Seidenraupenpuppen, Ameiseneier, stinkende Mango und Frösche? Nicht unbedingt meine üblichen Zutaten. Als Vegetarier kann einen “Thailand – das Kochbuch” von Jean-Pierre Gabriel* wirklich das Fürchten lernen. Trotzdem verstecken sich einige Schätze in diesem authentischen Werk der thailändischen Küche.
Copyright: Phaidon / Jean-Pierre Gabriel
Das Buch ist mit über 500 Seiten sehr umfangreich. Der Verlag beschreibt es folgendermaßen:
“Er besuchte Köche und Köchinnen bei der Arbeit in ihren Restaurants und Garküchen und streifte auf Märkten umher. So trug er über 500 überlieferte, authentische Rezepte aus allen Regionen des Landes in diesem Kochbuch zusammen. Angefangen bei den typischen Würzpasten über eine Fülle von Kokosmilch-Currys, das Nationalgericht Phad Thai bis zum berühmten Dessert Goldene Tränen findet sich in Thailand alles, was das Land an Köstlichkeiten zu bieten hat. Durch die frischen Zutaten und schonenden Garmethoden gilt die thailändische Küche zu Recht als besonders gesund und energiespendend.”
Für den europäischen Gelegenheitskoch sind die Zutatenlisten oft ein bisschen überfordernd. Obwohl ich häufig asiatisch koche und viele Gewürze und Zutaten zu Hause habe, müsste ich einen Großeinkauf im Asiasupermarkt machen, um einige der Gerichte nachkochen zu können, abgesehen davon, dass ich manche Zutaten in deutschen Asiamärkten noch nie gesehen habe. Aber da die Rezepte ja in erster Linie authentisch sein sollen, muss man das in Kauf nehmen und kreativ sein. Ich habe ein Massaman-Curry in eine vegetarische Variante umgewandelt und fand das Ergebnis sehr lecker!
Copyright: Jean-Pierre Gabriel
Das Layout ist trotz dem Umfang an Rezepten gut gelungen. Die Zutatenlisten sind übersichtlich und viele Gerichte sind mit schönen und abwechslungsreichen Photos versehen. Auch Landschaftsaufnahmen aus Thailand sind dabei, die Lust aufs Reisen machen.
Das Buch gliedert sich in folgene Kapitel: Einführung, Pasten & Saucen; Snacks & Getränke, Salate, Suppen, Currys, Gegrillt/Gedämpft/Frittiert, Pfannengerührtes, Reis & Nudeln, Desserts, Gastköche, Glossar, Register. Meiner Ansicht nach übersichtliche Kategorien, so dass man gleich weiß, wo man die entsprechenden Rezepte findet.
Copyright: Phaidon / Jean-Pierre Gabriel
Die thailändische Küche ist zwar dafür bekannt, nicht unbedingt immer vegetarierfreundlich zu sein, dass jedoch wirklich fast alle Gerichte dieses Buches Fisch, Meeresfrüchte, Insekten oder zumindest Fischsauce und Garnelenpaste beinhalten, hat mich dann doch überrascht. Ich werde trotzdem noch einige Rezepte ausprobieren und die tierischen Bestandteile durch Gemüse, Tofu, Seitan & Co ersetzen. Für mich ist das Buch in jedem Fall eine tolle Inspirationsquelle.
Fazit: Das Buch ist eher für Nicht-VegetarierInnen geeignet, für Thailand-Fans aber ein absolutes Muss. Die Rezepte sind absolut authentisch und das Buch dank seines Umfangs ein wahres Standardwerk für Thai-Rezepte.
Thailand – Das Kochbuch. Von Jean-Pierre Gabriel (529 Seiten, Hardcover, ISBN 978-3944297125, Erscheinungstermin 15. September 2014, Preis 39,95 €)*Amazon Affiliate (siehe Impressum)
Huhu Ela, danke für die Rezension… Das Buch hatte ich im Buchladen gesehen und dachte noch: Da muss ich mal reinschauen. Nach deiner Beschreibung würde ich es aber nicht kaufen, hihi. Ich bin nämlich immer genervt, wenn ich einen Großeinkauf für die Zutaten machen muss (und ich hab auch so einige Gewürze und Co aus der asiatischen Küche), die dann hinterher nur rumstehen – Authentizität hin oder her ;-). Und auch der kleine Anteil an vegetarischen Gerichten wundert mich; sagt man wirklich, dass Thailänder viel mit Fleisch kochen? Wenn ich an meinen Thailandurlaub denke, kommen mir fast ausschließlich vegetarische Sachen in den Sinn – schade. Liebe Grüße, Daniela
Hey Daniela, ich glaube wenn man einfach ein bisschen kreativ ist und sich nicht so 100 % an die Zutatenlisten hält, kommen trotzdem tolle Gerichte dabei raus. Das Buch finde ich auf jeden Fall schon sehr spannend!
Thailänder kochen nicht zwingend viel mit Fleisch (das hab ich wohl ein bisschen missverständlich ausgedrückt), aber durchaus viel mit Garnelenpaste und Fischsauce 😉 Alles was dort als "vegetarisch" angeboten wird, enthält meiner Meinung nach ziemlich sicher eine dieser beiden Zutaten. Vegetarisch wird in Asien scheinbar oft nicht so eng gesehen wie wir es hier definieren. In Malaysia konnte ich übrigens fast nichts essen, außer plain rice, fried rice und fried noodles, wobei letztere beiden in den gleichen Töpfen/Pfannen zubereitet wurden wie die Fleisch-Gerichte 😉 Fast alles was mir dort als "vegetarisch" angeboten wurde, enthielt Hühnchen.
Die thailändische Küche habe ich geliebt – und ich vermute, dass du recht hast mit der Annahme, dass nahezu überall Fischsauce usw. drinne sind. Also sogar vermehrt in der Würze als wirkliches Tier (klingt auch doof, aber wir wissen ja, wie ichs meine ;). Zu meinem Garten samt der dazugehörigen Küche will diese Kochweise nicht passen. Vielleicht sollte ich einfach wieder mal nach Thailand. Oder du kochst mir was Schönes daraus vor…
Tja, man weiß es nicht mit dem Fischzeug im Thai-Essen, ne 😉 Ich glaube so richtig thai schmeck es halt auch nur in Thailand. So wie Tomaten in Spanien auch anders schmecken.. Interessant ist das Buch trotzdem allemal! Und vielleicht ja auch für dich eine schöne Erinnerung an Gerichte, die du dort gegessen hast? 🙂 LG Ela
4 Kommentare
ullatrulla
17. September 2014 um 19:34Huhu Ela, danke für die Rezension… Das Buch hatte ich im Buchladen gesehen und dachte noch: Da muss ich mal reinschauen. Nach deiner Beschreibung würde ich es aber nicht kaufen, hihi. Ich bin nämlich immer genervt, wenn ich einen Großeinkauf für die Zutaten machen muss (und ich hab auch so einige Gewürze und Co aus der asiatischen Küche), die dann hinterher nur rumstehen – Authentizität hin oder her ;-). Und auch der kleine Anteil an vegetarischen Gerichten wundert mich; sagt man wirklich, dass Thailänder viel mit Fleisch kochen? Wenn ich an meinen Thailandurlaub denke, kommen mir fast ausschließlich vegetarische Sachen in den Sinn – schade.
Liebe Grüße,
Daniela
Ela
18. September 2014 um 6:51Hey Daniela, ich glaube wenn man einfach ein bisschen kreativ ist und sich nicht so 100 % an die Zutatenlisten hält, kommen trotzdem tolle Gerichte dabei raus. Das Buch finde ich auf jeden Fall schon sehr spannend!
Thailänder kochen nicht zwingend viel mit Fleisch (das hab ich wohl ein bisschen missverständlich ausgedrückt), aber durchaus viel mit Garnelenpaste und Fischsauce 😉 Alles was dort als "vegetarisch" angeboten wird, enthält meiner Meinung nach ziemlich sicher eine dieser beiden Zutaten. Vegetarisch wird in Asien scheinbar oft nicht so eng gesehen wie wir es hier definieren. In Malaysia konnte ich übrigens fast nichts essen, außer plain rice, fried rice und fried noodles, wobei letztere beiden in den gleichen Töpfen/Pfannen zubereitet wurden wie die Fleisch-Gerichte 😉 Fast alles was mir dort als "vegetarisch" angeboten wurde, enthielt Hühnchen.
Liebe Grüße,
Ela
grain de sel
20. September 2014 um 14:33Die thailändische Küche habe ich geliebt – und ich vermute, dass du recht hast mit der Annahme, dass nahezu überall Fischsauce usw. drinne sind. Also sogar vermehrt in der Würze als wirkliches Tier (klingt auch doof, aber wir wissen ja, wie ichs meine ;). Zu meinem Garten samt der dazugehörigen Küche will diese Kochweise nicht passen. Vielleicht sollte ich einfach wieder mal nach Thailand. Oder du kochst mir was Schönes daraus vor…
Ela
20. September 2014 um 16:19Tja, man weiß es nicht mit dem Fischzeug im Thai-Essen, ne 😉 Ich glaube so richtig thai schmeck es halt auch nur in Thailand. So wie Tomaten in Spanien auch anders schmecken.. Interessant ist das Buch trotzdem allemal! Und vielleicht ja auch für dich eine schöne Erinnerung an Gerichte, die du dort gegessen hast? 🙂
LG
Ela