Während unserer Thailand-Reise haben wir einen weiteren eher unbekannten Nationalpark besucht: Khao Sam Roi Yot! Er ist in der Provinz Prachuap Khiri Khan gelegen, etwa vier bis fünf Stunden bzw. 300 km südlich von Bangkok. Leider wird der Park nicht gut geschützt, sondern vor allem von Garnelenfarmern ausgebeutet, die überall im Parkgelände ihre Shrimpfarmen haben. Ein befremdlicher Anblick, da die Natur dadurch völlig zerstört wird – und das in einem Nationalpark!
Im Khao Sam Roi Yot findet man die berühmte Phraya Nakhon Höhle, durch deren eingestürzte Decke zu einer bestimmten Uhrzeit Sonnenstrahlen einen kleinen Tempel beleuchten – ein magischer Anblick!
Phra Thinang Khuha Kharuehat Tempel in der Phraya Nakhon Höhle |
Zu dieser Höhle zu gelangen ist allerdings mit einigen Strapazen verbunden.. Fangen wir ganz von vorn an:
Wie komme ich in den Khao Sam Roi Yot Nationalpark?
Entlang der Busstrecke zwischen Bangkok und allen größeren südlichen Städten liegt die Stadt Kui Buri. Dort steigt ihr aus dem Bus aus. Von Kui Buri müsst ihr ein Taxi zum Khao Sam Roi Yot Nationalpark nehmen – allerdings nicht zum Headquarter, sondern direkt zum Strand Hat Laem Sala. Das Taxi setzt euch bei einigen Restaurants / Ständen ab, von dort müsst ihr entweder 20 Minuten einen steilen Felsweg hoch (und wieder runter), oder ihr nehmt ein Boot, das euch an der Küste entlang zum Strand bringt.
Wir haben trotz großen Backpackerrucksäcken den Felsweg genommen und fanden es völlig in Ordnung. Festes Schuhwerk ist aber notwendig!
Blick vom Felsweg / Hat Laem Sala Beach Khao Sam Roi Yot |
Wo übernachten im Khao Sam Roi Yot?
Am Strand gibt es eine kleine Hütte, bei der dem man Bungalows oder Zelte mieten kann. Eine andere Option gibt es nicht, ebenso nur ein einziges vom Nationalpark betriebenes (sehr schlechtes) Restaurant, das bereits gegen 19 Uhr schließt. Wir haben zu fünft für 1200 Baht (ca 31 Euro) pro Nacht einen Bungalow mit zwei Schlafzimmern und provisorischem Bad gemietet (Toilette + Waschbecken, allerdings beides ohne fließendes Wasser). Zelte kosten 150 – 200 Baht.
Hat Laem Sala Beach Khao Sam Roi Yot |
Bungalows für weniger Leute werden kaum angeboten, da der Park praktisch nicht von westlichen Touristen genutzt wird, sondern fast nur von Schulklassen oder Reisegruppen. Dementsprechend sieht es auch aus wie auf einem Campingplatz – es gibt überall große Waschhäuser mit Toiletten, Duschen und Waschbecken. Der Strand an sich ist gesäumt mit Nadelbäumen – Flip Flops nicht vergessen, auch wenn es vom Bungalow aus nur wenige Meter zum Strand sind.
Hat Laem Sala Beach Khao Sam Roi Yot |
Unternehmungen im Khao Sam Roi Yot
Direkt hinter dem Hauptquartier führt ein Weg in Richtung der Phraya Nakhon Höhle. Ihr solltet etwa um halb zehn morgens losgehen, damit ihr um halb 11 in der Höhle seid – der Weg dorthin ist nicht weit, aber sehr steil. Festes Schuhwerk ist empfohlen. Ihr folgt dem gut ausgeschilderten Weg und nach der ersten vorderen Höhle kommt ihr in eine zweite Höhle, in der um diese Uhrzeit die Sonnenstrahlen genau auf den Tempel scheinen. Wir hatten leider einen regnerischen Tag erwischt und keine Sonne…
Auf dem Rückweg könnt ihr den etwa halbstündigen Nature Trail folgen, der an den Felsen entlang führt – wir hatten das große Glück, eine Gruppe südlicher Brillenlanguren beobachten zu können. Sie waren kein bisschen scheu sondern haben uns neugierig beobachtet, nur wenige Meter von uns entfernt in den Bäumen. Ein großartiger Anblick, denn diese Affenart ist vom Aussterben bedroht.
Südlicher Brillenlangur im Khao Sam Roi Yot |
Muss ich erwähnen, dass wir stundenlang Affenfotos gemacht haben..? 😉 Die typischen Makaken, die man überall sieht, beeindrucken mich nicht mehr, aber diese Brillenlanguren waren völlig anders, vom Wesen und ihrer Körpersprache und natürlich ihrem besonderen Aussehen. Sie leben in Gruppen von fünf bis zwanzig Tieren und ernähren sich hauptsächlich von Blättern. Um die Augen haben sie weiße Ränder, daher der Name “Brillenlangur”. Ihre Babys sind ungewöhnlicherweise hellgelb gefärbt!
Baby eines südlichen Brillenlangurs |
Wenn das Wetter passt, kann man ein Longtail Boot mieten und vom Strand aus zur Dolphin Bay fahren. Dort werden rosa Delfine gesichtet, die eigentlich höchst selten sind! Leider hat es während unseres Aufenthaltes stark geregnet, so dass wir nicht aufs Meer fahren konnten.
Zum Essen sind wir gelegentlich den 20 Minuten Weg über die Felsen zurück zu den Restaurants gelaufen, da das Essen am Hat Laem Sala so schlecht war. Mehr als zwei bis drei Nächte sollte man für den Besuch des Parks nicht einplanen, denn dann hat man die Höhle, die Affen und hoffentlich die Delfine gesehen 😉
Restaurant Hat Laem Sala Beach |
Trotzdem war es spannend, abseits der touristischen Pfade einen “einheimischen” Nationalpark zu sehen, der nicht von westlichen Touristen überrannt ist. Ich würde jedem Thailand-Besucher empfehlen, den Nationalpark zu besuchen – trotz Regen und schwieriger Anreise war er für uns eine ganz besondere Erfahrung. Die 60 km zum nächsten Nationalpark (Kui Buri) sind wir dann übrigens einfach getrampt – das ist in Thailand ungewöhnlich, aber da die Thais extrem freundliche und hilfsbereite Menschen sind, war es völlig unproblematisch.Beim Gedanken daran möchte ich gleich wieder zurück nach Thailand!
4 Kommentare
Krisi
11. Mai 2015 um 16:00Tolle Bilder, danke das du uns an deinen Erlebnissen teilhaben lässt. Ich war noch nie in Thailand, hätte aber grosse Lust auch einmal dorthin zu reisen!
Liebe Grüsse,
Krisi
Ela
11. Mai 2015 um 18:13Vielen lieben Dank Krisi! Freut mich, deine Reiselust auf Thailand geweckt zu haben 🙂
Ist wirklich ein tolles Urlaubsland!
Liebe Grüße,
Ela
Nimsaj
13. Mai 2015 um 15:23Ui was für schöne Bilder und wie niedlich sind bitte die Affen? *-*
War 2013 für zwei Monate in Thailand aber dort war ich nicht! Werde aber definitiv noch öfter in Thailand sein hihi 🙂 danke für den Reisetipp, werd mir gleich noch deine anderen Thailand Beiträge durchlesen, ich liebe Thailand einfach!
Liebe Grüße 🙂
Jasmin von nimsajx.blogspot.de
Ela
13. Mai 2015 um 16:04Danke Jasmin, das freut mich! Da muss ich gleich bei dir auch mal auf dem Blog gucken, wo du in Thailand warst 🙂 Das Land hat so viel zu bieten, da kann man gar nicht alles sehen… Ich will noch ganz oft hin! Der Nationalpark ist wirklich eher unbekannt und definitiv eine Reise wert. Über das miese Essen muss man dann hinwegsehen 😉
Liebe Grüße,
Ela