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OSTSEE: PRIWALL, TRAVEMÜNDE & LÜBECK

Während meiner Ostsee-Reise war ich nicht nur am Timmendorfer Strand sondern auch auf dem Priwall, in Travemünde und in Lübeck. Ich hätte am liebsten noch mehr Zeit in dieser Region verbracht, denn es gab so viel zu sehen! Leider hatte ich nur drei Tage und wollte mich natürlich auch etwas erholen und nicht nur von einer Sehenswürdigkeit zur anderen hetzen.
Priwall Strand
Strand am Priwall
Einer meiner Geheimtipps, wie man mit wenig Zeit und Geld viel reisen kann: hängt einfach ein paar Tage an eine Geschäftsreise dran! Die An- und Abreise habt ihr sowieso, wieso nicht einfach etwas länger bleiben? So spart ihr Zeit und Geld. In meinem Reise-Rückblick 2015 könnt ihr noch mehr Tipps nachlesen, wie man mit 25 Urlaubstagen trotzdem viel reisen kann!

Der Priwall

…ist eine Halbinsel, die man entweder mit der Fähre von Travemünde aus erreicht, oder man fährt mit dem Auto “unten herum” über die Straße. Die Fähre ist allerdings die bequemere Wahl. Es gibt eine Auto- und eine Personenfähre, die an unterschiedlichen Stellen ablegen – praktisch, wenn ihr euch gerade am anderen Ende der Halbinsel oder an der Spitze von Travemündes Hafen befindet. Die Wochenkarte gilt für beide Fähren und auf der Autofahren können auch Personen ohne Auto mitfahren.
Personenfähre Priwall - Travemünde
Personenfähre Priwall – Travemünde
Der Priwall ist touristisch noch nicht so erschlossen wie Travemünde oder Timmendorfer Strand. Es gibt keine riesigen Hotels, eher Pensionen, Bungalows und Ferien-Apartements. Leider ist momentan eine Großbaustelle im Gange, die Lärm und Dreck macht… Passt bei der Buchung also unbedingt auf, wo genau ihr unterkommt bzw. fragt im Zweifelsfall beim Vermieter nach. Wir hatten ein wunderschönes geräumiges Apartment über Airbnb gemietet, aber leider donnerten ab sechs Uhr morgens im Minutentakt die LKWs dort vorbei. Das war natürlich ein Dämpfer im Urlaub. Eigentlich war das Appartement toll: für 75 Euro die Nacht (3 Personen + Hund) mit zwei Schlafzimmern, riesigem Wohnzimmer, Küche und Garten! Auf dem Priwall ist alles noch etwas günstiger und die Strände nicht gar so voll wie in anderen Gebieten. Es gibt viel Wald und auch einen riesigen Hundestrand, den ich täglich mit meinem Hund aufgesucht habe.
Am Hafen bzw. bei der Personenfähre liegt das große Museumsschiff “Passat”. Ich hatte leider keine Zeit, das riesige Segelschiff anzuschauen, aber
es ist ein absoluter Hingucker! Lustigerweise kann man auch dort übernachten, es ist also auch eine Art Hotelschiff.
Museumsschiff Passat in Travemünde
Der südliche Priwall ist außerdem ein Naturschutzgebiet, das man zum Beispiel mit dem Fahrrad erkunden kann. Räder könnt ihr euch einfach tageweise mieten und müsst sie nicht selbst mitbringen. Ein Fernglas ist praktisch zur Vogelbeobachtung, aber es ist auch wunderschön dort einfach nur spazieren zu gehen.
Dünen am Priwall
Priwall – Weg zum Strand durch die Dünen
Es gibt einen winzigen Tante-Emma-Laden, in dem man das wichtigste kaufen kann (Zeitungen, Klopapier, morgens frische Brötchen). Große Supermärkte gibt es auf der Halbinsel nicht! Restaurants sind eher Mangelware, neben den Imbissen am Strand gibt es eigentlich nur das Restaurant Pesel im Fährhaus. Es sieht ein bisschen urig aus, aber das Essen war total lecker. Ich hatte Bratkartoffeln (die mir auf Wunsch gern als vegetarische Variante ohne Speck gemacht wurden), hausgemachte Remoulade (ein Traum!) und einen sehr leckeren Salat dazu. Das alles für ca. 8,50 Euro.. Zum Nachtisch hatte ich frisch gebackene Waffeln mit heißen Kirschen und Vanilleeis, die ebenfalls herrlich waren.

Travemünde

Gegenüber vom Priwall liegt Travemünde, auch einer der wichtigsten Häfen in der Region (man muss dort vorbei um beispielsweise nach Lübeck zu fahren). Riesige Containerschiffe und Fähren nach Dänemark passieren den Kanal zwischen Travemünde und Priwall. Da bekommt man schon mal große Augen, wenn man im Restaurant am Hafen sitzt und sich plötzlich ein gigantisches Frachtschiff von der Größe eines Hochhauses durch den schmalen Kanal schiebt!
Travemünde
Travemünde
Travemünde hat jede Menge Restaurants zu bieten, viele Fischlokale aber es gibt auch eine gute Auswahl für Vegetarier. Für mich war es ungewohnt, dass so viele Kartoffelgerichte auf der Speisekarte stehen (typisch Norddeutschland). Ofenkartoffeln und Bratkartoffeln bekommt man eigentlich in jedem Restaurant dort. Ich hatte aber auch leckere vegetarische Flammkuchen, es gibt Holzofenpizza, Salate, Nudeln – man kann sich als Veggie eigentlich gut durchschlagen.
Absolut grandios war das Frühstück im Cafe Niederegger. Für 13,50 Euro bekommt man frisch gepressten Orangensaft und Kaffee oder Tee, Eier, Brötchen, Käse, Marmelade, Honig und Quark-Dip. Es gibt zahlreiche Variationen (z.B. mit Schwarzbrot statt Brötchen oder eine etwas kleinere Variante). Das ganze wird serviert auf einer hübschen Etagere. Uns hat es wirklich gut geschmeckt! Eigentlich ist das Cafe Niederegger gleich zwei Besuche wert, denn sie haben unglaubliche Kuchen, Torten und köstliches Eis. Die Marke Niederegger steht für hochwertiges Marzipan, das ihr auch im Cafe kaufen könnt – oder eben in Torten, Kaffee, heißer Schokolade oder Eis findet. Ich liebe Marzipan und deswegen war das für mich ein Highlight!
Hafen Travemünde

 

Hafen Travemünde
Einen Spaziergang am Hafen von Travemünde solltet ihr auch einplanen. Es macht Spaß, die verschiedenen Schiffe und Boote anzuschauen, die dort angelegt haben. Außerdem befindet sich dort der Alte Leuchtturm, den man auch betreten kann – von oben hat man einen schönen Blick auf den Hafen und den Priwall!
Alter Leuchtturm Travemünde
Alter Leuchtturm Travemünde
Deutlich höher als der Leuchtturm ist übrigens das Maritim Hotel aus den 70er Jahren. Es hat stolze 119 Meter und naja, sagen wir mal so – die Küste wäre schöner, wenn es nicht da wäre 😉 Zwischen den hübschen alten und niedrigen Gebäuden sticht es ziemlich heraus. Im 35. Stock gibt es ein Restaurant mit Ausblick. Im Dachgeschoss (also ca. 117 m hoch) befindet übrigens sich das höchste Leuchtfeuer Europas – davon wurde der Alte Leuchtturm abgelöst.
Maritim Hotel Travemünde

Lübeck

Ich war zwar schon mal als Kind in Lübeck, kann mich daran aber ehrlich gesagt überhaupt nicht erinnern. Dementsprechend hatte ich keine speziellen Erwartungen (außer einen Marzipan-Großeinkauf). Allerdings war ich positiv überrascht von der wunderschönen Altstadt mit ihren Backsteinhäusern und kleine Gassen. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten haben wir ganz nebenbei abgehakt, zum Beispiel das berühmte Holstentor (ein altes Stadttor und das Wahrzeichen von Lübeck). Darin befindet sich ein Museum und bei einer Stadtführung erfährt man eine Menge über die Inschriften, die historische Rolle als Befestigungstor usw.
Altstadt Lübeck

 

Holstentor Lübeck
Unser Weg führte erstmal zu Niederegger, die große Filiale der Marzipan-Firma wollte ich unbedingt besuchen. Dort gibt es allerlei Marzipan-Kunstwerke (wie z.B. ein riesiges Schiff aus Marzipan) zu bewundern, Kaffee und Kuchen sowie tolle Mitbringsel. In meiner Einkaufstasche sind neben dem Klassiker (Marzipanschokolade) noch Marzipan-Schwarztee und heiße Schokolade gelandet.
Niederegger Lübeck
Direkt gegenüber ist das Lübecker Rathaus. Klingt erstmal langweilig, aber dieses Gebäude zählt zu den bekanntesten Werken der Backsteingotik und zu den größten mittelalterlichen Rathäusern in Deutschland. Ich fand es ziemlich beeindruckend und habe es mir von allen Seiten angeschaut!
Rathaus Lübeck in Backsteingotik

 

Rathaus Lübeck in Backsteingotik
Wir sind dann weiter an der Trave entlang spaziert. Dort liegen teilweise schöne alte Schiffe und es ist angenehm, etwas abseits vom Innenstadt-Trubel spazieren zu gehen. Am besten spaziert es sich an einem sonnigen Nachmittag mit einem leckeren Eis in der Hand: bei Soulmade gibt es außergewöhnliche Sorten wie Salzkaramell, Himbeer-Marzipan oder Maracuja-Minze (auch vegane Sorbets).
Trave in Lübeck

 

Hotel in Lübeck

 

Schiff Johanne in Lübeck
Ich hoffe, ihr habt jetzt auch Lust bekommen, an die Ostsee zu reisen! Für mich war es ganz sicher nicht der letzte Besuch im hohen Norden.

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6 Kommentare

  • Antworten
    Ye Olde Kitchen
    13. September 2017 um 7:06

    So schöne Bilder liebe Ela. Da bekommen wir gleich auch wieder Lust auf Ostsee-Urlaub. Da oben gibt es wirklich ganz bezaubernde Orte und die Strände sind herrlich.
    Liebe Grüße
    Eva und Philipp

    • Antworten
      Ela
      13. September 2017 um 7:09

      Hallo ihr zwei, vielen Dank für euren lieben Kommentar! Das freut mich sehr. Ich mag auch bald wieder an die Ostsee reisen 🙂
      Liebe Grüße,
      Ela

  • Antworten
    Unknown
    13. September 2017 um 8:36

    Moin. Ein super Beitrag aus "meiner Ecke"! Und tolle Bilder!
    Grüße aus Scharbeutz

    • Antworten
      Ela
      13. September 2017 um 12:34

      Moin! 🙂 Lieben Dank für deinen Kommentar, das freut mich natürlich sehr! Grüße aus dem Süden,
      Ela

  • Antworten
    Mia
    13. September 2017 um 17:02

    Upsi, da muss ich mich wohl glatt als Nordlicht outen, die den Priwall noch nicht kannte. Dank dir bin ich aber schon mal um einiges schlauer und zur Rettung der Nordlichtehre wird gleich noch mal gegoogelt hihi
    Und beim nächsten Ostseebesuch meldest du dich, dann treffen wir uns auf ein Käffchen, ja? 😉
    Liebste Grüße zu dir, Mia

    • Antworten
      Ela
      13. September 2017 um 17:57

      Liebe Mia, ach man kann ja nicht jeden Ort im Umkreis kennen! Das Umland von München kenne ich auch nicht so gut 😉 Aber freut mich, dass du jetzt noch etwas Inspiration bekommen konntest!
      Ich war leider beruflich unterwegs und hatte nur 2 Tage "Urlaub", würde mich aber seeehr freuen wenn wir uns mal kennenlernen!!
      Liebe Grüße,
      Ela

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