An der Ostsee war ich in meinem Leben erst ein Mal als Kind. Es wurde also Zeit, dem heimischen Meer einen Besuch abzustatten! Immerhin hatte ich schon lange die traumhaften Bilder von Strandkörben und Dünen im Kopf und wollte es unbedingt mal mit eigenen Augen sehen.
Strandkörbe an der Ostsee, Timmendorfer Strand
Fünf Tage habe ich an der Ostsee verbracht: Timmendorfer Strand, Travemünde, Priwall und Lübeck habe ich mir in dieser Zeit angeschaut. Natürlich bin ich mit spannenden Tipps für euch im Gepäck zurück nach Süddeutschland gekehrt.
Hotel SAND Timmendorfer Strand
Im nachhaltigen 4* Hotel SAND in Timmendorfer Strand durfte ich zwei Nächte verbringen. Das Hotel setzt auf Umweltschutz und regionale Materialien, die man auch sofort bemerkt, wenn man anreist. Vor dem Hotel gibt es nicht die klassische “Terrasse”, sondern Liegestühle im Sand laden zum Sonnenbaden ein! Hier ist der Name Programm.
Hotel SAND am Timmendorfer Strand
Da ich auf Geschäftsreise im Hotel SAND war, traf ich mich direkt in der Lobby mit anderen Teilnehmer*Innen der Reise. Einige von ihnen leben vegan – wir hatten es zuvor im Hotel angekündigt und waren begeistert, wie liebevoll wir mit unserem “Sonderwunsch” versorgt wurden. Zum Frühstück gab es veganen Käse und hausgemachte Aufstriche, Kompott und Marmelade, frisches Obst und Sojajoghurt bzw- milch. Was für eine tolle Auswahl! Allein wegen dem Frühstück würde ich jederzeit wieder im SAND einchecken.
Abends wurden wir außerdem mit einem köstlichen veganen Menü versorgt, es gab Gemüsecurry mit Linsen und am zweiten Abend ein köstliches Risotto mit Tomaten, Cashews und Rucola – zum Nachtisch ein herrliches Sorbet mit Obst. Der Restaurantbereich (das SANDkulinarium) ist liebevoll gestaltet, mit Makramee-Raumtrennern, viel Holz und Pflanzen. Man fühlt sich sofort wohl, auch wegen dem herzlichen Personal.
In meinem Zimmer mit eigenem Balkon fiel mir auch sofort das schöne Kopfteil aus altem Holz auf sowie eine Lampe aus Treibholz. Die Farben sind einladend, das Zimmer gemütlich und modern. Das Beste ist jedoch das Bett – auf der Cocomat Matratze habe ich absolut traumhaft geschlafen!
Auf das Hotel bin ich übrigens mal wieder über Green Pearls gestoßen – hier findet ihr nämlich grüne, nachhaltige Hotels. Steffy und ihr Team leisten großartige Arbeit und finden überall auf der Welt tolle Hotels und Destinationen, denen Umweltschutz am Herzen liegt.
Mein Zimmer im Hotel SAND am Timmendorfer Strand
Vom Hotel SAND aus sind es nur ein paar Meter zum Strand. Ein Spaziergang am Meer musste direkt nach dem Check In natürlich sein – zwar war die Ostsee mit 19 Grad bzw. windigen 25 Grad Außentemperatur für mich persönlich zu kalt zum Baden, aber es war einfach schön, in der Sonne am Meer entlang zu laufen und den Sand zwischen den Füßen zu spüren. Leider musste ich dann schon bald zurück ins Hotel – am liebsten hätte ich den ganzen Nachmittag am Strand verbracht und die Möwen beobachtet! Manche von ihnen haben sich in kuschelige “Betten” aus Seetang gelegt 😉
Eigentlich bin ich keine Frühaufsteherin, aber da ich ja auf Geschäftsreise war und deswegen sowieso früh aufstehen musste, habe ich die Gelegenheit genutzt und bin noch vor dem Frühstück zum menschenleeren Strand gelaufen. Eine magische Stimmung, wenn die Sonne zwischen den Wolken aufgeht! Für den Sonnenaufgang war ich leider um sieben Uhr zu spät dran, aber es war trotzdem ein wunderschöner Anblick. Ich kann euch nur sagen, dass es sich lohnt, früh aufzustehen und ans Meer zu gehen. Es ist eine ganz andere Stimmung als nachmittags, wenn alle Badegäste am Strand sind.
Wie manche von euch schon wissen, ist es mein Job, die Wale zu retten (oder es zumindest zu versuchen). Ich arbeite bei Whale and Dolphin Conservation, einer Organisation die sich weltweit für den Schutz von Walen und Delfinen einsetzt. Auf unserer Bloggerreise an die Ostsee drehte sich alles um den Schweinswal, Deutschlands einzigen heimischen Wal. Wir hatten ein Boot gemietet und machten uns morgens nach dem herrlichen Frühstück im Hotel auf den Weg zum Niendorfer Hafen.
Zuerst waren wir alle entzückt von diesem kleinen Hafen, der uns in der Morgensonne mit den vielen kleinen Fischerbooten so malerisch erschien. Doch dann machte uns mein Kollege Fabian im Vorbeigehen auf eine Tonne aufmerksam, die am Steg stand: “Das sind übrigens Stellnetze!”
Am Abend zuvor hatte Fabian (der bei WDC als Meeresbiologe unser Schweinswal-Experte ist) noch erklärt, dass Stellnetze eine große Gefahr für die kleinen Wale sind. In den feinmaschigen Netzen, die oft kilometerweit am Meeresboden aufgespannt werden, verfangen sich die Schweinswale – und ersticken qualvoll, weil sie nicht mehr zum Luft holen auftauchen können.Beifang ist die größte Gefahr für Wale und Delfine weltweit! Sie verheddern sich in Leinen und Netzen und ziehen sich dabei schwere (oft lebensbedrohliche) Verletzungen zu oder können nicht mehr Auftauchen. Wenn Schweinswale tot am Strand gefunden werden, kann man oft sogenannte “Netzmarken” entdecken, die darauf hin deuten, dass sie in einem Fischernetz ertrunken sind:
Beifang: Schweinswal-Baby mit Netzmarken (C) Jan Haelters
Die Netze selbst in die Hand zu nehmen und zu spüren, wie die feinen Nylonfäden in die Haut schneiden – ein furchtbares Gefühl. Die Lösung wären nachhaltige Fischereimethoden – oder einfach, keinen Fisch zu essen…Wir machten uns auf Richtung Boot, denn wir wollten ja lebendige Schweinswale in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten. Das ist nicht so einfach, denn sie sind sehr scheu und legen leider keine spektakulären Sprünge hin, wie andere Wale oder Delfine. Sie tauchen kurz mit dem Rücken auf, man sieht ihre Finne (Rückenflosse) und schon sind sie wieder weg. Jetzt im Sommer sieht man häufig Schweinswal-Mütter mit ihren Babys, doch eigentlich sind sie Einzelgänger – das macht es noch schwieriger, sie zu entdecken! Eine Gruppe von 100 Delfinen hingegen übersieht man nicht so leicht 😉
Mein Kollege Fabian von WDC
Mia von Hey Lila Hey und ich halten nach Schweinswalen Ausschau (C) Nadine Kunath
Zuerst war es recht schaukelig auf dem Boot, es gab hohe Wellen und die Fahrt erinnerte mich an meine Tour zu den Blauwalen auf Sri Lanka. Doch glücklicherweise beruhigte sich die See recht schnell und wir fuhren im strahlenden Sonnenschein über die tiefblaue Ostsee. Und Tatsache, wir hatten Glück: Plötzlich hörte ich die aufgeregten Rufe: “Schweinswal auf 10 Uhr!”
Ein paar Mal tauchte eine Mutter mit ihrem Baby kurz in der Nähe unseres Bootes auf. Das war leider die einzige Sichtung während unserer sechs Stunden Bootsfahrt – da Schweinswale so schwer zu beobachten sind war das ein absoluter Glücksfall! Unser Kapitän glaubte anfangs nicht daran, dass wir welche entdecken würden – er konnte die Wale zwar dann leider nicht sehen, war aber genauso aufgeregt wie wir. Fotos machen habe ich versucht, kann aber leider keine Schweinswal-Finne darauf erkennen..
Segelboot vor der Küste, Ostsee
Anschließend fuhren wir mit dem Boot noch an der Küste entlang und in den Hafen von Travemünde. Ein wunderbarer Ausflug, der mir noch lang im Gedächtnis bleiben wird!
Huhu Ela, danke, dass du uns mit auf deine Reise genommen hast. Ich bin ein absolutes Meereskind und du hast meine Sehnsucht nach dem Meer mit deinem Posting ganz schön angestachelt – ich könnte mich sofort auf den Weg machen ;-). Jedoch kenne ich die deutsche Ostsee (auch) nicht gut, doch es sieht so aus, als wäre sie ein tolles Ziel. Und Respekt vor deiner Arbeit, ich wusste bisher noch nicht, was du machst und finde das einfach fabelhaft :-)! Liebe Grüße Bianca
Liebe Bianca, vielen Dank für deinen netten Kommentar! Freu mich sehr, dass dir der Beitrag gefällt und du unsere Arbeit wichtig findest 🙂 Ich hoffe du schaffst es dieses Jahr auch nochmal ans Meer! Liebe Grüße, Ela
3 Comments
Kirschbiene
3. September 2017 at 19:25Huhu Ela,
danke, dass du uns mit auf deine Reise genommen hast. Ich bin ein absolutes Meereskind und du hast meine Sehnsucht nach dem Meer mit deinem Posting ganz schön angestachelt – ich könnte mich sofort auf den Weg machen ;-). Jedoch kenne ich die deutsche Ostsee (auch) nicht gut, doch es sieht so aus, als wäre sie ein tolles Ziel.
Und Respekt vor deiner Arbeit, ich wusste bisher noch nicht, was du machst und finde das einfach fabelhaft :-)!
Liebe Grüße
Bianca
Ela
4. September 2017 at 8:29Liebe Bianca, vielen Dank für deinen netten Kommentar! Freu mich sehr, dass dir der Beitrag gefällt und du unsere Arbeit wichtig findest 🙂
Ich hoffe du schaffst es dieses Jahr auch nochmal ans Meer!
Liebe Grüße,
Ela
Kirschbiene
4. September 2017 at 11:16Danke Ela, ich hoffe auch sehr, dass ich es bald wieder ans Meer schaffe – im Sommer hatte ich ja schon dieses Glück :-).
Liebe Grüße
Bianca