Der Reiteralm Höhenweg in der Nähe von Schladming bietet zu verschiedenen Jahreszeiten ganz unterschiedliche Aussichten. Im Frühjahr, wenn die Alpenrosen am Spiegelsee blühen, ist die Landschaft farbenfroh und die Luft klar. Im Oktober, gegen Ende der Saison, liegt bereits Schnee, der die Bäume mit weißem Puderzucker überzieht. Schnee im Oktober? Auf 2000 m Höhe durchaus keine Seltenheit! Bitte denkt also an Winterreifen und Zwiebellook (inklusive Handschuhe und Mütze), feste Wanderschuhe und bestenfalls Wanderstöcke.
Höhenweg mit Blick auf den Spiegelsee |
Der Reiteralm Höhenweg ist ein Rundweg, der an zwei Gipfeln vorbeiführt. Insgesamt dauert die Wanderung etwa 3,5 – 4 Stunden. Der Rundweg ist etwa 10,5 km lang und wird mit der Schwierigkeitsstufe mittel angegeben, meiner Ansicht nach ist er aber im Oktober wenn Schnee liegt eher schwierig. Der Weg ist teilweise sehr steil und felsig und mit Laub, Eis und Schnee zudem rutschig.Wir sind mit dem Auto die Mautstraße hoch bis zur Reiteralm gefahren, dort beginnt der Wanderweg an einem klaren Speichersee.
Ihr könnt den Weg entweder zuerst zur Gasselhöhe gehen oder in die entgegengesetzte Richtung zum Spiegelsee. Wir haben die Wanderung in Richtung Gasselhöhe begonnen, der Aufstieg dauert etwa eine Stunde und ihr müsst einige Höhenmeter zurücklegen. Die Gasselhöhe liegt auf 2001 m und hat ein Gipfelkreuz, wo ihr euch in einem Buch verewigen könnt (oder einfach auf einer Bank mit traumhaftem Ausblick Rast machen). Ihr habt dort einen tollen Blick auf den Dachstein und die Radtstädter Tauern. Der Weg hinauf ist im Herbst bereits gesäumt von gezuckerten Nadelbäumen!
Der Weg geht dann über den Bergkamm relativ gerade bis zu einem steilen Stück, wo ihr zuerst ab- und dann wieder aufsteigen müsst. Die Wege sind tendentiell eher schmal, man läuft hintereinander. Teilweise erinnert der Weg an einen Klettersteig, man muss sich gut festhalten und bis zu einem Meter hohe Felsvorsprünge überqueren, oder quergelegte Holzleitern über kleine Schluchten überqueren.
Mein Hund war begeistert von der Wanderung, er liebt bergsteigen und ist um einiges fitter als ich… Auch den Ausblick vom Bergkamm hat er sehr genossen und wäre am liebsten noch zu einem weiteren Gipfel aufgestiegen. Für Hunde ist der Weg im Winter nur geeignet, wenn sie leicht genug sind um über schwierige Stellen gehoben zu werden. Die schneebedeckte Holzleiter über eine Schlucht musste er beispielsweise getragen werden – manche Hunde verweigern derart schwierige Passagen evtl auch im Sommer.
Nebel und Wolken sorgen für eine magische Atmosphäre, die einen zum Staunen bringt. Zwischendrin reissen die Wolken auf und man sieht am gegenüberliegenden Berghang eine Alm oder weitere Berggipfel durchblitzen.
Wer mag, geht vor dem Abstieg noch zu einem weiteren Gipfel hinauf. Der Abstieg zu den Gasselseen ist allerdings äußerst steil und kräftezehrend. Bei Schnee ist die Markierung des Weges kaum zu erkennen, plant bitte auch genug Zeit für Pausen ein. Die Knie zittern nach 200 Höhenmetern Abstieg! Die Seen sind es wert, dort Rast zu machen. Zuerst kommt man zum Obersee, der eher flach ist und direkt am Berghang liegt.
Nach etwa 15 Minuten kommt ihr dann zum Mittersee, auch Spiegelsee genannt. Im Frühjahr blühen hier die Alpenrosen, im Oktober sind gelbgrünes Gras und weißer Schnee die vorherrschenden Farben.
Der Spiegelsee hat seinen Namen erhalten, weil man von einem bestimmten Punkt am Ende des Sees die Spiegelung des Dachstein-Gebirges im See erkennen kann. Leider waren genau in dem Moment, wo wir am See ankamen Wolken vor den Bergen. Die Spiegelung kann man trotzdem gut erkennen:
Spiegelung des Dachstein Gebirges im Spiegelsee |
Von dort aus führt ein Weg am Berghang entlang zurück Richtung Reiteralm. Der Weg besteht größtenteils aus Schotter und Geröll und führt im letzten Stück durch einen Wald. Zurück gelangt ihr dann an eurem Ausgangspunkt, dem Speichersee, zurück zur Reiteralm und dem Parkplatz.
8 Kommentare
milchmaedchen
3. November 2015 um 8:55Ach, schön! Kommt auf den Zettel für "Wenn mal in der Steiermark". Danke fürs Mitnehmen!
Ela
3. November 2015 um 9:02Danke dir! Freut mich, dass dir der Beitrag so gut gefällt, dass du mal hinreisen möchtest 🙂 Die Steiermark ist wirklich wunderschön und auf jeden Fall eine Reise wert!
Liebe Grüße,
Ela
Mia
3. November 2015 um 9:43Ich schließ mich an! Tolle Bilder und ein grandioser Tipp, liebe Ela <3
Die liebsten Grüße zu dir, Mia
Ela
3. November 2015 um 9:44Danke Mia! Es ist wirklich wunderschön dort, kann dir sehr empfehlen, mal in die Steiermark zu reisen – egal zu welcher Jahreszeit 🙂
Liebe Grüße,
Ela
Dani | flowers on my plate
3. November 2015 um 16:24Oh.Mein.Gott. Was für Eindrücke, liebe Ela – dieser See, ein Traum!
Ganz grandios, ist ebenfalls gespeichert für den nächsten Österreich-Trip. Danke dir!
Ela
4. November 2015 um 7:39Danke Dani! Freut mich, dass dir der Beitrag gefällt 🙂 Österreich hat wirklich so wunderschöne Gegenden, ich könnte da auch jedes Wochenende hin… War dieses Jahr echt oft dort und trotzdem gibt es noch so viel zu sehen!
Liebe Grüße,
Ela
Marlene Schaumberger
3. Dezember 2015 um 21:27Toll beschrieben, klasse Fotos. Freut mich sehr, so einen klassen Blogbeitrag meiner Heimat zu lesen.
Ein Genuss 💫💫💫
Schöne Grüße von der Reiteralm
Ela
4. Dezember 2015 um 7:54Danke Marlene! 🙂 Beneide dich um deinen Wohnort!
Liebe Grüße,
Ela