Manchmal ist das Leben schon komisch. Man wohnt fast zwanzig Jahre an einem Ort, ist froh endlich dort weg zu sein und zieht von Großstadt zu Großstadt. Zehn Jahre später verbringt man, wie so oft, einen Tag bei der Familie in der alten Heimat und plötzlich macht es Klick – und man findet es schön. Was am atemberaubenden Sommerwetter liegen kann, an den grünen Wiesen und bunten Feldern, Natur pur!
Zurück ins Altmühltal ziehen möchte ich trotzdem nicht. Das hat viele Gründe und diese werden sich, wage ich mutig zu behaupten, auch nicht mehr ändern. Aber es ist trotzdem schön zu wissen, dass man die Heimat mit anderen Augen sehen kann.
Urlaub daheim ist so angesagt wie nie zuvor, die Nord- und Ostsee sind dieses Jahr bei deutschen Urlaubern beliebter als Süditalien, Ägypten & Co. Die Gründe dafür liegen auf der Hand, von Terroranschlägen, Messerattacken, Prügeleien unter Touristen, Wasserknappheit auf Inseln und schlimmen Waldbränden in Südeuropa hört man in letzter Zeit viel zu oft. Ich möchte mir das Reisen davon nicht kaputt machen lassen, wähle aber natürlich meine Urlaubsziele mit diesen Meldungen im Hinterkopf.
Deshalb ist es schön zu wissen, wie sehr man die eigene Heimat genießen kann. Letztes Jahr habe ich den Schwarzwald zum ersten Mal besucht und viele Orte dort entdeckt, die wunderschön sind. Außerdem ist mir Freiburg ans Herz gewachsen. In ein paar Wochen reise ich an die Ostsee, auch eine kleine Premiere da ich als Erwachsene noch nie dort war – von München aus ist es einfach sehr weit, jetzt zieht es mich aus beruflichen Gründen dorthin und ich werde die Chance nutzen, um noch ein paar Tage dranzuhängen.
Eigentlich hat mich Bayern erst so richtig begeistert, als ich die Seen und Berge entdeckt habe. Wie ihr wisst, fahre ich zum Beispiel oft zum Ammersee, der mir auch sehr ans Herz gewachsen ist. Aber auch andere Regionen können sehr schön sein – ich bin gespannt, welche Orte mich in den nächsten Jahren noch faszinieren werden!
9 Kommentare
Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter
20. Juli 2017 um 8:28Das Altmühltal sieht ja traumhaft aus! Ich war noch nie dort, kann mich aber noch gut an den Erdkundeunterricht in der Grundschule erinnern, in dem wir alle größeren Flüsse und Berge Deutschlands auswendig lernen mussten. Da gab es diesen Merksatz: Iller, Lech, Isar, Inn fließen links zur Donau hin. Altmühl, Naab und Regen fließen rechts dagegen. So oder so ähnlich. : )
Ich mag meine norddeutsche Heimat sehr und fühle mich hier sehr wohl – in das kleine Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, möchte ich aber trotzdem nicht zurückziehen. ; )
Viele liebe Grüße! Julika
Ela
20. Juli 2017 um 10:30Hihi, also an Erdkundeunterricht kann ich mich überhaupt nicht erinnern – da war ich eine totale Niete! Und letztendlich hab ich ja dann Matura in Österreich gemacht, da war sowieso wieder alles anders…
Danke für deinen lieben Kommentar! Ich bin schon sehr gespannt auf Norddeutschland bzw. die Ostsee. Mal etwas ganz anderes 🙂
Liebe Grüße,
Ela
Miuh
20. Juli 2017 um 8:55Liebe Ela, das freut mich sehr, dass Du Deine Liebe zu Deiner (alten) Heimat (wieder?)entdeckst! Ich freue mich immer, wenn ich meine Eltern besuche und denke, ich sollte öfters noch einen Spaziergang oder kleinen Ausflug in die Gegend anhängen. (fast) Jede Region hat doch ihre Schönheiten, Landschaften, Vorteile… Momentan dort zu wohnen kann ich mir nicht vorstellen, zu sehr schätze ich nun auch die Stadtnähe – bin aber immer noch ein Landei im Herzen und lebe im Dorf knapp ausserhalb des Stadtrandes. Wohin uns das Leben verschlägt, ist neben bewussten Entscheidungen für mich auch immer noch etwas Schicksal – manchmal bin ich gespannt, ob und wohin es mich noch bringt? (obwohl ich recht "standorttreu" bin). In meinem jetztigen Wohnort war ich z.B. als 15 Jährige einmal in einem Schul-Lager, nie wäre mir damals in den Sinn gekommen, dass dies knapp 6 Jahre später meine neue Heimat werden würde… Auch in Ferienregionen überlege ich oft, ob sie mir eine Heimat sein könnten? Und eigentlich bezeichne ich auch mehrere Orte (die mir wichtig sind, oder in denen ich längere Zeit verbracht habe) als eine Heimat für mich: Das Emmental in der Schweiz, Malta, vielleicht auch die Kanalinsel Guernsey … Ein interessantes Thema auf jeden Fall! Liebe Grüsse, Miuh
Ela
20. Juli 2017 um 10:33Liebe Miuh, wie spannend, danke für deinen Kommentar! Du hast Recht, Heimat ist natürlich nicht nur ein einziger Ort. Für mich war Wien zum Beispiel ganz lang "mehr" Heimat als das Altmühltal 😉 Heimat zu definieren ist schwierig.
Wo man letztendlich landen wird, weiss man wegen Job & Co sowieso nicht, da hat sich in den letzten Jahrzehnten doch einiges verändert. Man muss oft flexibler sein als früher. Das gilt vielleicht nicht für jeden Job, aber für viele =/
Liebe Grüße,
Ela
Kirschbiene
20. Juli 2017 um 18:21Huhu Ela,
irgendwo habe ich mal gelesen "Heimat ist ein Gefühl." Das trifft für mich zu, ich fühle mich dort heimisch, wo meine Lieben sind. Und leider sind sie in alle Richtungen zerstreut, was es manchmal nicht so einfach macht ;-). In meiner Heimatstadt, in der ich aufgewachsen bin, fühle ich mich nach wie vor sehr wohl und vermisse sie manchmal. Ich weiß aber nicht, ob ich wieder dort wohnen wollte, zehn Jahre Abwesenheit sind halt doch eine lange Zeit und Orte wie Menschen verändern sich natürlich. Doch wenn ich einen Ort wählen "müsste", wäre es wohl dennoch meine Heimatstadt, mit der ich am ehesten den Begriff Heimat verbinde :-).
Liebe Grüße
Bianca
Ela
24. Juli 2017 um 10:27Liebe Bianca, das kann ich gut nachvollziehen! Für mich hat sich der Heimat-Begriff in den letzten Jahren immer mal wieder gewandelt. Für mich hängt auch viel von den Menschen ab, die dort sind (oder nicht mehr sind). Ich würde nicht mehr in das Dorf zurückkehren, wenn meine Eltern dort nicht leben würden. Ich fühle mich Wien nicht mehr ganz so stark verbunden, seid immer mehr Freunde dort weggezogen sind. Hach, schon schwierig!
Liebe Grüße,
Ela
Jenni
21. Juli 2017 um 7:21Liebe Ela,
du hast absolut recht – bei dir in der Heimat ist es ja wirklich wunderschön! Das schreit ja geradezu nach Naturparadies, wenn du mich fragst! 😀
Aber ich kann dieses Aufbrechenwollen sehr gut nachempfinden – ich würde auch nicht wieder in den Ort zurückwollen, aus dem ich eigentlich stamme bzw. in dem ich aufgewachsen bin. Damit verbinde ich irgendwie Steckenbleiben, Monotonie und lauter weiterer nicht so schöner Assoziationen, die ich gerne hinter mir lasse und auch nicht taurig darüber bin. 🙂
Die Ost- und die Nordsee vergöttere ich aber ebenfalls, obwohl ich noch nicht so oft dort war – und ich freue mich schon auf meinen nächsten Besuch.
Liebe Grüße
Jenni
Ela
24. Juli 2017 um 10:30Liebe Jenni, ich bin so zwiegespalten, was meine Heimat angeht. Die Natur ist schön, die Menschen sind etwas schwierig 😉 Deshalb keine Option für mich, diese Region als Wohnort in Option zu ziehen.
Und wie du schon sagst, zurückkehren dorthin wo man aufgebrochen ist, das ist irgendwie schwierig.
Ich hoffe du kannst bald mal wieder ans Meer 🙂
Alles Liebe,
Ela
Wilhelm
2. Oktober 2017 um 17:12Danke immer wieder für deine schönen Berichte und die tollen Fotos! (-; Liebe Grüße!