Sieht diese vegane Sommerpasta nicht herrlich aus? Die Linguine mit Avocado und Pistazien werden durch Sprossen vom Roten Rettich und Zitronenschale abgerundet. Es schmeckt köstlich, doch ich kann euch das Rezept nur bedingt empfehlen. Ich kaufe seit 2016 relativ selten Avocados, da sie einen schlechten ökologischen Fussabdruck haben (mehr dazu hier). Ab und zu sehe ich jedoch Avocados, die überreif und im Angebot sind – dann mache ich gelegentlich eine Ausnahme, weil ich weiss, dass sie sonst vom Supermarkt entsorgt werden. Mein Avocado-Verbrauch beschränkt sich trotzdem auf etwa sechs bis acht Avocados pro Jahr. Deshalb weiss ich die leckere Frucht umso mehr zu schätzen, wenn sie dann auf meinem Teller landet – Avocados sind für mich etwas Besonderes.
Ich wundere mich, wenn ich auf Instagram unzählige Accounts sehe, die jeden Tag Avocadogerichte posten. Ist diesen Menschen die Umwelt völlig egal? Das kann ich mir nicht vorstellen, denn viele von ihnen sind Veganer*innen. Mir ist klar, dass die Avocado lecker, fotogen und gesund ist – aber es ist traurig, dass jegliches Bewusstsein für den ökologischen Wahnsinn fehlt, der hinter dem Anbau steht. Um ein Kilo Tomaten anzubauen benötigt man 180 Liter Wasser – für ein Kilo Avocado ganze 1.000 Liter! Der Anbau findet häufig in Gebieten statt, in denen das Wasser sowieso schon knapp ist. Als ich den oben verlinkten Artikel in der ZEIT dazu gelesen habe, war für mich sofort klar – das möchte ich nicht unterstützen. Natürlich kann man nicht ausschließlich regionale Lebensmittel konsumieren, aber für mich werden Avocados, Grapefruits oder Mangos immer Luxusgüter bleiben, die ich seltener kaufe als andere. Und wenn, dann möglichst Bio und Fair Trade. Dafür freue ich mich dann im Urlaub umso mehr, wenn ich z.B. in Brasilien oder Sri Lanka Unmengen exotischer Früchte verzehren kann, die aus der Region oder aus einem Nachbarland kommen, statt um die halbe Welt geflogen zu werden, damit sie in Deutschland auf meinem Teller liegen können. Diese ständige Verfügbarkeit aller Lebensmittel, unabhängig von Saison oder Herkunft, finde ich bedenklich.
Deshalb habe ich auch überlegt, ob ich die Linguine mit Avocado und Pistazien überhaupt mit euch teilen soll – doch als Kompromiss habe ich das Rezept nun zum Anlass genommen, mir das Avocado-Thema auf dem Blog vorzunehmen. Wenn ihr das Gericht also nachkocht, am besten mit einer Bio-/Fair Trade Avocado aus dem Angebot, die sonst im Müll landen würde – und mit dem Wissen im Hinterkopf, dass es ein Luxus-Lebensmittel ist, das etwas Besonderes bleiben sollte.
Ein sommerliches Pasta-Rezept mit Avocado Linguine in kochendem Salzwasser 12 Minuten kochen. In der Zwischenzeit Pistazien schälen und grob hacken. Avocado halbieren, den Kern entfernen und die Frucht in Scheiben schneiden. Mit einem Löffel aus der Schale heben. Nudeln abgießen, dann mit Olivenöl, Salz und Pfeffer vermengen. Auf zwei Teller verteilen, je eine Avocadohälfte darauf anrichten und mit gehackten Pistazien und Roter Rettich Sprossen bestreuen. Etwas Zitronenschale über die Pasta reiben.Linguine mit Avocado und Pistazien
Zutaten
Anleitung
3 Kommentare
Lena
7. August 2018 um 13:32Liebe Ela, wie recht du in Punkto Avocado hast. Ich beschränke mich aktuell auf 1 pro Monat. Das kann ich mit meinem Wissen gut vereinbaren, da ich viele andere “Wassersünder” meide und von Mai bis Oktober nur eigenes Gemüse aus dem Saisongarten esse. Die Pasta hört sich lecker an und wird nachgekocht, sobald es etwas kühler ist.
Herzliche Grüße, lena
Cookies&Style
12. August 2018 um 11:34Liebe Ela,
das klingt wahrlich wunderbar! Die Kombination aus Avocado, Pasta und Pistazien ist einfach klasse. So schnell gemacht und mit ich bin mir sicher absolut lecker. Oft sind die einfachen Dinge auch die Besten!
Liebst,
Ulrike
Ela
13. August 2018 um 9:12Liebe Ulrike, danke dir, das freut mich 🙂 Das Gericht war wirklich sehr lecker. Trotzdem werde ich weiterhin eher weniger Avocados konsumieren.
Liebe Grüße,
Ela