Bei meinem letzten Besuch in London habe ich die touristischen Pfade verlassen und bin mit meiner Freundin Manon, die seit einiger Zeit dort wohnt, zu besonders spannenden Orten gegangen – abseits der klassischen Sightseeing-Route. Meine fünf Insider-Tipps für London, die ihr garantiert noch nicht gesehen habt, möchte ich heute mit euch teilen!
1. Street Art in den Nomadic Community Gardens bestaunen
Zwischen Zuggleisen, ein Stück von der berühmten Brick Lane in Shoreditch entfernt, liegen die Nomadic Community Gardens – Londons verrückteste Street Art Kunstwerke findet ihr momentan dort! Von meterhohen Graffiti an Backsteinwänden über ein Krokodil aus Autoreifen, meterhohe Fantasiefiguren aus Holz und Metallschrott, eine Vogelscheuche mit dem Aufdruck “I can’t face you anymore” bis zu kleinen Bars und Cafes findet ihr dort. Und natürlich Beete mit Pflanzen – wobei diese in den kühlen Frühlingsmonaten, als ich die Nomadic Community Gardens besucht habe, noch nicht besondes grün waren. Nehmt euch Zeit, durch das Gelände zu streifen und mit den Künstler*innen vor Ort zu sprechen. Definitiv einen Besuch wert!
2. Vegane Fish & Chips essen
Als meine Freundin Manon und ich überlegten, was wir bei kaltem Regenwetter noch unternehmen könnten, stolperten wir über ein Video. Angeblich gibt es jetzt einen Laden in Stoke-Newington, der täuschend echte vegane Fish & Chips produziert! Wir waren fasziniert von der Konsistenz des “Fisches”, die wir im Video sahen – faserig, hellgrau bis rosa, mit einer saftigen Panade. Keine Frage, da mussten wir hin! Also sind wir quer durch die Stadt zu Sutton & Sons gefahren. Einem Familienbetrieb, der seit vielen Jahren Fish & Chips anbietet – und nun auch eine vegane Variante, an der sie lange gefeilt haben! Der “Fisch” besteht nämlich aus Bananenblüten, die in Meeresalgen mariniert werden (um den Fisch-Geschmack zu erzeugen). Das Ganze wird dann paniert und frittiert. Wir haben uns eine Portion bestellt und waren begeistert! Täuschend echt sind diese Fish & Chips und absolut köstlich. Die Konsistenz ist wirklich nah am Original und mit einer saftigen, fettigen Panade schmeckt es ziemlich ähnlich. Ein Fischfilet könnte man daraus wahrscheinlich nicht machen, aber durch das panieren und Frittieren entsteht ja sowieso schon ein charakteristischer Geschmack. Definitiv mein London-Highlight vom letzten Besuch!
3. Die Powerfrauen von You Make It im Old Spitalfields Market besuchen
Meine Freundin Manon arbeitet bei einer großartigen gemeinnützigen Organisation namens You Make It. Sie unterstützen Frauen zwischen 18 und 30 aus einkommensschwachen Strukturen dabei, ihr eigenes Business aufzuziehen. In einem sechsmonatigen Förderprogramm lernen die Frauen in Workshops und mit Hilfe von Mentorinnen, wie sie ihre Kreativität ausleben und dabei auch noch Geld verdienen können. Es sind tolle Künstlerinnen dabei, die zum Beispiel zauberhafte Aquarelle anfertigen oder wunderschöne Kleidung designen. Regelmäßig hat You Make It einen Stand im berühmten Old Spitalfield’s Market Flohmarkt, wo die Frauen ihre Produkte verkaufen können. Der nächste Termin ist der 15. September 2018!
Damit You Make It auch weiterhin diese großartige Unterstützung für Frauen anbieten kann, haben sie eine Crowdfunding Kampagne gestartet, die noch bis 29. August läuft. Bitte schaut mal vorbei und lasst ein paar Euro dort – es ist so ein unterstützenswertes und tolles Projekt, das vielen Frauen dabei geholfen hat, selbstständig und unabhängig zu werden.
4. Hausboote im Regent’s Canal bestaunen
Hausboote werden in London immer beliebter – kein Wunder bei den Mietpreisen und der Wohnungsknappheit. Besonders viele Hausboote findet ihr in Little Venice, allerdings ist es dort auch total überfüllt und voller Tourist*innen. Wir sind am Regent’s Canal in der Nähe des Broadway market entlang spaziert – auch dort gibt es einige Hausboote, die sehr hübsch anzusehen sind.
Die Besitzer*innen freuen sich über Interesse und vor allem über Hilfe, wenn sie die hohe Schleuse passieren müssen. Es ist spannend zu beobachten! Sie fahren in die Schleuse ein und regulieren den Wasserstand mit Hilfe von Toren, die geöffnet bzw. geschlossen werden. Das Boot steigt oder sinkt dann einfach an der Wasseroberfläche. Um die großen, schweren Tore zu öffnen oder zu schließen, ist voller Körpereinsatz gefragt und allein ist es kaum zu bewältigen. Da helfen Passant*innen, die gerade vorbeikommen, einfach mit – oder andere Hausbootbesitzer*innen.
5. David Bowies Geburtsort besuchen
Wusstet ihr, dass David Bowie in Brixton geboren wurde? In seinem Viertel gibt es ein wunderschönes Wandgemälde, direkt in der Nähe des Bahnhofs. Ich bin jeden Tag daran vorbeigelaufen, weil ich während meines London-Besuchs in Brixton übernachtet habe. Das Mural ist ein Must See für Bowie-Fans! Warum sich ein Besuch in Brixton außerdem lohnt, könnt ihr in meinem Brixton Veggie Guide nachlesen.
4 Kommentare
Our Food Stories
23. August 2018 um 19:04Wow, was für tolle Tipps und Eindrücke!! Da möchte man sich sofort in den Flieger setzen und nach London düsen 🙂
Ela
24. August 2018 um 8:58Hey, ich würde auch am liebsten wieder hin 🙂 Ist wirklich eine tolle Stadt!
Liebe Grüße, Ela
Bettina
1. November 2022 um 16:03London ist einfach wahnsinnig vielfältig. Danke für die Tipps.
Tobias
19. Juni 2023 um 13:45Coole Tipps, die kannte ich noch gar nicht. Muss wohl nochmal nach London. 🙂