Da lebt man so viele Jahre in Bayern und war noch nie in Berchtesgaden. Zeit für einen Wochenendausflug aufs idyllische Land unweit der Alpen. Berchtesgaden kennt man ja als kitschiges Postkartenmotiv, das süße Städtchen direkt vor den majestätischen Bergen. Natürlich ist Berchtesgaden auch wegen seiner Nähe zum Königssee mit seinem türkisblauen Wasser bekannt. Aber das kleine Städtchen am Fuß der Berge hat noch mehr zu bieten – zum Beispiel kann man im nahegelegenen Kempinski Hotel* ein vegetarisches Sternemenü und einen traumhaften Spa-Bereich genießen!
Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und habe mit einer Freundin und meinem Hund ein Wochenende dort verbracht. Das Hotel liegt etwas außerhalb von Berchtesgaden, auf 1000 m Höhe umgeben von Bergen und Wäldern. Das moderne Gebäude macht nicht nur von außen einen tollen Eindruck. Da es auf Grund von Renovierungsarbeiten erst im Mai 2015 wiedereröffnet wurde, ist das Design modern gehalten. Sowohl die Lobby, als auch Bar, Restaurants und Zimmer wirken schick und zeitgemäß. Es gibt sogar einen Hubschrauber-Landeplatz vor dem Haus. Das
Personal des Hotels war während
unseres gesamten Aufenthaltes äußerst zuvorkommend und freundlich.
Personal des Hotels war während
unseres gesamten Aufenthaltes äußerst zuvorkommend und freundlich.
Wir haben in einem Zimmer mit Bergblick und Kamin übernachtet. Für den Hund war eine Decke direkt am Fenster bereit gestellt, damit er wie wir die Nachmittagssonne genießen konnte 😉 Im geräumigen Bad standen Dusche und Badewanne zur Verfügung. Da es aber tagsüber sehr heiß war, haben wir eher den großen Pool als die Badewanne genutzt. Dort kann man sowohl im Innenbereich bei etwa 28° C Bahnen schwimmen als auch im Außenbereich bei 32° C den Blick auf die Berge genießen. Vor dem Haus befand sich praktischerweise für Vierbeiner eine kleine Hundewiese mit Teich, auf der man spazieren gehen konnte.
Zum Hotel gehören drei verschiedene Restaurants, die alle über einen Innenbereich sowie eine Terrasse mit Bergblick verfügen. Das Bergstüberl mit klassischen bayerischen Gerichten, das Johann Grill mit gehobener bayerischer Küche und das mit einem MICHELIN Stern ausgezeichnete Gourmet Restaurant Le Ciel. Am ersten Abend haben wir im Le Ciel das vegetarische Menü Kraut & Rüben gegessen und waren schwer beeindruckt. Der Koch Ulrich Heimann interpretiert französische Küche völlig neu. Dabei verwendet er regionale Produkte aus dem Umland. Die Liebe zum Detail zeigt sich auch in der wunderschönen Menükarte sowie im ungewöhnlichen Designerbesteck.
Wir haben insgesamt über 3 1/2 Stunden im Restaurant gegessen. Das ist glaube ich selbst für mich ein neuer Rekord… Es kamen so viele faszinierende Gerichte auf den Tisch, in genau dem richtigen Abstand und wunderschön präsentiert. Den Anfang machte ein Gruß aus der Küche: ein gefüllter Windbeutel und ein Tomaten-Brot-Salat.
Dazu wurden verschiedene Brotsorten gereicht sowie Alpenbutter, Ingwer-Karotten-Butter, Oliventapenade und ein Kräuter-Frischkäse. Es folgte ein knackiger Salat mit essbaren Blüten und einem Dumpling, der unter anderem mit Kürbiskernen gefüllt war.
Der nächste Gang war ein Auberginenröllchen mit Spitzpaprikamousse. Als Suppe wurde eine Gazpacho serviert mit einem hauchdünnen knusprigen Weißbrot, belegt mit einer Tomatensalsa. Auf dem Boden der Gazpacho war ein weiches Gelee, das perfekt mit der cremigen Gazpacho harmoniert hat – natürlich rein pflanzlich.
Leider war zu diesem Zeitpunkt der atemberaubende Sonnenuntergang inklusive Alpenglühen vorbei, so dass ich keine vernünftigen Fotos der nachfolgenden Gerichte mehr machen konnte. Ihr wisst ja, dass ich grundsätzlich ohne Blitz fotografiere (der wahrscheinlich auch die anderen Gäste gestört hätte), deshalb müsst ihr nun eure Phantasie spielen lassen! Es gab ein Gemüsecurry mit allerlei verschiedenen Gemüsesorten und Papaya, ich glaube etwas Tamarinde war auch dabei, da das Curry leicht säuerlich war. Anschließend wurde ein Gang mit dem Thema Mais serviert, der wirklich beeindruckend umgesetzt war. Es gab winzige gegrille Maiskolben, cremige Polenta mit Dill, einen Tempeh-ähnlichen Riegel aus grobem Mais, kleine frittierte Bällchen mit cremiger Füllung… Der Chefkoch persönlich servierte diesen Gang.
Danach folgte ein Marillensorbet mit rauchiger Spitzpaprika-Creme. Eine ungewöhnliche Kombination, die aber absolut köstlich war. Der Nachtisch war jedoch die Krönung des Menüs: ein Birnengelee auf dem Boden des Tellers, dazu eine Art Panna Cotta aus Pfeffernüssen mit Milchschokolade umhüllt, dazu ein Thymiansorbet und eine Zuckerstange mit Earl Grey. Auf die Zuckerstange wurde aus einer kleinen Teekanne heißes Wasser gegossen, so dass diese sich teilweise auflöste und das Birnengelee mit heißem Earl Grey umspielte. Ein wahnsinnig köstliches Dessert, das ich jetzt noch auf der Zunge schmecke und wohl nie vergessen werde.
Zum Abschluss gab es noch eine Auswahl verschiedener kleiner Kuchen, Windbeutel und Gelees sowie zuletzt eine Crème brûlée und verschiedenste Pralinen. Satt wird man im Le Ciel auf jeden Fall! Ich muss sagen, dass der Preis von 95 Euro pro Person absolut gerechtfertigt ist. So viele verschiedene Gänge mit Liebe zum Detail, ausgewählten Zutaten, regionalem Fokus und fachlichem Know-How in der Zubereitung und Kreation der Gerichte… Allein für einen Besuch im Le Ciel würde ich jedem Mensch, der gutes Essen schätzt, einen Aufenthalt im Kempinski Berchtesgaden empfehlen!
Restaurant Johann Grill
Zum Frühstücken und am zweiten Abend besuchten wir das Johann Grill und haben dort ebenfalls sehr gut gegessen. Als Vorspeise gab es zum Beispiel eine Mandelcreme mit Wildblüten oder einen Wildkräutersalat. Die vegetarischen Hauptspeisen waren Ravioli mit Bergkäse oder Tagliatelle mit Pilzen.
Zum Nachtisch wählte meine Begleitung eine Variation verschiedener Sorbets, für mich gab es eine halbgefrorene Nougatschnitte mit eingelegten Marillen und Sorbet – absolut köstlich!
Um die Kalorien wieder loszuwerden, kann man vom Hotel aus entweder zu Fuß einen der Wanderwege erkunden oder mit dem Auto nach Berchtesgaden fahren und dort durch die Altstadt spazieren. Auch ein Ausflug zum nahegelegenen Königssee ist möglich.
Fazit: Das Kempinski Berchtesgaden bietet eine atemberaubende Aussicht auf die Berge in luxuriösem Ambiente sowie ein herausragendes kulinarisches Erlebnis. Allein wegen dem vegetarischen Gourmet-Menü würde ich das Hotel
jederzeit wieder besuchen.
*Kooperation mit dem Hotel Kempinski / Werbung
6 Kommentare
ullatrulla
30. Juli 2015 um 6:24Oh, da scheinst du eine entspannte und kulinarisch leckere Zeit verbacht zu haben. Wie schön!
Liebe Grüße,
Daniela
Ela
30. Juli 2015 um 6:54Liebe Daniela, ja absolut 🙂 Das Essen habe ich sehr genossen, das war wirklich etwas Besonderes!
Liebe Grüße,
Ela
Anonym
17. August 2015 um 8:57Das Hotel war jedoch kein 1 Jahr geschlossen – lediglich ein Monat aufgrund kleinerer Renovierungsarbeiten 😉
Ela
17. August 2015 um 10:18Hallo, danke für dein Feedback. Dann hatte ich das falsch im Hinterkopf von der Hausführung. "Kleinere Renovierungsarbeiten" waren es doch aber nicht, das Design des Hotels wurde komplett verändert, wurde mir mitgeteilt?
Liebe Grüße,
Ela
Thomas
7. September 2015 um 19:11Hallo,
ich war im gleichen Hotel als es noch das InterContinental war und bei deinen Bildern kommt mir einiges noch sehr bekannt vor. War damals ein sehr schönes Wochenende.
Lg Thomas
Ela
8. September 2015 um 6:44Hallo Thomas, das Gebäude ist wohl grundsätzlich noch das gleiche, deshalb wahrscheinlich nicht verwunderlich 🙂 Ich fand es auch sehr schön dort, der Bergblick von den Restaurants ist einfach traumhaft!
Liebe Grüße,
Ela