Bangkok ist eine verrückte Stadt, für die man definitiv mehr als ein, zwei Tage Zeit einplanen sollte. Es gibt so viel zu sehen und zu erleben, dass man immer wieder dorthin zurück kehren und Neues erleben kann. Für die meisten Thailand-Reisenden ist Bangkok der Start- oder Endpunkt der Reise, denn Flüge in die asiatische Metropole sind relativ günstig. Wer Glück hat, fliegt für etwa 450 – 550 Euro dorthin, je nach Saison und wie weit im Vorraus man den Flug bucht. Heute habe ich ein paar Tipps für euch, wo man in Bangkok übernachten kann und was man unbedingt unternehmen sollte!
Unterkunft in Bangkok
Die Stadt bietet für jegliche Preisklasse Unterkünfte. Vom billigen Dormitory in der Khao San Road für 6 – 8 Euro über familiengeführte, kleine Hotels für 30 – 70 Euro bis zu Luxushotels, in denen man Zimmer für 250 – 400 Euro pro Nacht bekommt. Wir haben alle Preisklassen durchgetestet, jede hat ihren eigenen Charme und ihre Besonderheiten. Über unseren Aufenthalt im Luxushotel Shangri-La hatte ich euch ja schon berichtet.
In der Nähe der Khao San Road ist das touristische Zentrum der Stadt, dementsprechend haben sich wahnsinnig viele Hostels für Backpacker dort angesiedelt. Die Khao San Road ist stressig und laut, wer sich etwas mehr Ruhe wünscht sollte auf die Soi Rambuttri ausweichen – die Straße liegt hinter dem Tempelgelände und bietet eine ebenso große Auswahl an Unterkünften, die sogar noch etwas billiger und definitiv viel ruhiger sind.
Khao San Road |
Es empfiehlt sich, die Zimmer erst anzugucken, bevor man bucht. Wir waren in vier verschiedenen Hostels, bevor wir letztendlich ein Doppelzimmer im Hostel Bella in der Soi Rambuttri für etwa 12 Euro pro Nacht gebucht haben. Kleiner Tipp: wenn euch im Foyer schon deutsche Schlager entgegenschallen, besser sofort umdrehen. Diese Hostels sind überteuert und die günstigeren Zimmer heruntergekommen – sobald ein Anbieter im Reiseführer genannt wird, steigen die Preise und die Qualität sinkt. Die günstigen Zimmer liegen häufig im Erdgeschoss, sind fensterlos oder verschimmelt. Wir hatten ein sauberes Doppelzimmer mit eigenem Bad, Deckenventilator und riesigem Fenster zum Innenhof.
Soi Rambuttri |
Weitaus empfehlenswerter sind mittelpreisige Hotels mit wenigen Zimmern. Durch Zufall hatte ich im Internet das Phranakorn Nornlen gefunden und noch von zu Hause aus gebucht (das ist notwendig, da es sonst bei Ankunft ausgebucht ist). Das Haus wird von einer Familie liebevoll geführt. Am Eingang steht eine Tafel, auf der täglich die neuen Gäste mit Namen begrüßt werden, außerdem bekommt man bei der Ankunft gleich einen leckeren Kirschsaft in die Hand gedrückt. Das gesamte Hotel ist mit wunderschönen, individuellen Möbeln eingerichtet. Die Wände sind handbemalt, jedes Zimmer sieht anders aus. Zum Hotel gehört ein kleiner Shop mit wunderschönen Kleidungsstücken und Pflegeprodukten wie Cremes, Seifen oder Insektenschutzmittel aus eigener Herstellung.
Phranakorn Nornlen Bangkok: links unser Zimmer, rechts Frühstücksbereich und Rezeption
Für unser Doppelzimmer haben wir etwa 60 Euro gezahlt – es war jeden Cent wert! Das Frühstück ist mit dabei, es gibt Obst, Pancakes, Kaffee und viele andere Leckereien. Tagsüber stehen verschiedene Eistees zur freien Entnahme im Eingangsbereich, sogenannte “Herbal Water”. Sie sind mit verschiedenen Kräutern und Blumen versehen, schmecken total außergewöhnlich und sind zudem gut für die Gesundheit.
Zum Hotel gehört eine wunderschöne Dachterrasse, auf der man auf die Dächer Bangkoks und eine goldene Buddha-Statue blickt. Ein Holzofen für selbstgemachte Pizza gehört mit zum kleinen Restaurant auf dem Dach. Außerdem haben die Besitzer des Hotels das Thema Urban Gardening zur Perfektion getrieben – die riesige Dachterrasse ist über und über bepflanzt mit Kräutern und Gemüse!
Meiner Erfahrung nach bietet dieses Hotel das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in Bangkok, wir haben unseren Aufenthalt sehr genossen. Es liegt relativ nah an der Khao San Road und allen Sehenswürdigkeiten und ist mit Taxi oder Bussen gut zu erreichen.
Was muss man in Bangkok gesehen haben?
- Die Khao San Road hatte ich ja oben schonmal erwähnt… Touristenmeile und Shopping-Paradies, Backpackertreffpunkt und Garküchen wohin man blickt. Sollte man gesehen haben, am besten Abends – dann ist am meisten los. Passt auf eure Wertsachen auf, es gibt Taschendiebe. Beim Kauf von Kleidung oder Souvenirs unbedingt handeln. Die Preise sind auf der Khao San Road höher als auf der Soi Rambuttri und beide wiederum höher als auf den Märkten. In der Gegend liegt das vegetarische Restaurant May Kaidee, wo man auch Kochkurse buchen kann (Bericht dazu hier). Ein Kochkurs ist definitiv eine tolle Erfahrung, unbedingt machen!Empfehlenswert ist auch das Pai Spa – dort unbedingt eine traditionelle Thai-Massage buchen. Die ist zwar recht schmerzhaft, aber danach fühlt man sich wie ein neuer Mensch (Menschen mit Rückenproblemen bitte nur Ölmassage oder dergleichen buchen, keine Thai-Massage!). Das Haus ist im Kolonialstil, sehr alt und wunderschön, die Behandlung einfach großartig. Kein Vergleich mit den furchtbaren Straßenmassagen für Touristen… Die einstündige Behandlung hat etwa 9 Euro pro Person gekostet, Tee am Empfang, Fusswäsche und frische Kleidung für die Massage sind inklusive.
- Der Königspalast: eine Touristenattraktion mit hohem Eintrittspreis. Wer in Shorts und Trägertop kommt, wird nicht eingelassen – hier also auf langärmlige Kleidung achten! Zu bestimmten religiösen Feiertagen hoffnungslos überfüllt, diese also besser meiden. Die goldenen Dächer und Gebäude sind durchaus einen Besuch wert, wer aufs Budget schaut kann sich den Palast aber auch von außen ansehen.
- Wat Pho: der Tempel des liegenden Buddhas. Meine Herzensempfehlung – ein wunderschöner Ort, an dem man sich auch mal ein schattiges Plätzchen suchen und die atemberaubendeTempelanlage genießen kann. Es gibt kostenloses Trinkwasser (bei den vorherrschenden Temperaturen in Bangkok eine großartige Idee!). Auch traditionelle Thai-Massagen werden angeboten, die angeblich sehr gut sein sollen. Beim Betreten des Tempels des liegenden Buddhas gilt ebenfalls ein Dresscode, allerdings werden am Eingang kostenlos Umhänge verteilt, falls man nicht richtig gekleidet ist. Auf die Wertgegenstände achten, im Gedränge gibt es Taschendiebe. Der Eintritt kostet etwa 3 – 4 Euro. Infos zum Tempel
- Eine Bootsfahrt auf dem Fluss Chao Phraya: ein schönes Erlebnis! Achtung, die Longtails sind ziemlich günstig, allerdings spritzt auch Wasser auf die Passagiere – nichts für teure Kameras 😉 Die “Tourist Boats” kosten ein vielfaches, sind aber langsamer, größer und halten an bestimmten Anlegestellen die auf einem Plan verzeichnet sind. Der Fluss ist ein praktisches Transportmittel, um sich ohne Stau durch die Stadt zu bewegen. Longtails fahren auch auf Wunsch in die Kanäle entlang des Flusses.
- Märkte! Bangkok wimmelt nur so von Märkten, sei es der Flower Market, der Weekend Market (Chatuchak) im Norden der Stadt oder der Night Market in der Nähe des Bankenviertels. Auf dem Chatuchak findet ihr alles – von Essensständen über Kunst über Gartenstühle bis hin zu Kleidung, Kinderschuhen, Schmuck und Souvenirs. Wer viel einzukaufen möchte, sollte dort unbedingt vorbeischauen. Auf allen Märkten ist Handeln Pflicht, als Tourist muss man jedoch damit rechnen, dass mehr als 35 – 50 % Rabatt nicht drin sind. Für unsere Verhältnisse ist jedoch alles nach wie vor ziemlich billig: zum Beispiel Tshirts oder Kinderkleidung für 3 – 5 Euro (100 – 200 Baht).
- Kamthieng House: ich als studierte Anthropologin musste ich es natürlich sehen… Das Kamthieng House liegt im Bankenviertel – dabei handelt es sich um ein traditionelles Holzhaus aus Nordthailand aus dem Jahr 1848, das der Siam Society gestiftet und mitten in Bangkok wieder aufgebaut wurde. Heute dient es als Museum. Wer etwas über die Kultur Nordthailands erfahren möchte, muss unbedingt hier her kommen! Es war fast nichts los, die schattige Ruheoase ist ein Geheimtipp. Spannende Infos über Lebensweisen, die traditionelle Kleidung, Tattoos, Rituale und Ernährung, sowie über den Bau eines Holzhauses. Eintritt ist 100 Baht, also etwa 3 Euro.
- Zuletzt noch ein Tipp: verzichtet auf TukTuks. Sie sehen zwar süß aus, sind aber im Endeffekt genauso teuer wie normale Taxis und wenn ihr Pech habt, landet ihr in einer Seitenstraße und werdet ausgeraubt. TukTuks gehören zum Stadtbild von Bangkok, sind aber für Touristen heute kein sicheres Transportmittel mehr. Von allen Seiten wurde mir abgeraten, mit TukTuks zu fahren – einmal habe ich es doch versucht und erst der 5. Fahrer war bereit, mich zu einem einigermaßen angemessenen Preis zu transportieren, der nicht als totale Touri-Abzocke einzuordnen war (und trotzdem genauso teuer wie eine normale Taxifahrt). Auf den Straßen Bangkoks geht es wild zu, im TukTuk seid ihr kaum vor Unfällen geschützt. Einheimische verwenden sie, zahlen aber eben auch viel weniger…
12 Comments
Backtrinchen
26. Juni 2015 at 7:13Was für tolle Eindrücke und in das Hotel Phranakorn Nornlen habe ich mich gleich verliebt!
Ich war noch nie in Thailand, deine Fotos zeigen jedoch wunderbar was für eine komplett andere Kultur man dort erleben kann und es wirklich einmal gesehen haben sollte!
Liebe Grüße, Kathrin
Ela
26. Juni 2015 at 7:15Liebe Kathrin, danke für deinen Kommentar, ich freu mich sehr, dir mit meinem Beitrag Thailand ein bisschen näher gebracht zu haben 🙂 Ich habe auch schon andere Beiträge zu Thailand verfasst, guck mal unter dem Label Thailand nach – es gibt dort sooo viel zu sehen! Ich will unbedingt nochmal hin.. Kann dir die Reise dorthin nur empfehlen.
Viele liebe Grüße,
Ela
Sarah Se
26. Juni 2015 at 7:35Liebe Ela,
habe mir deinen Beitrag sofort abgespeichert.
LG Sarah
Ela
26. Juni 2015 at 7:42Gehts bei dir bald nach Bangkok? 🙂 Hoffe du kannst mit den Tipps was anfangen!
Liebe Grüße,
Ela
Vanessa von ÖkoLife
26. Juni 2015 at 7:42oh ein wirklich schönes hotel.
ich muss sagen ich fand bangkok sehr sehr anstrengend. das schwüle wetter, die immer graue versmogte wolkendecke und der ganze lärm – ich war froh als ich dann los zog um den rest des landes zu sehen
Ela
26. Juni 2015 at 7:43Hallo Vanessa, ich kann dich total verstehen. Wir haben es so gemacht, dass wir zuerst auf einer Insel waren, dann in Nationalparks und Bangkok haben wir ganz am Ende gemacht. Nach 3 Wochen Thailand waren wir schon an einiges gewöhnt (Essen, Lärm, Wetter), so dass die Wirkung von Bangkok nicht ganz so krass war 🙂 Bin froh, dass wir Bangkok nicht am Anfang der Reise gemacht haben, das hätte mich beim ersten Mal Thailand ziemlich überfordert.
Liebe Grüße,
Ela
Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter
26. Juni 2015 at 8:46Hey Ela, da hast du einen tollen travelguide auf die Beine gestellt! Ich war am Anfang unserer Reise in Bangkok, leider zu kurz. Mir hat die wuselige Stadt direkt von Anfang an hervorragend gefallen, meinen Mitreisenden leider nicht so. Und da die beiden auf dieses ganze Touri – Zeugs bestanden, habe ich nicht annähernd so viel gesehen und schönes erlebt in Bangkok wie ich es gerne hätte. Ich würde sagen: ein guter Grund, wieder hinzufliegen! Und vielleicht steige ich dann ja in dem Hotel mit der Dachterrasse ab – das sieht unglaublich toll aus! 🙂
Liebe Grüße! Julika
Ela
26. Juni 2015 at 8:52Liebe Julika, ich habe auch gehört, dass man Bangkok entweder liebt oder hasst! Als Einstieg für Asien ist es wirklich ein bisschen krass – wir waren am Ende der Reise in Bangkok und das war ganz gut so, denn da hatten wir uns an Essen, Temperatur und Lärm schon ein bisschen gewöhnt 😉 Und nur Khao San oder Königspalast hätte ich auch nicht gemocht…
Das Hotel kann ich dir sehr ans Herz legen, wir haben uns dort so wohl gefühlt!
Alles Liebe,
Ela
Janne von meeresrauschen
27. Juni 2015 at 11:15Liebe Ela,
das war ein spannender Ausflug in eine exotische Welt! Ich persönlich habe noch nie an Bangkok bei meiner Urlaubsplanung gedacht, musste mir deinen Bericht nun aber doch ganz durchlesen. Vielleicht sollte ich doch auch mal hin…? 😉
Gerade dein Hotel hat mich überzeugen können!
Danke auf jeden Fall schon mal für deine Tipps (einen Kochkurs zu machen ist wirklich eine tolle Idee!), ich werde sie mir abspeichern.
Viele Grüße,
Janne von meeresrauschen
Ela
29. Juni 2015 at 7:19Liebe Janne, danke dir! Freut mich, dass dir der Reisebericht gefällt 🙂 Ich kann dir Bangkok wirklich empfehlen, ich fand es total großartig… Kochkurs ist für Foodblogger natürlich ein Muss, hihi.
Alles Liebe,
Ela
Nadine
12. November 2016 at 4:20Hallo Ela,
ich bin gerade auf deinen Blog gestoßen und bin absolut begeistert. Dein Artikel über Bangkok hat mir sehr bei meiner Reiseplanung geholfen, da ich bisher nur die Khao San Road auf dem Schirm hatte..
besonders hilfreich fand ich deinen Hinweis zum Thema Handeln, da ich mir in südostasiatischen Ländern diesbezüglich oft sehr unsicher bin, da oft Preise schon dran gestehen schrieben und man als Tourist ja auch nicht unverschämt rüber kommen möchte..
Nächste Woche verlasse ich dann Chiang Mai und fahre nach Bangkok 🙂
Liebe Grüße
Nadine (www.horseshoe-travel.com)
Ela
12. November 2016 at 12:09Liebe Nadine, oh wie cool, das freut mich sehr! Ich hoffe du hast eine tolle Zeit in Bangkok. Nach Chiang Mai will ich auch mal, da schaue ich dann bei dir.. 😉
Zum Handeln habe ich übrigens mal einen Gastbeitrag für den ERV Blog geschrieben:
https://erv-blog.de/laendertipps/maerkte-in-bangkok-so-verhandeln-sie-richtig
Liebe Grüße,
Ela