Österreich/ Reisen

URLAUB IM BREGENZERWALD

Der Bregenzerwald hat etwas magisches an sich. Nebelverhangene Berge, saftige Täler und Schindelhäuser wohin man blickt. Es ist schon ein Kontrast zum ersten Eindruck von Vorarlberg! Dieser Teil von Österreich hat mich insgesamt sehr beeindruckt und fasziniert. Ich kann euch sehr ans Herz legen, die Region mal zu Besuchen. Um euch das noch schmackhafter zu machen gebe ich euch deshalb ein paar tolle Tipps für den Bregenzerwald*!
Bregenzerwald - Vorsäß Schönenbach

1. Unterkunft: Schtubat

Übernachtet haben wir in der Schtubat* in Andelsbuch. Schtubat? Ihr fragt euch jetzt vielleicht, was das heißt – das Wort kommt von “Stube”! Der Dialekt ist ziemlich eigen und für Fremde kaum zu verstehen. Aber die Vorarlberger sind sehr herzlich und sprechen auch Hochdeutsch, wenn sie merken, dass ihr kein Wort versteht… Wir haben uns in der Schtubat jedenfalls sehr wohl gefühlt. Das Haus wurde erst vor kurzem fertiggestellt und ist ein Familienbetrieb. Die Heimatverbundenheit merkt man gleich – alles wurde aus heimischem Material von Firmen aus der Region hergestellt und gebaut, das Haus hat natürlich außen die klassischen Holzschindeln und der Name ist auch typisch Vorarlbergerisch!
Schtubat in Andelsbuch
Schtubat Andelsbuch Schlafzimmer
Ich fand es großartig, direkt so in die Vorarlberger Kultur einzutauchen statt in einem neutralen Hotel zu wohnen, das auch in Frankfurt oder Singapur stehen könnte. Immerhin reise ich ja in ein Land, um es kennenzulernen. Die Schtubat ist also ein echter Geheimtipp, den ich euch sehr ans Herz lege. Der Beste, unser Hund und ich durften ein Apartement im oberen Stock beziehen, das sogar eine Einbauküche im Wohnzimmer hat und einen großen Balkon mit tollem Blick auf die Berge.
Schtubat in Andelsbuch

 

Schtubat in Andelsbuch
Morgens gibt es ein klassisches Frühstücksbuffet, aber wenn ihr lieb fragt, macht euch Wolfgang vielleicht auch einen Frühstücksriebel! Wir durften sogar zugucken und vom Experten lernen, wie man einen echten Riebel herstellt und worauf es ankommt.
Frühstück in der SchtubatWolfang macht Riebel in der Schtubat

 

2. Wanderung von Bezau zum Vorsäß Schönenbach

Gut gestärkt haben wir uns dann zum Wandern aufgemacht. Mit dem Auto geht es zur Seilbahn Bezau, von dort aus hoch auf den Berg! Leider war es sehr nebelig, so dass wir die Aussicht von der Bergstation nicht genießen konnten. Zumindest hat es nicht geregnet und im Laufe des Tages aufgeklart!
Seilbahn Bezau
Oben haben wir uns gleich auf den Weg gemacht, obwohl wir kaum zehn Meter weit sehen konnten. Plötzlich taucht eine Kuh aus dem Nebel auf! Sie war allerdings noch ganz verschlafen und hat sich nicht mal die Mühe gemacht, aufzustehen… Der Hund war allerdings etwas irritiert, plötzlich vor einer Kuh zu stehen 😉
Kuh in Vorarlberg
Die Wanderung führt am Berg entlang in Richtung eines großen Tals, da wir dann durchquerten. Man hat wirklich einen wunderschönen Blick und es ist toll, zwischen den Bergen entlang zu gehen. Nur aufpassen, dass man nicht in Kuhfladen tritt – die sind nämlich wirklich überall…
Wanderung Bezau

 

Wanderung Bezau
Die Wanderung ist sehr gemütlich, es gibt aber etwa nach der Hälfte zweimal einen steilen Anstieg. Gute Wanderschuhe sind Pflicht und wenn es geregnet hat, kann der Weg sehr rutschig sein. Der Hund ist wie eine Bergziege hinaufgerannt, während ich schwitzend und fluchend hinterhergehechelt bin… Vier Beine müsste man haben!
Wanderung Bezau

 

Wanderung Bezau
Einen kurzen Schockmoment gab es dann nochmal, als ein junger Bulle mitten auf dem Weg stand und uns schon von weitem anstarrte. Die meisten Kühe sind Wanderern gegenüber sehr friedlich, man sollte sie jedoch trotzdem in Ruhe lassen – vor allem wenn sie junge Kälber bei sich haben. Junge Bullen sind hingegen öfter mal etwas agressiv und sollten großzügig umlaufen werden. Vor allem von Hunden fühlen sich Kühe gern mal bedroht… So auch in dieser Situation. Wir sind vom Weg einfach den Abhang hinunter gerannt und das war gut so – ich hatte keine Lust, auf Kuhhörnern aufgespießt zu werden 😉
Im Nachhinein haben wir dann übrigens gelesen, dass man den Hund ableinen soll, wenn eine Kuh auf einen zustürmt. Der Hund kann so besser ausweichen und wird höchstwahrscheinlich wegrennen, während man sich als Mensch dann auch besser schnell entfernt. Wenn beide an der Leine zusammenhängen, ist die Flucht schwieriger, deshalb der Tipp.
Wanderung Bezau
Nach dem steilen Anstieg wurden wir dann mit einem atemberaubenden Blick auf das Vorsäß Schönenbach belohnt! Was für ein traumhafter Ort.. Die Sonne hat sich letztendlich auch nochmal blicken lassen, als wir dann den Abstieg ins Tal angegangen sind.
Wanderung Bezau zum Vorsäß Schönenbach
Im Vorsäß Schönenbach gibt es das Jagdgasthaus Egender, dort bekommt ihr unglaublich leckere Kässpätzle mit Bregenzerwälder Käse, dazu knackigen Salat. Nach fast vier Stunden Wanderung haben wir uns schon sehr auf das Essen gefreut!
Gasthaus Schönenbach, SalatGasthaus Schönenbach, Kasspatzn

 

3. Abendessen im Biohotel Schwanen nach Hildegard von Bingen

Die ganzen Kalorien, die wir während der Wanderung verbraucht haben, mussten wir uns natürlich auch wieder anfuttern. Dazu eignet sich das Restaurant im Biohotel Schwanen* in Bizau ganz besonders gut! Wie der Name schon sagt handelt es sich hier um ein Biohotel, aber im Restaurant kann man unabhängig vom Aufenthalt essen gehen – das Angebot nutzen auch viele Einheimische.
BIohotel Schwanen Gastgeber
Gastgeber Emanuel und Köchin Antonia – Copyright: Biohotel Schwanen
Gastgeber Emanuel hat uns herzlich empfangen und uns zum gemütlichen Tisch am Kamin geführt. Erst haben wir ein bisschen über den Slogan gestaunt – Wo die wilden Weiber kochen? Was hat es wohl damit auf sich? Frauen spielen im Biohotel Schwanen eine große Rolle – nicht nur, weil hier nach dem Prinzip von Hilgegard von Bingen gekocht wird. In der Küche ist auch das Reich von Antonia und Franziska, die ihrer Kreativität freien Lauf lassen und wunderbare Gerichte zubereiten.
In vielen gehobenen Restaurants kommt es einem so vor, als wären es immer nur Männer, die Sterne und Punkte erkochen… Aber hier wurden Frauen mit vierzehn Punkten von Gault-Millau ausgezeichnet – und das zu Recht!
Salat im Biohotel Schwanen

 

Es gibt einige Gewürze, die laut Hildegard von Bingen besonders förderlich für Gesundheit und Wohlbefinden sind. Die Gerichte im Biohotel Schwanen sind aus regionalen und saisonalen Zutaten, Bio-Qualität und auf jeden Fall etwas besonderes. Hier wird mit Herz und Seele gekocht, das schmeckt man.
Die Karte ist übersichtlich, was ich gut finde. So können wir uns schnell entscheiden – Vegetarier*Innen haben auf jeden Fall auch genügend Auswahl. Vom Salat mit knusprigen Ziegenkäsetalern, frischen Kräutern und essbaren Blumen schwärme ich immer noch!
Auch das Hauptgericht, Tagliatelle in Limonensauce, war absolut herrlich. Zum Nachtisch gab es dann Zitronentarte mit Basilikumeis. Das Enziansorbet haben wir auch probiert, es war mir persönlich aber etwas zu alkoholhaltig. Die Gerichte sind allesamt sehr durchdacht und absolut köstlich. Solltet ihr mal in Vorarlberg sein, empfehle ich euch ganz stark, dem Biohotel einen Besuch abzustatten!
Zitronentarte mit BasilikumeisEnziansorbet
*Reise auf Einladung von Bregenzerwald Tourismus. Danke an Vorarlberg Tourismus für die Organisation!

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4 Kommentare

  • Antworten
    Purple Avocado
    30. August 2016 um 14:56

    Schön geschrieben <3 Klingt nach einem tollen Kurzurlaub. Mit wandern kriegst du mich ja immer 😀

    • Antworten
      Ela
      31. August 2016 um 9:59

      Danke liebe Sabrina 🙂 Das freut mich! Ich wünschte ich könnte öfter wandern gehen, das macht perfekt den Kopf frei..
      Liebe Grüße,
      Ela

  • Antworten
    Carolin
    30. August 2016 um 18:36

    Da bekomme ich beim Lesen doch gleich wieder Lust, in die Berge zu fahren!
    Den Bregenzer Wald haben wir bisher immer links liegen gelassen. Aber er scheint doch, einen Besuch wert zu sein.
    Seitdem ich einen, nicht immer einfachen, Hund habe, begegne ich freilaufenden Kühen mit sehr viel Respekt. Im letzten Wanderurlaub hat es zwar gut geklappt, aber wir haben vorher auch viel trainiert, das unser Hund Kühe ignoriert.
    Viele Grüße
    Carolin

    • Antworten
      Ela
      31. August 2016 um 10:01

      Liebe Carolin, danke dir für deinen Kommentar! Ich kann dir den Bregenzerwald wirklich ans Herz legen, dort gibt es unglaublich viele Wandermöglichkeiten und allein wegen der Käsestraße lohnt sich ja schon ein Besuch 😉
      Die Problematik mit den Kühen sehe ich auch erst, seit ich gemerkt habe wie stark sie doch auf meinen (sehr kleinen und sehr braven) Hund reagieren.. Meiner ist jetzt leider etwas misstrauisch, nachdem der Stier auf uns los ging – das muss ich schnellstmöglich wieder ändern 🙁
      Liebe Grüße,
      Ela

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