Zwar habe ich sechs Jahre in Österreich gelebt, nach Kärnten habe ich es jedoch nie geschafft. Es war also Zeit, dem südlichsten Bundesland Österreichs mal einen Besuch abzustatten! Als ich davon erfahren habe, dass sich dort die weltweit erste Slow Food Travel Destination befindet, stand die Entscheidung fest. Vom Biohotel Der Daberer* hatte ich zuvor schon Gutes gehört: nachhaltig, Bio und mit einem Fokus auf Slow Food, das kann nur toll sein!

Anreise zum Biohotel Der Daberer

Da das Tal sehr abgelegen ist, sind wir mit dem Auto angereist. Von München aus sind es etwa vier Stunden Fahrt – mit dem Zug hätte es keine gute Verbindung gegeben und vor Ort haben wir regionale Produzenten besucht, deshalb war es für uns die beste Wahl. In Kötschach-Mauthen gibt es einen Bahnhof, da das Hotel aber noch ein ganzes Stück entfernt ist und die Busse nicht allzu oft fahren, muss man das je nach persönlicher Situation entscheiden (hier gibt es mehr Infos zur Anreise in die Region).

Wir hatten den Hund dabei und auch deshalb war die Anreise im Auto praktischer. In vielen Regional- und Postbussen dürfen Hunde nämlich leider nicht mitfahren, ebenso ist er im Flixbus nicht erlaubt. In der Bahn muss ich ein Halbpreisticket für ihn kaufen, das oft teurer ist als Spartickets für Menschen. Die öffentliche Anreise mit dem Hund gestaltet sich also eventuell etwas schwierig, wer ohne Vierbeiner unterwegs ist kann das Hotel aber theoretisch auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen. Von der Hauptstraße zum Hotel ist es nicht weit, geht aber ein Stück bergauf. Das Hotel selbst liegt am Waldrand und bietet eine tolle Aussicht auf das Tal und die Berge.

Das Hotel

Das gesamte Haus ist sehr hell und großzügig geschnitten. Es gibt eine große Lobby im Eingangsbereich, dort befindet sich auch eine kleine Bibliothek und man kann nachmittags Kaffee trinken. Einen Shop mit regionalen Produkten gibt es direkt neben dem Eingang. Stil und Einrichtung sind modern, farbenfroh und geschmackvoll, ich habe mich dort sofort wohl gefühlt. Wir durften das Sonnenapartement beziehen, das neben einem großen, gemütlichen Bett noch zwei Liegebereiche mit Bergblick zum Entspannen hat.

 

Da unser Hund mitgereist ist, wurden Schutzteppiche ausgelegt und Baumwolldecken auf die Couch. Er hatte jedoch sein eigenes Kissen dabei, am liebsten lag er jedoch direkt vor dem Fenster auf dem kuscheligen Teppich in der Sonne. In den Restaurant- und Spa-Bereich dürfen Hunde nicht mitkommen, auch nicht auf die Terrasse. Dafür gab es dann ausgiebige Spaziergänge im Wald. Netterweise stellt das Hotel auch einen Mülleimer und Sackerl zur Verfügung in der Nähe des Eingangs, das ist sehr praktisch. Für den Hund zahlt man einmalig eine extra Reinigungsgebühr pro Zimmer.

Im Daberer spielt Entspannung eine wichtige Rolle. Es gibt einen großen Spa-Bereich auf mehreren Etagen, dort kann man Massagen buchen, schwimmen (drinnen und draußen) oder eine Sauna besuchen. Besonders hübsch fand ich die Waldsauna, ein extra Häuschen zwischen Bäumen. Diese kann man abends auch exklusiv mieten.

Eine schöne Idee ist auch das kleine Lesehäuschen etwas abseits des Hotels, darin sind gemütliche Sitzbänke und Bücher zu finden, man kann aber auch einfach die schöne Aussicht genießen. Die gesamte Hotelanlage ist sehr schön und mit viel Liebe zum Detail eingerichtet. Zu erwähnen ist noch, dass es einen großen, schönen Yoga-Raum gibt. Für die täglichen Yoga-Stunden kann man sich an der Rezeption anmelden.

Slow Food Genuss im Daberer

Slow Food* spielt nicht nur im gesamten Tal eine große Rolle, sondern auch im Daberer. Das Frühstücksbuffet ist hier ein besonderes Highlight, denn die Produkte stammen größtenteils von regionalen Produzenten. Hier gibt es selbstgebackenes Brot, leckeren Bio Kaffee aus der Rösterei im Nachbarort, Tee aus dem Kräuterdorf Irschen, einen Gugelhupf aus weißem Gailtaler Landmais, Schafmilchjoghurt mit Marillenmarmelade oder Käse von der Familie Zankl vom Stollwitz. Absolut herrlich ist auch der Wald- und Wiesen-Honig vom Imker Zwischenbrugger aus dem Gailtal, der samt Waben angeliefert wird. Und das sind noch nicht mal alle Produkte! Es gibt vegane Aufstriche und Milchalternativen, frisches Obst und Säfte – Veganer*innen kommen hier auf jeden Fall gut zurecht.

Im Hotel gibt es eine Halbpension, das Abendessen ist also inkludiert. Mittags kann man auf Wunsch auch eine Kleinigkeit essen oder am Nachmittag beim hausgemachten Kuchen zugreifen. Da das Abendessen fünf Gänge umfasst, sollte man sich den Bauch aber nicht zu voll schlagen. Jeden Abend gibt es ein Salatbuffet mit verschiedensten Salaten und Brot. Danach entscheidet man sich für vier Gänge vom Menü: Suppe, Vorspeise, Zwischengang, Hauptgericht und Dessert stehen zur Auswahl. Zum Abschluss gibt es noch Käse vom Buffet.

Veganer*innen sollten sich einfach bei der Buchung anmelden, dann sind Suppe, Vorspeise und Dessert während ihrem Aufenthalt auf jeden Fall vegan. Vegetarisch sind diese drei in jedem Fall. Beim Hauptgericht steht auch immer ein vegetarisches Gericht zur Auswahl. Ich habe mich durch die Gänge probiert und war absolut begeistert. Pilzcremesuppe und Karotten-Suppe waren lecker, die Portionen nicht zu groß. Als Vorspeise hatte ich Rote Bete mit Mozzarella, am anderen Abend eine grüne Frittata mit Schwarzwurzeln. Als vegetarische Hauptgerichte gab es traditionelle Kärntner Kasnudeln, handgemacht vom Gasthof Grünwald sowie leckere Nudeln mit Bärlauchsauce. Zum Dessert hatte ich einerseits einen Schoko-Panna-Cotta, andererseits einen Cheesecake mit Marillenkompott. Die Gerichte orientieren sich alle an Zutaten und Spezialitäten aus der Region, sind aber trotzdem besonders.

Als Getränkebegleitung kann man leckere Säfte, Craft Beer von Loncium aus dem Nachbarort oder verschiedene Weine wählen. Diese stammen entweder aus dem nahe gelegenen Italien oder aus Österreich. Ich kann euch den leckeren Marillensaft aus der Wachau empfehlen, der es mir sehr angetan hat! Ich fand ihn so gut, dass ich mir noch eine große Flasche als Mitbringsel für Zuhause in der Edelgreisslerei in Kötschach-Mauthen gekauft habe. Erwähnenswert ist noch die hauseigene Wasserquelle oberhalb des Hotels – im Haus gibt es mehrere Direktleitungen zum Brunnen, man kann seine eigene Trinkflasche dort auffüllen und zum Frühstück und Abendessen eine Karaffe voll Bergquellwasser mit zum Tisch nehmen. Da ich ein großer Fan von Leitungswasser bin, finde ich das großartig!

Umgebung: Wandern und Badeteich

Direkt am Parkplatz des Hotels beginnt ein Rundwanderweg, der auf den Berg hinauf führt. Wenn man an eine Forststraße gelangt, kann man auch wieder hinab Richtung Hotel wandern und hat so eine schöne, kurze Runde. Vor allem mit Hund sehr praktisch! Der Kleine hat die Spaziergänge dort sehr genoßen. Für richtige Wanderungen hatten wir leider keine Zeit, da wir nur zwei Tage vor Ort waren. Das Hotel bietet mehrmals in der Woche geführte Wanderungen oder sogar Kräuterwanderungen an.

Besonders gut hat uns auch der türkisfarbene Badeteich direkt im Wald gefallen, der zum Hotelgrundstück gehört. Es gibt eine Plattform mit Liegen und ein Holzfloß. Der See war zu kalt zum baden und wird selbst im Sommer nicht wärmer als 18 Grad, denn er wird direkt aus der Bergquelle gespeist. Die Farbe ist jedoch wunderschön und es lohnt sich, dort den wunderschönen Waldblick zu genießen.

Wir haben uns im Biohotel Der Daberer sehr wohl gefühlt, das Essen war köstlich, das Zimmer schön und geräumig, der Bergblick einfach traumhaft. Der magische Badeteich mit seiner türkisen Farbe wird mir sicher in Erinnerung bleiben. Auch für Reisende mit Hund ist ein Aufenthalt im Daberer eine wunderbare Gelegenheit für eine Auszeit in der Natur!

*Presseeinladung: Kooperation mit dem Biohotel Der Daberer & der ARGE Betriebskooperation Slow Food Travel