Allgemeine Reisebeiträge

REISE RÜCKBLICK 2015 – KEINE ZEIT? KEINE KOHLE? WIE IHR TROTZDEM REISEN KÖNNT

Vollzeitjob und Reiseblogger, geht das? 2015 war mein persönliches Reisejahr, ich war in sechs verschiedenen Ländern unterwegs und bin insgesamt 14 mal verreist – das heißt mehr als einmal pro Monat! Ich war 5 x in Österreich, 2 x in Italien, 1 x in England, 4 x in Deutschland unterwegs, in drei verschiedenen Orten in Spanien (insgesamt zehn Tage) sowie vier Wochen als Backpacker in Thailand.
Folgende Städte konnte ich 2015 zum Beispiel erkunden: Barcelona, Wien, Salzburg, Verona, Hamburg, London und Mailand. Dazu kommen Wanderausflüge und Wellness-Wochenenden. Alle meine Reiseberichte findet ihr im Travelguide.
Ihr seht, es geht also trotz 25 Urlaubstagen und knappem Budget! Meine Tipps, wie es auch bei euch klappen kann, trotz Job viel zu verreisen möchte ich heute mit euch teilen.
VeronaBarcelona

1. Weniger Arbeit, mehr Zeit!

Es mag simpel klingen, aber schon ein paar Stunden weniger pro Woche geben euch viel mehr Zeit zum Reisen! Ich arbeite Teilzeit 35 Stunden pro Woche und habe somit den Freitag Nachmittag frei – so kann ich Wochenendausflüge genießen, bei denen ich schon mittags losfahre und nicht erst am Abend. Das macht einen großen Unterschied, wenn man insgesamt nur drei Tage wegfährt!
Ich bekomme meine Überstunden nicht ausbezahlt sondern darf mir dafür Zeitausgleich nehmen – ich arbeite also mehr wenn viel los ist und darf mir dafür mal einen Tag Zeitausgleich nehmen. Mit diesem System könnt ihr eure Urlaubstage erweitern! Sprecht einfach mal mit eurem Arbeitgeber darüber. Außerdem verbinde ich Geschäftsreisen mit privaten Reisen – ich hänge einfach noch einen Urlaubstag oder ein Wochenende an meine Reise an und habe somit schon die Anreise gespart.
Als Student hatte ich im Sommer drei Monate und zwischen den Semestern einen Monat frei – also jede Menge Zeit zu reisen. Wenn ihr Seminararbeiten und Prüfungen bereits im Semester erledigt, könnt ihr eure Semesterferien super zum Reisen nutzen!
Paragliding am Tegelberg
Mein erstes Mal Paragliding am Tegelberg

2. Daheim ist es auch schön!

Urlaub heißt nicht automatisch Fernreise. Auch in eurer nächsten Umgebung gibt es eine Menge zu entdecken! Naturschutzgebiete, kleine und große Städte, Wellness-Hotels oder einfach mal ein schöner Bergsee. Seit ich in München wohne, fahre ich regelmäßig nach Salzburg, in die Berge oder zu den umliegenden Seen. Mit Zug und Bus kommt man dort sehr günstig hin und kann ohne großen Kostenaufwand ein, zwei Tage in der Natur verbringen. Die meisten Regionen (auch sehr kleine) haben einen Tourismusverband – für Reiseblogger und Touristen eine tolle Anlaufstelle, um Inspiration zu bekommen, was man dort so unternehmen kann.
Leogang / Österreich

Eine Möglichkeit ist auch, mal euer eigenes Stadtviertel zu erkunden, so wie ich es in München Thalkirchen getan habe. Seit mehr oder weniger vier Jahren wohne ich hier und habe bei meinen Spaziergängen und der Recherche noch eine Menge gelernt über mein eigenes Viertel!Ich habe auch die Alpen sehr zu schätzen gelernt und liebe es, wandern zu gehen. Da seit vielen Jahren ein Hund bei mir lebt, sind für uns Ausflüge in die Natur sowieso praktisch, denn im Flugzeug möchte ich ihn nicht mitnehmen – das wäre für uns beide ein großer Stress und auf Städtetrips hat er sowieso keine Lust. Wandern gehen liebt er hingegen!

Mit Hund auf Reisen in Österreich
Reiteralm Höhenweg bei Schladming

3. Sparen – vor und während der Reise!

Bei mir machen sich die fünf Stunden weniger Arbeit pro Woche finanziell nicht
bemerkbar – mehr Zeit haben ist mir wichtiger als ein paar Euros mehr
auf dem Konto. Dafür verzichte ich lieber auf unnötige Ausgaben wie Kino
oder neue Klamotten. Von meinem Gehalt geht regelmäßig ein Teil auf mein Sparkonto – statt dem neuesten Iphone gönne ich mir lieber einen Urlaub. Macht euch bewusst, was ihr wirklich ausgeben wollt und worauf ihr auch verzichten könnt. Das heißt nicht, dass es nur noch Nudeln mit Tomatensauce geben muss – aber ein Kleid, das ihr dann zweimal im Jahr anzieht für 120 Euro muss es vielleicht auch nicht sein.
Beim Reiseblog Off the path findet ihr zum Beispiel auch tolle Tipps, wie ihr für Reisen sparen könnt. Wenn ihr dann unterwegs seid, gibt es diverse Möglichkeiten, günstig über die Runden zu kommen. Als Blogger oder Journalist bekommt man oft einen Presserabatt oder kostenlose Übernachtungen in Hotels – wenn ihr selbst keine (Reise)Blogger seid, habe ich trotzdem ein paar gute Tipps für euch auf Lager.
Holzhotel Forsthofalm
Airbnb, Wimdu & Co

In fast jeder größeren Stadt aber auch vielen ländlichen Gebieten ist Airbnb eigentlich immer meine erste Wahl – wenn ihr weniger Wert auf Comfort legt und auch mit einer Matratze im Wohnzimmer eures Hosts zufrieden seid, probiert Couchsurfing aus. Ihr habt so die Möglichkeit, Locals kennenzulernen und außerdem bei Airbnb sogar mehr Privatsphäre als in einem Hostel, wo ihr euch oftmals das Gemeinschaftsbad mit vielen anderen Leuten teilt statt nur mit euren Hosts.Meistens werden nur ein oder zwei Zimmer einer Wohnung vermietet, oder auch ein ganzes Apartement, während die Hosts selbst auf Reisen sind. Wenn ihr zu zweit reist, ist ein Airbnb Zimmer eigentlich nie teurer als ein Hostel und garantiert billiger als die meisten Hotels. Gerade in teuren Städten wie London spart ihr da richtig Geld und wohnt gleichzeitig zentral!

Hotel in Bangkok
Lieber selbst kochen als essen gehen
Achtet darauf, dass es in eurer Unterkunft (egal ob Airbnb oder Hostel) eine Küche gibt, die ihr mitbenutzen könnt – so spart ihr euch ein oder zwei Restaurantbesuche am Tag, weil ihr einfach daheim kochen könnt. Gerade beim Frühstück ist man gern mal 5 – 10 Euro pro Person los, obwohl man nur eine Tasse Tee oder Kaffee und ein Brötchen bestellt. Es gibt Städte, in denen frühstücken sehr günstig ist (Madrid z.B.), aber in vielen ist es das nicht – da lohnt sich die eigene Küche!
Im Supermarkt einkaufen ist eigentlich immer günstiger als essen gehen. Außerdem bekommt ihr von Locals die besten Tipps, wo man günstig und lecker in der Umgebung essen gehen kann – so seid ihr nicht auf überteuerte Restaurants aus dem Reiseführer angewiesen. In wärmeren Gegenden oder auf Wanderausflügen kann man auch einfach mal picknicken. Wenn ihr campen geht (auch eine super Methode Geld zu sparen!) kocht ihr natürlich auf dem Campingplatz (Tipps dafür gibts in meinem Beitrag über Festival Food).
Camping: einfach auf dem Gaskocher selbst kochenWoks in Thailand
Flugangebote vergleichen
Super Tipps für günstige Flüge findet ihr zum Beispiel bei Couchabenteurer. Ich schaue immer nach Flügen auf Vergleichportalen, die dann auch direkt die Preise für verschiedene Tage anzeigen. Es macht bei Asienreisen manchmal Sinn, einen Flug in eine asiatische Metropole zu buchen (Singapur, Kuala Lumpur) und von dort aus mit einer asiatischen Billigairline weiter zu eurem endgültigen Ziel zu fliegen. Das habe ich beispielsweise für meine Borneo-Reise so gemacht und dadurch ein paar hundert Euro gespart.
Flugzeug von Nok Air in Thailand
Wer noch Student ist oder unter 25 kann spezielle Angebote nutzen (die findet man meist am Besten über Sta Travel – mein Flug nach Nepal vor fünf Jahren war zum Beispiel 250 Euro billiger, nur weil ich Student war!).
Bei Städtetrips reise ich inzwischen immer nur mit Handgepäck, sogar bei Nicht-Billigairlines muss man inzwischen einen höheren Tarif wählen, wenn man Gepäck einchecken will. Ein Handgepäckskoffer ist eine super Investition, es passt sehr viel rein und das Packmaß für die maximale Größe wird genau ausgenutzt. Euer Backpacking-Rucksack geht aber wahrscheinlich auch als Handgepäck durch – es kommt darauf an, wie penibel die Airlines da sind…
Mönch auf Ko Phayam, Thailand
Mönch auf Ko Phayam, Thailand – weniger Gepäck ist mehr 😉
Das sind meine Vorschläge für euch, wie ihr 2016 mehr reisen könnt! Habt ihr noch Tipps für mich?

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12 Kommentare

  • Antworten
    Tina
    30. Dezember 2015 um 13:29

    Wochendtrips über Ostern oder Pfingsten sparen Urlaubstage – oder bei flexibler Arbeitszeit am Freitag einfach um 12 Uhr verschwinden hilft mir weiter, mit 30 Tage Urlaub & Arbeitszeitkonto die Reisesucht zu bekämpfen.

    Sparen für den Urlaub? Wer auf Coffee to go & das Frühstück vom Bäcker sowie tägliches Mittagessen unter der Woche extern auf "homemade" umsteigt kann damit brav das Urlaubs-Sparschwein füttern

    • Antworten
      Ela
      30. Dezember 2015 um 14:46

      Hey Tina, da hast du Recht – die Feiertage muss man nutzen 🙂 Coffe to go ist echt eine miese Kostenfalle, da kommen schnell 50 Euro im Monat zusammen… Darauf verzichte ich auch komplett!
      Viele liebe Grüße,
      Ela

  • Antworten
    Miuh von romantischeslandleben
    30. Dezember 2015 um 22:56

    Hi Ela, sehr schön, danke Dir!
    Auch bei mir war 2015 ein Reisejahr, wenn auch eigentlich ungeplant… Da kam Eins zum Anderen 🙂
    Ein Tipp, den ich dieses Jahr für mich entdeckt habe, waren die Aktionen von Airlines. Abonniert Euch die Newsletter und Liked auf Facebook! Wenn man bereit ist, etwas voraus zu planen und auch relativ schnell entscheiden kann, gibt s zB von Air Malta oder Air Berlin (und bestimmt noch anderen!) manchmal super Angebote.
    Fernbusse (gerade auch für uns Schweizer für Reisen in Deutsche Städte) sind oft sehr günstig. Die Bahn (SBB in der Schweiz, aber auch international) bieten manchmal online günstige Tickets für Reisen zu nicht so beliebten Tageszeiten an.
    Liebe Grüsse, Miuh (die nun richtig Lust hat, auch endlich einmal auf dem Blog von den Reisen zu berichten und nicht nur durch Abwesenheit zu glänzen…)

    • Antworten
      Ela
      1. Januar 2016 um 13:10

      Danke für den Tipp mit den Airlines! Das ist wirklich eine gute Idee 🙂
      Wünsche dir, dass du auch 2016 wieder viel reisen kannst!
      Liebe Grüße, Ela

  • Antworten
    Franzi Schädel
    31. Dezember 2015 um 10:02

    Ach ein schöner Bericht liebe Ela! 🙂

    Ich bin privat ja gar nicht sooo reiselustig, aber vielleicht ändere ich das 2016 mal.

    Hab einen guten Rutsch ins neue Jahr, ich umarm dich von Herzen! <3

    • Antworten
      Ela
      1. Januar 2016 um 13:11

      Wenn man beruflich viel verreisen muss ist man privat vielleicht auch lieber daheim 🙂 Kann ich schon auch verstehen liebe Franzi!
      wünsche dir ein frohes neues Jahr! Liebe Grüße, Ela

  • Antworten
    Anonym
    2. Januar 2016 um 9:19

    Den Aspekt "Blogger" werden und Wellness Wochenenden gesponsert zu bekommen, hast du unterschlagen 😉

    • Antworten
      Ela
      2. Januar 2016 um 9:22

      Liebe*r anonyme*r Leser*In – das habe ich nicht unterschlagen, vielleicht liest du erstmal den Beitrag bevor du meckerst 🙂 Siehe Punkt 3:

      "Als Blogger oder Journalist bekommt man oft einen Presserabatt oder kostenlose Übernachtungen in Hotels – wenn ihr selbst keine (Reise)Blogger seid, habe ich trotzdem ein paar gute Tipps für euch auf Lager."

      Wieso sollte ich es "unterschlagen" wollen, dass Mensch als Blogger auch eingeladen wird? Meine Beiträge sind zudem alle gekennzeichnet, wenn ich eingeladen werde.

      Liebe Grüße,
      Ela

    • Antworten
      Anonym
      9. Januar 2016 um 8:21

      Ich hab den Beitrag gelesen/überflogen, aber die Anmerkung tatsächlich überlesen. Dass du deine gesponserten Beiträge kennzeichnest, ist mir schon aufgefallen, daher auch der (zynische) Kommentar, denn es handelt sich hierbei mittlerweile schon um einen beachtlichen Anteil deiner Reisebeiträge.

      Ein klein wenig Neid kann ich nicht leugnen, aber es sei dir gegönnt, denn dein Blog (den ich seit der Entstehung mehr oder weniger verfolge – erinnerst du dich an deine erste Ankündigung im Dreadlocks-Forum? (gibt es das überhaupt noch? :-D)) hat sich ja auch sehr professionell entwickelt! Hättest du diesen Aspekt hier nicht erwähnt, hätte ich den Kommentar also durchaus gerechtfertigt gefunden, aber so erübrigt er sich natürlich.

      Entschuldige!

    • Antworten
      Ela
      11. Januar 2016 um 15:44

      Liebe*r anonyme*r Leser*In, bist du neidisch auf deinen Friseur? Auf das Mädel im Büro nebenan? Auf den selbstständigen Schreiner im Dorf deiner Eltern? Nein? Dann sei es auch nicht auf mich. Denn ich arbeite.
      In einen Blogpost über ein Hotel investiere ich in der Regel insgesamt etwa 4-6 Stunden Arbeit – dazu gehören ein Meeting mit einer Ansprechperson vom Hotel, die mir eine Hausführung gibt und/oder Infomaterial, das ich mir gründlich durchlesen muss, ich mache Photos, die ich daheim nachbearbeite und weboptimiere, ich schreibe einen persönlichen ausführlchien Text und poste den Beitrag auf allen Social Media Kanälen, ich beantworte Fragen zum Hotel über diese Kanäle und auf dem Blog.

      Für meine Reisen bekomme ich kein Geld/Gehalt. Ich bezahle fast immer die Anreise sowie die Unternehmungen vor Ort und oft auch das Essen selbst. Das heißt im Endeffekt zahle ich drauf.

      Denk bitte nochmal drüber nach, ob man darauf wirklich neidisch sein muss. Ein Reiseblog ist viel Arbeit – und keiner hält dich davon ab, selbst einen zu gründen, wenn du meinst, daraus würde sich ein massiver finanzieller Vorteil für dich ergeben 😉

      Wegen dem Forum habe ich leider keine Ahnung – aber bin ein bisschen enttäuscht, dass jemand, der meinen Blog scheinbar schon so lange kennt, ernsthaft glaubt, ich würde ihn nur betreiben, um gratis etwas abzusahnen. Ich kann dir versichern, dass es nicht so ist – mein Blog ist eine Heidenarbeit und ich stelle hier alle Inhalte wie Rezepte und Reviews mit meiner persönlichen, ehrlichen Meinung für meine Leser*Innen kostenlos zur Verfügung.

      In der Hoffnung, dir damit einen kleinen Einblick in die von außen so glitzernd erscheinende Bloggerwelt gegeben zu haben…

      Ela

  • Antworten
    Elsa Spirellis Allerlei
    5. Januar 2016 um 16:14

    Liebe Ela,
    das macht echt Lust auf mehr.
    Ich möchte dieses Jahr auch unbedingt mehr reisen, wir haben letztes Jahr zum Beispiel einen Kurztripp nach Prag gemacht und ich war total begeistert wie unkompliziert das alles war.
    Also bitte mehr davon 😉

    Ganz liebe Grüße
    Elsa

    • Antworten
      Ela
      7. Januar 2016 um 8:27

      Liebe Elsa, danke dir für deinen netten Kommentar! So ein Kurztrip ist wirklich gar nicht mit so viel organisatorischem Aufwand verbunden wie man vielleicht denkt und man kommt mal raus aus dem Alltagstrott 🙂
      Hoffe du kannst 2016 auch wieder ein paar Ausflüge unternehmen!
      Alles Liebe,
      Ela

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