Reisen/ Südafrika

SÜDAFRIKA: SAFARI IN PHINDA MIT ANDBEYOND

Einmal Giraffen, Nashörner, Löwen und Elefanten in ihrem natürlichen Zuhause sehen war schon lange mein Traum. Nun hat sich dieser Wunsch erfüllt, doch es war völlig anders als ich erwartet habe. Was ich in Phinda erleben durfte, lässt sich kaum in Worte fassen! Geparden, die direkt neben dem Jeep entlang laufen. Nashorn-Babys, die mich mit neugierigen Augen ansehen. Ein Löwenrudel, das direkt vor meinen Augen miteinander spielt. Eine Giraffe, die nur wenige Meter entfernt von mir steht – während ich zu Fuß unterwegs bin. Diese unglaublichen Situationen habe ich mit andbeyond im Phinda Private Game Reserve* erlebt und werde sie mein Leben lang nicht vergessen, so viel ist sicher.

Zebra Phinda Privat Game Reserve
Zebra im Phinda Privat Game Reserve

andbeyond Phinda Rock Lodge

Das Phinda Privat Game Reserve liegt im Osten von Südafrika in der Provinz KwaZulu-Natal (mehr Infos zur Anreise findet ihr hier). Verschiedene Unterkünfte sind über das Gelände verstreut, alle liegen innerhalb des Reserves. Wir sind in der Phinda Rock Lodge untergekommen, perfekt für Paare die Ruhe und Privatsphäre suchen. Man wohnt in seinem eigenen kleinen Häuschen umgeben von Felsen. Die gesamte Lodge wurde renoviert und ist wunderschön. Auf der Terrasse gibt es einen kleinen Pool und bequeme Liegen, im Schlafzimmer ein großes Doppelbett und eine gemütliche Couch. Das Badezimmer ist riesig, mit Badewanne, Open-Air-Dusche, extra Toilette und großem Waschbereich, der Kleiderschrank mit Arbeitsplatz befindet sich in einem weiteren Raum.

Phinda Rock Lodge
Phinda Rock Lodge
Phinda Balkon mit Pool

In Phinda bucht man übrigens nicht nur die Unterkunft – im Preis enthalten sind morgens und abends Game Drives (also die Safari-Fahrten mit dem Jeep), Wanderungen zu Fuß falls gewünscht und Vollpension inklusive aller Getränke, auch Bier und Wein. Um 6 Uhr gibt es vor dem ersten Game Drive Kaffee, Tee und Kekse, dann während der Fahrt eine weitere Kaffeepause, danach ein ausgiebiges Frühstück mit frischem Obst und auf Wunsch Omelette oder Muffins. Zu Mittag wird eine Etagere mit vielen verschiedenen Speisen gebracht, z.B. Gemüsequiches, Süsskartoffeln und die südafrikanische Spezialität Bobotie (eine Art Auflauf).

Auf Wunsch ist alles vegetarisch, auf Allergien nimmt man hier ebenfalls Rücksicht (für ein Kind mit Ei-Allergie wurden sogar extra eifreie Kekse gebacken und für den Game Drive separat verpackt). Vor der Fahrt am Nachmittag gibt es Kaffee und Kuchen, während der Ausfahrt wieder eine Kaffeepause und am Abend ein Drei-Gänge-Menü (Suppe, Hauptspeise, Nachtisch). Für die Verpflegung ist also mehr als reichlich gesorgt 😉

Game drives: auf Safari im Phinda Private Game Reserve

Für seinen Aufenthalt bekommt man ein Team aus Tracker (Spurenleser) und Guide zugeteilt, die bei den Ausfahrten im Jeep dabei sind. Von Anfang bis Ende des Aufenthaltes ist es das gleiche Team. Vor der ersten Ausfahrt wird geklärt, welche Tiere man gerne in den nächsten Tagen beobachten möchte und entsprechend wird dann mit Spurenlesen und Austausch mit anderen Jeeps versucht, diese zu finden. Bei jeder Gruppe von Tieren dürfen maximal drei Jeeps sein, wenn also ein besonders seltenes Tier entdeckt wird, wartet man und darf erst hinfahren, wenn einer der anderen Jeeps den Ort verlässt. So soll unnötiger Stress für die Tiere vermieden werden.

Tracker andbeyond Phinda
Unser Tracker Zibu sucht den Horizont nach Tieren ab

Wenn man bestimmte Tiere die man gern sehen würde, nicht findet, erzählt der Guide aber natürlich trotzdem viele spannende Dinge über das Gelände, die Artenschutzprojekte von andbeyond, andere Tier- und Vogelarten denen man zufällig begegnet und beantwortet jegliche Fragen. Es ist unglaublich, über was für ein enormes Wissen Tracker und Guide verfügen. Keine einzige meiner zahlreichen Fragen blieb unbeantwortet, sogar jeder Vogel wurde anhand seines Gesangs oder Gefieders erkannt. Unser Tracker entdecke sogar nachts im Dunkeln ein Chamäleon auf einem Busch, an dem wir vorbeigefahren sind! Auch das Verhalten der Tiere wissen die Guides genau zu deuten, z.B. ob es sich lohnt noch etwas länger bei einem Löwen zu verweilen oder ob er wahrscheinlich erstmal ein Nickerchen macht. Dass ich ziemlich beeindruckt war, muss ich euch wohl nicht erklären.

Jeep im andbeyond Phinda Game Reserve
Mit diesem Jeep fährt man auf die “Game Drives”

Toll finde ich auch, dass jedes Tier mit Respekt und Stolz gezeigt und erklärt wurde. Es sind eben nicht nur Löwen oder Elefanten die Stars von Südafrikas Tierwelt. Jedes Lebewesen dort ist Teil eines vielfältigen Ökosystems und spielt eine wichtige Rolle. Unser Guide wies uns in den vier Game Drives und einer Walking Tour auf die zahlreichen Antilopen-Arten hin oder erklärte uns den Lebenszyklus eines Mistkäfers. Man merkt, dass nicht nur die “Big 5” im Vordergrund stehen sondern einerseits die individuellen Interessen der Gäste und andererseits der Respekt vor jedem einzelnen Tier, egal ob groß oder klein. In Vogel-Fotografie bin ich leider noch kein Experte, deshalb gibt es leider keine vorzeigbaren Bilder – obwohl wir wunderschöne und seltene Vögel beobachten konnten!Unser Guide Andy hat uns während der zwei Tage in Phinda mit seiner Begeisterung für die unglaubliche Tierwelt und die wunderschöne Natur angesteckt. Man merkt, dass er mit ganzem Herzen dabei ist und das hat unsere Zeit dort noch wertvoller gemacht.

Guide mit Giraffe im andbeyond Phinda Game Reserve
Unser Guide Andy beobachtet auf der Walking Tour eine Giraffe

Artenschutz in Phinda

Trophäenjagd ist in Phinda verboten – das war eine meiner wichtigsten Fragen, bevor ich zugestimmt habe, das Reserve zu besuchen. Die Mitarbeiter in Phinda “regulieren” übrigens die Zahl der Tiere nicht durch Tötungen, wie man es hierzulande oft von Jägern als Argument kennt. Unser Guide erklärte, wie es in Phinda abläuft: viele Tiere haben natürliche Fressfeinde (zum Beispiel Leopard, Gepard oder Löwe), wenn trotzdem zu viele von einer Art vorhanden sind, werden sie eingefangen und in andere Reserves gebracht. Wenn es zu viele Fressfeinde gibt, werden diese ebenfalls umgesiedelt. Eine einfache, aber effektive Methode!

Impala in Phinda
Ein Impala-Männchen frisst Blätter eines Dornenbusches

 

Kudu Antilope im Phinda Private Game Reserve
Männliche Kudu Antilope im Phinda Private Game Reserve

 

Manche Tierarten waren in diesem Gebiet bereits ausgestorben oder abgewandert. Andbeyond hat deshalb einige (ehemals heimische) Arten wiederangesiedelt, zum Beispiel den Löwen. Zuletzt gab es 1938 in diesem Gebiet eine Population. Zwischen 1992 und 2003 setzte das Team insgesamt 15 Löwen dort aus. Probleme und Erfolge wurden wissenschaftlich dokumentiert und überwacht. Heute sieht man auf den Game Drives den Erfolg: jede Menge Nachwuchs!

Löwenrudel in Phinda
Löwenrudel in Phinda – trotz unserer Anwesenheit total entspannt und verspielt!

 

Geparden wurden 1992 in Phinda angesiedelt, heute ist es eines der Gebiete in Südafrika mit den besten Sichtungschancen für diese Großkatzenart. Wir hatten das Glück, gleich zwei männliche Geparden auf einem Streifzug durch ihr Revier zu beobachten. Normalerweise sind Geparden Einzelgänger, Brüder aus dem gleichen Wurf bleiben jedoch ihr Leben lang zusammen. Diese eleganten Tiere in ihrer natürlichen Umgebung beobachten zu dürfen war absolut atemberaubend!

andbeyond Phinda Geparden Jeep
Ein Jeep folgt den beiden Geparden

 

Auch Breitmaulnashörner und Spitzmaulnashörner gibt es in Phinda. Leider werden diese faszinierenden Tiere noch immer von Wilderern getötet, um an ihr Horn zu gelangen. Einer meiner Lieblingsfotografen, Brent Stirton, hat vor ein paar Tagen den Wildlife Photography Award erhalten für ein Bild eines getöteten Nashorns, das diese grausame Problematik mehr als deutlich zeigt.Dabei handelt es sich im Gegensatz zu Elefaten-Stoßzähnen nicht mal um Elfenbein sondern lediglich um Keratin – den Stoff, aus dem auch unsere Fingernägel und Haare sind. Doch der Markt für Nashorn-Pulver in Asien ist leider riesig und die Wilderei stellt eine enorme Bedrohung für die Tiere dar. Das Artenschutz-Team aus Phinda ist deshalb dazu übergegangen, die Nashörner zu betäuben und ihnen das Horn zu entfernen, damit sie nicht zum Ziel der Wilderer werden.

Nashorn ohne Horn in Phinda

Die Hörner wachsen mit der Zeit nach, Jungtiere werden aber erst ab einem bestimmten Alter betäubt und enthornt. Fast alle Nashörner in Phinda haben keine Hörner mehr, doch das erste Mutter-Kind-Paar, das uns über den Weg lief, hatte seine Hörner noch. Unser Guide konnte es kaum glauben, was für ein Zufall! Es gibt derzeit nur wenige Tiere mit Hörnern im Reserve. In unserem Fall war das Jungtier unter acht Monate alt und somit noch zu klein, um betäubt zu werden. Das Horn der Mutter war seit der letzten Enthornung schon wieder nachgewachsen.

Nashörner mit Horn

Es ist traurig, dass solche Maßnahmen notwendig sind, um diese wundervollen Tiere zu schützen – doch die Mitarbeiter von andbeyond in Phinda tun alles, um ihr Überleben zu sichern. Alle acht Stunden wird in Südafrika ein Nashorn getötet. Es sterben mehr Nashörner, als geboren werden. Mit dem Projekt “Rhinos without borders” will andbeyond dem entgegenwirken und bringt Nashörner per Hubschrauber nach Botswana, weil sie dort vor Wilderern sicherer sind als in Südafrika. So besteht Hoffnung, dass diese Art langfristig überlebt.

Nashörner mit Horn

Warum ich euch eine Reise nach Phinda empfehle

Für mich gibt es mehrere Gründe, das andbeyond Phinda Privat Game Reserve von ganzem Herzen zu empfehlen. Wie ihr wisst, arbeite ich in einer gemeinnützigen Tierschutzorganisation und glaube daran, dass wir etwas tun müssen, um die Artenvielfalt auf diesem Planeten zu bewahren. Andbeyond ist ein Luxusreiseanbieter, also bei den Kosten für eine Safari natürlich nicht vergleichbar mit einer Selbstfahrer-Tour im Kruger Nationalpark. Aber andbeyond hat auch seine eigenen Artenschutzprojekte wie Rhinos without borders, die teilweise durch die Einnahmen von Luxusreisenden finanziert werden können. Es geht hier um nachhaltigen, verantwortungsvollen Tourismus, bei dem das Wohl der Tiere an erster Stelle steht.

Nyala Antilope in Phinda
Nyala Antilope in Phinda

Ich bin überzeugt von diesem Konzept: spannende Reisen und gleichzeitig wichtige Artenschutzprojekte unterstützen! Ich weiß, dass sich das nicht jede*r leisten kann. Aber ich glaube es lohnt sich, dafür zu sparen und es als ein ganz besonderes Erlebnis in Erinnerung zu behalten, das man nie wieder vergisst. Für mich war die Südafrika-Reise auch mit hohen Kosten verbunden, aber ich bereue keinen einzigen Cent davon.

Die Tierbegegnungen in Phinda waren für mich mit die Schönsten in meinem Leben. Das liegt sicherlich auch daran, dass es meine erste richtige Safari war und somit das erste Mal, dass ich Giraffen, Warzenschweine, Löwen, Zebras, Antilopen und Geparden gesehen habe. Aber ich bin froh, dass ich diese Erfahrung mit andbeyond machen durfte und absolut sicher sein konnte, dass es eine nachhaltige und verantwortungsvolle Möglichkeit ist, in den Lebensraum der Tiere einzutreten.

Elefant im andbeyond Phinda Privat Game Reserve
Elefant im andbeyond Phinda Privat Game Reserve

 

*Teilweise Presseinladung / Kooperation mit andbeyond

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4 Kommentare

  • Antworten
    Sabrina
    22. Oktober 2017 um 21:16

    Wahnsinn, das klingt echt toll und wilde Tiere so nah vor der Kamera zu haben, ist schon was Besonderes (auch wenn die Bären, Elche & Co., die ich vor der Nase hatte, nicht mit Elefanten und Löwen mithalten können ;-). Bin gespannt auf die nächsten Stopps deiner Reise!
    LG
    Sabrina

    • Antworten
      Ela
      23. Oktober 2017 um 6:00

      Liebe Sabrina, ohh so ein Bär ist doch auch ganz schön beeindruckend! Vor allem wart ihr doch da zu Fuß unterwegs, oder? Wenn man im hohen Jeep sitzt mit einem Guide neben sich fühlt sich relativ sicher 🙂 Zu Fuß ist es eine ganz andere Nummer.
      Liebe Grüße und danke für deinen Kommentar,

      Ela

  • Antworten
    andrea
    15. August 2018 um 21:07

    Hallo Ela,
    ein schöner Bericht mit tollen Fotos. Wir waren letztes Jahr in Phinda – es war einfach traumhaft :-). Die Nachhaltigkeit und der Umgang mit den Tieren hat uns auch begeistert. LG Andrea

    • Antworten
      Ela
      16. August 2018 um 8:44

      Liebe Andrea, oh wie schön, dass ihr auch schon dort wart! Ich würde zu gern nochmal hin. 3 Nächte waren definitiv zu kurz. Es ist wirklich ein ganz besonderer Ort!
      Liebe Grüße,
      Ela

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