Borneo/ Reisen

BORNEO 6: BRUNEI: KAMPONG AYER

Meine Reiseberichte über den Urlaub auf Borneo hatte ich eine Zeitlang auf Eis gelegt, dabei standen die schönsten Orte unserer Reise noch aus.. Brunei, Kudat, Maliangin Island und Singapur! Die möchte ich euch trotz allem nicht vorenthalten und hole das Reise-Bloggen deshalb jetzt nach.

 

Moschee Bandar Seri Begawan

Weiter gehts mit Brunei, dem Land mit den meisten Nasenaffen in freier Wildbahn! Das kommt daher, dass Brunei durch die großen Ölressourcen so reich ist, dass es nicht notwendig ist, Regenwälder abzuholzen – somit handelt es sich um das Land mit der prozentual meisten Fläche an intaktem Regenwald.Wir haben dort leider nur ganze 24 Stunden verbracht, da in unserem Budget mehr nicht drin war… Brunei ist sehr teuer – die billigste Übernachtungsmöglichkeit der ganzen Stadt (KH Soon) hat 38 Brunei $ / ca. 25 Euro pro Nacht für ein Doppelzimmer gekostet. Und das war wirklich unterste Klasse, die Toiletten im Gang hätte ich am liebsten nicht mal betreten… 😉 Dafür aber super zentral und es befindet sich eine tolle Reiseagentur im Stockwerk unter dem Hostel.

Aber fangen wir ganz von vorn an – Falls ihr euch noch an Mrs. Lee aus dem Dillenia Hostel erinnert… Die Gute hat uns eine Art Privat-Taxi von Miri nach Brunei organisiert. Das hat insofern den Vorteil, dass es erstens nicht wesentlich teurer und zweitens sehr viel bequemer ist als die Busse und außerdem jegliche Checkpoints an der Grenze viel schneller abgehakt werden können (es waren glaube ich mich zu erinnern mindestens 5 Checkpoints – Ausreise Malaysia, Einreise Brunei und wofür die anderen gut waren…. keine Ahnung!). Macht natürlich zeitlich einen Unterschied ob da 40 Leute aus einem Bus abgefertigt werden oder 5 im Auto.
Allerdings hab ich mich gefragt wieviele Stempel der Fahrer wohl inzwischen schon haben muss, er macht die Fahrt etwa zwei mal pro Woche nach Anfrage… 😉 Die Fahrt hat für uns beide zusammen 120 RM / ca. 30 Euro gekostet. Wir wurden um 9 Uhr morgens in unserem Hostel abgeholt, sind dann allerdings erstmal 30 Minuten durch Miri gefahren zu einer Studenten-Kaserne (Reissbrettsiedlung), wo wir geschlagene 45 Minuten auf einen elitären Schnösel gewartet haben, der (nach dem schätzungsweise 54305. Anruf unseres Fahrers wo er bleibt) endlich angeschlurft kam und erstmal meinen Freund auf den ungemütlichen Mittelsitz verdrängt hat. Auf die sarkastische Bemerkung meines Freundes hin ob er denn gut geschlafen hätte, kam freudestrahlend die Antwort – ausgezeichnet! – von Sarkasmus hat er scheinbar noch nichts gehört…
Letztendlich ging es dann aber endlich weiter, über ziemlich kaputte Straßen bis zur Grenze, durch besagte Checkpoints und anschließend auf etwas, das man fast als Schnellstraße bezeichnen konnte (ja, Brunei hat definitiv mehr Kohle als Malaysia…). Vorbei an Öl-Raffinerien und Regenwald bis zur Hauptstadt Bandar Seri Begawan. Übrigens ist die Einfuhr von Alkohol für Muslime STRENGSTENS verboten. Als ausländischer Nicht-Muslim über 17 darf man maximal 2 Flaschen importieren.
Der Fahrer brachte uns bis zum KH Soon Hostel, wo wir schnell unser Gepäck abgeladen haben, Geld abheben gingen und dann das Reisebüro gestürmt haben, in der enthusiastischen Vorstellung, dort eine budgetentsprechende Nachmittagstour durch das Water-Village (Kampong Ayer) und die Mangrovenwälder zu buchen. Die Verhandlungen dauerten etwa 30 Minuten und gingen bis zum Geschäftsführer, der uns dann letztendlich 10 % “Studentenrabatt” gegeben hat… 150 Brunei $ (fast 95 Euro!) für die Privattour mit Führer und Boot. Zähneknirschend haben wir also zugestimmt, eine weitere Nacht zu bleiben und nach einem billigeren Reisebüro zu suchen hätte uns letztendlich mehr gekostet. Also erstmal die Moschee angeschaut, die wir natürlich nicht betreten durften, weil ja Ramadan war…
Dann kurz Mittagessen: für mich Pommes, das einzige vegetarische – mein Freund hatte eine undefinierbare Reispampe mit Fleisch. Allerdings haben wir noch diese abgefahren Shakes hier probiert (Das weiße ist eine Art Coke Float aber mit Zitronenlimo und Erdbeer-Zitronensorbet, das grüne ein Kiwi-Shake):

Unser Guide war etwa in unserem Alter und extrem sympathisch. Ich kann nur sagen, die Tour hat sich trotz hoher Kosten wirklich gelohnt! Das war eine der besten Aktivitäten, die wir auf ganz Borneo gemacht haben. Zuerst ging es mit dem Schnellboot rüber zum Water Village, das nur per Boot zu erreichen ist und sozusagen einen völlig unabhängigen Teil der Stadt darstellt. Schätzungsweise 39.000 Personen leben dort in Pfahl-Holzhäusern (neuere sind aus Beton).

 

Hauptverkehrsstraße

 

 

 

Gemessen an der Gesamteinwohnerzahl Bruneis (schätzungsweise 400.000) ist das gar nicht so wenig. Es gibt eigene Bezirke innerhalb des Water Village mit Schulen, Supermärkten, Tankstellen etc….

Jede Institution hat auch ihre eigenen, speziell erkennbaren Boote (Schulboote, Polizeiboote, Feuerwehrboote).

Schulboot

Ganz recht, eine Feuerwehr… Auch im Water Village brennt es zeitweise, und da die Häuser so nah beieinander stehen, breitet sich das Feuer auch entsprechend schnell aus… Aber His Majesty (so wird der ultrareiche Sultan von Brunei von dessen Einwohnern nämlich ausschließlich genannt) hat spontan zu seinem 65. Geburtstag 65 neue Betonhäuser im Water Village bauen lassen, die er nach der Fertigstellung an besonders bedürftige Familien verschenken wird.

Zu jedem Geburtstag gibt es neue “Geschenke” für das Volk. Außerdem darf man sich an Hari Raya vor seinem Palast anstellen und bekommt 20 Brunei $ und eine Geschenkbox, außerdem schüttelt der Sultan jedem (männlichen) Besucher die Hand. Die weiblichen Besucher werden von der Frau des Sultans empfangen – klare Geschlechtertrennung im strikt muslimischen Land. Ich hätte also sowieso keine Chance den Sultan jemals zu Gesicht zu bekommen.

Er wohnt in einem gigantischen Palast mit etwa 1700 Zimmern, der von den Mangrovenwäldern aus sichtbar ist:

Sein Palast namens Istana Nurul Iman lässt in etwa erahnen, wie reich der Herr ist… Es handelt sich ja auch mit 200.000 m² um den größten Palast der Erde! Sein Vermögen wird auf mehr als 20 Milliarden US-$ geschätzt, womit er zu den Reichsten der Welt zählt. Außerdem hat er eine riesige Sammlung an Luxusautos, Sportwagen und dementsprechend auf dem Palastgelände seine eigene Privatrennstrecke.

Den Rest der Tour (Mangrovenwälder und das beste: Nasenaffen in freier Natur!!!) zeige ich euch in den nächsten Tagen, sonst wird der Blogpost zu lang!

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