte an Sprachschülern dort ist wirklich enorm 😀 Witzig, dass du auch dort warst! Auf deinem Blog hab ich es gar nicht mitbekommen, da muss ich nochmal schauen. Ich drück die Daumen, dass du es nochmal nach Brighton schaffst! Mein Veggie-Guide geht auch demnächst online, da findest du dann jede Menge kulinarische Tipps.
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende,
Ela