Als ich letztes Jahr Sri Lanka bereist habe, durfte ich die lokale Küche kennenlernen. Da ich hauptsächlich bei einheimischen Familien übernachtet habe (in sogenannten Homestays) und man dort auf Wunsch auch Frühstück und Abendessen bekommt, habe ich die Gerichte schnell zu schätzen gelernt. Vor allem das deftige Frühstück (Sri Lankan Breakfast) hat es mir angetan – ich habe überhaupt kein Problem damit, schon morgens deftige Speisen zu essen. Weil es so reichhaltig ist, kann man sich das Mittagessen dann sparen oder nur einen Snack zu sich nehmen (zum Beispiel Kotthu).
Je nach Familie kann das Sri Lankan Breakfast sehr unterschiedlich serviert werden. Dazu gehören entweder Hoppers (Reismehl-Pfannkuchen) oder String Hoppers (kleine runde Fladen aus dünnen, selbstgemachten Nudeln), Pol Sambol (aus frischer Kokosnuss), ein Chutney aus Zwiebeln, Chili und Curryblättern, oder alternativ Dhal oder ein Gemüsecurry, frisches Obst (Mango, Papaya, Bananen) und schwarzer Tee. Die Hoppers werden auch gern mit einem Ei serviert (sozusagen ein Spiegelei, das in den Pfannkuchen gegart wird) – ansonsten ist das Frühstück vegan.
Frische Kokosnuss und das entsprechende Gerät, um daraus Kokosraspeln herzustellen, habe ich leider nicht auftreiben können. Man kann das Pol Sambol aber auch mit getrockneten Kokosraspeln herstellen, die man vorher einweicht. Den Dhal habe ich schon am Vortrag zubereitet, so dass man morgens nicht so viel zu tun hat. Mit dem Rezept für die Hoppers bin ich ehrlich gesagt noch nicht so zufrieden – daran werde ich noch weiter herumprobieren müssen.
Die kleine Pfanne*, in der sie normalerweise zubereitet werden, habe ich natürlich auch nicht – in Sri Lanka habe ich sie zwar gesehn, aber sie war nicht geeignet für Induktionsherde (ebensowenig die Pfannen, die ich online finden konnte). In Sri Lanka wird nämlich auf Gas gekocht. Außerdem habe ich noch diesen Waffelautomaten* entdeckt, mit dem man es eventuell auch probieren könnte… Aber ich habe schon so viele Küchengeräte und wollte ihn mir nicht auf gut Glück anschaffen. Die Hoppers im Backofen in einer Muffinform nachzubacken verleiht ihnen zwar die “richtige” Form, macht sie aber auch sehr trocken.
Sri Lankan Breakfast: Pol Sambol, Hoppers, Dhal |
Zutaten für 2 Personen
Pol Sambol
100 g Kokosraspeln
1 kleine Tomate
1/4 TL Roasted Curry Pulver
1 grüne Chilischote (frisch)
1 Limette
1 rote Zwiebel
Salz
Kokosraspeln in etwas lauwarmem Wasser einweichen (mind. 30 Minuten). Nicht zu viel Wasser nehmen, da sie sonst matschig werden. Gelegentlich umrühren. In der Zwischenzeit Zwiebel schälen und fein hacken, Tomate halbieren, Strunk und Kerne entfernen und fein hacken. Chili je nach gewünschter Schärfte mit oder ohne Kerne hacken. Limette auspressen. Alle Zutaten mit den eingeweichten Kokosraspeln vermengen und gut durchziehen lassen.
Dhal
150 g rote Linsen
1 TL Kurkuma, gemahlen
1 Zwiebel
1 Tomate
1 – 2 rote Chilischoten (frisch)
1/2 TL Fenchelsamen
1/2 TL Kreuzkümmelsamen
6 – 8 Curryblätter (frisch)
Kokosöl
Linsen unter fließendem Wasser gründlich abspülen. Zwiebel schälen und fein hacken. Chili(s) und Tomate fein hacken. Fenchel- und Kreuzkümmelsamen im Mörser zermahlen. In einem Topf Öl erhitzen, darin zuerst die Zwiebel glasig dünsten, dann die Gewürze dazugeben und kurz anrösten. Linsen, Tomate und Wasser dazugeben (so viel, bis die Linsen gut bedeckt sind). Bei mittlerer Hitze 35 Minuten köcheln lassen, gegebenenfalls etwas Wasser nachgießen, falls es zu trocken wird.
Manchmal wird der Dhal auch mit Kokosmilch zubereitet (aber eher mit frischer Kokosmilch aus der Kokosnuss, nicht der cremigen weißen Milch aus der Dose).
Hoppers (Rezept für 6 Stück aus dem SZ Magazin)
120 g Reismehl
1/4 TL Kurkumapulver (würde ich weglassen, in Sri Lanka waren unsere Hoppers immer weiss)
1/2 TL Salz
1 TL Zucker
1/2 TL Trockenhefe
80 ml lauwarme Kokosmilch
2 EL Kokosöl
(optional: Eier)
Trockene Zutaten gut vermischen, dann mit Kokosmilch und 140 ml lauwarmem Wasser zu einem flüssigen Teig verrühren. Eine halbe Stunde ziehen lassen. In einer möglichst kleinen Pfanne (oder einer speziellen Hopper-Pfanne*) etwas Kokosöl erhitzen, dann eine Kelle Teig hineingeben und sofort schwenken, damit sich der Teig gleichmäßig verteilt. Er darf gern in der Mitte etwas dicker sein und außen möglichst dünn. Bei großer Hitze anbraten, bis die Pfannkuchen durch sind, dann beiseite legen. Wer eine kleine Pfanne oder Hoppers-Pfanne hat: bitte nicht wenden, damit sie ihre “Schüsselform” nicht verlieren. Wer eine normale Pfanne verwendet, kann die Pfannkuchen auch wenden. Wenn alle Hoppers fertig sind, möglichst große Muffinförmchen mit Kokosöl einfetten und dann die Hoppers hinein drücken, so dass sie eine “Schüssel” bilden. Im Backofen einige Minuten lang backen, bis die Ränder knusprig sind. Wer mag, kann auch noch ein Ei in jeden Hopper hineingeben.
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