Lavendel in der Provence blühen sehen. Felderweise duftendes Lila! Das ist schon eine gefühlte Ewigkeit mein Traum… Und nun ist er in Erfüllung gegangen. Ein Roadtrip hat mich und den Besten durch die bergige Schweiz in den Süden Frankreichs geführt, von Sault quer durchs Departement Vaucluse Richtung Marseille ans Meer, zu den Calanques mit ihrem türkisblauen Wasser, der zauberhaften Hafenstadt Cassis zur Halbinsel Giens bei Hyeres und weiter in die Parfumstadt Grasse. Von dort ging es weiter nach Nizza, bevor wir wieder Richtung Norden gefahren sind. Von diesem Roadtrip berichte ich euch in den kommenden Wochen!
Das erste Ziel unserer Reise war Sault*. Schon 100 km vor dem kleinen Ort hielt ich nervös Ausschau – wo sind denn nun die lila Lavendelfelder? Kann man schon etwas riechen? Doch wir mussten erst noch ein paar Berge erklimmen, bevor mein Traum in Erfüllung ging.
Departement Vaucluse – Berge in der Nähe von Sault |
Hinter diesen magischen wolkenverhangenen Berggipfeln schien plötzlich die Sonne – und dann, das erste Lavendelfeld! Nicht ganz so lila wie ich dachte, denn ein bisschen braucht der Lavendel noch, bis er voll aufblüht. Manche Felder waren sogar noch eher grün als lila – denn es gibt einen Unterschied zwischen Lavendel und Lavandin, die zu unterschiedlichen Zeiten blühen.
Lavendelfeld bei Aurel, Provence |
Wie es sich gehört haben wir uns trotz Navi natürlich erstmal gehörig verfahren, sind aber praktischerweise in dem zauberhaften Dorf Aurel gelandet, das wirklich einen Besuch wert ist. Direkt am Berg und mit Blick auf die schönsten Lavendelfelder.
In Sault angekommen haben wir unser Zimmer im Hotel Belvue bezogen – der Name ist Programm, wie ein Blick aus dem Fenster verrät! Was für eine Lebensqualität, so einen Blick noch vor dem Frühstück zu genießen…
Dann ging es auch schon zum ersten Termin – als Reiseblogger will man schließlich etwas sehen in der Region! Bei Aroma’Plantes dreht sich alles um Kräuter – aber natürlich vor allem um Lavendel und Lavandin. In der Aromatic Bar wurde uns eiskalter Apfelsaft mit Lavendelessenz und Aprikosensaft mit Rosmarinsirup serviert – wow! Was für ein Geschmack…
Dann durften wir das kleine Museum besichtigen, das mit Hilfe von Spielen und tollen Infomaterialien den Unterschied zwischen Lavendel und Lavandin deutlich macht. Die Blüten des Lavandin liefern sechsmal so viel ätherisches Öl wie echter Lavendel. Letzterer hat nur eine Blütenrispe am Stengel, Lavandin mehrere. Auch die Blütezeit sowie die Wuchshöhe sind unterschiedlich! Es ist also nicht alles Lavendel, was lila blüht…
Bei Aroma’Plantes kann man auch sehen, wie aus den Lavendelblüten das ätherische Öl gewonnen wird. Und natürlich gibt es auch einen wunderbaren Shop mit den Produkten, die dort hergestellt werden. Ich habe mich sofort mit Unmengen Lavendelsirup, Seife, Duftkissen und Kräutern der Provence eingedeckt. Gibt es schönere Mitbringsel für Menschen, die leider daheim bleiben mussten, als ein duftendes Lavendelkissen?
Da bei Aroma’Plantes alles Bio ist, wird dort nicht gespritzt sondern das Unkraut per Hand ausgerupft. Harte Arbeit bei so vielen Feldern! Aber da man die Produkte ja unmittelbar konsumiert, also entweder isst oder auf der eigenen Haut anwendet, einatmet oder unter die Kleidung legt, ist Bio sicher die beste Wahl.
Natürlich gibt es auch ein paar Lavendelfelder, die besonders bekannte Fotomotive sind – wir haben also auch noch einen Foto-Hotspot angesteuert, der direkt auftaucht sobald man „Lavendelfelder“ sucht. Es handelt sich um das Kloster Abbaye de Senanque. Ich wurde schon gewarnt, dass es eine beliebte Touristenattraktion ist.
Abbaye de Senanque, Provence |
Obwohl der Lavendel noch gar nicht in voller Blüte ist, ging es dort zu wie beim Oktoberfest 😉 Allerdings ist das Feld vor dem Kloster von einer Mauer umzäunt und somit kann man trotzdem tolle Bilder ohne Selfie-Touris im Vordergrund machen. Die stehen alle im zertrampelten Feld hinter der Mauer und posen für Instagram. Kluge Taktik, liebe Mönche!
Das Kloster haben wir nicht besichtigt sondern sind lieber direkt weitergefahren – ein kurzer Stopp auf dem Aussichtspunkt vor dem Örtchen Gorges musste aber noch sein. Beeindruckend, diese Dörfer direkt am Berghang…
Im nächsten Roadtrip-Beitrag erzähle ich euch dann, was wir noch tolles im Departement Vaucluse erlebt haben!
*Reise auf Einladung vom Departement Vaucluse
6 Kommentare
Elsa Spirellis Allerlei
18. Juli 2016 um 14:38Oh man das sind so tolle Bilder..ich liebe Lavendel. Das Kloster wäre ja absolut meins gewesen, das sieht traumhaft aus…ich bin schon gespannt auf deine nächsten Berichte!
Ganz liebe Grüße
Elsa 🙂
Ela
18. Juli 2016 um 14:42Danke Elsa, das freut mich sehr!! Das Kloster war wirklich irre touristisch, es sieht wunderschön und friedlich aus auf Fotos aber hinten den Mauern des Lavendelfeldes ging es ziemlich zu, der Parkplatz war voller Reisebusse 😉
Aber das kommt sicher auch auf die Uhrzeit an, wir waren mittags dort. Ich bereue es trotzdem nicht hingefahren zu sein, es ist wirklich wunderschön! Generell ist die ganze Gegend ein Traum und ich kann jedem empfehlen, dort einmal hinzufahren…
Liebe Grüße,
Ela
Mia
18. Juli 2016 um 16:57Oh mein Gott, wie schön sind denn bitte diese Bilder? Ich liebe Lavendel und "Lavendelfelder sehen" steht ganz dick und fett auf meiner to do-Liste. Wunderbar, dass du uns mitgenommen hast, liebste Ela 🙂
Ganz liebe Grüße, Mia
Ela
19. Juli 2016 um 8:50Ohh danke Mia, das freut mich total! Lavendel ist echt so eine tolle Pflanze, ich bin von dem Duft immer fasziniert gewesen und jetzt ganze Felder damit zu sehen war einfach beeindruckend 🙂
Ich kann dir sehr empfehlen, dort mal hinzufahren! Zwischen Ende Juni und Mitte August blüht der Lavendel ungefähr in der Provence.
Liebe Grüße,
Ela
Karsten-Wolfgang Kurth
17. Juli 2017 um 13:39Toller Beitrag – vielen Dank – dürfen wir den auf unserer FB-Seite teilen? LG Hamburger Seifenkontor 'PS Erwähnenswert ist vielleicht noch eine traurige Sache. In den letzten 10 Jahren ist die Lavendellernte um knapp 50% zurück gegangen. Der Grund: In der Hochprovence war es zu kalt & zu nass. Richtiger Lavendel wächst erst ab einer Höhe von 800 Metern. Der natürliche Hybrid Lavendin ist deutlich widerstandsfähiger & wächst auch bereits in tieferen Lagen. Dies ist auch der Grund, warum die wenigsten Menschen in Deutschland Lavendel in ihrem Garten haben 😉
Ela
17. Juli 2017 um 13:46Lieber Karsten, danke für deinen Kommentar! Ihr dürft den Beitrag natürlich sehr gern teilen, darüber freu ich mich.
Als ich da war, hätte ich mir auch fast mehr Lavendelfelder erwartet. Deine Info, dass 50% weniger in den letzten 10 Jahren gewachsen ist, würde dazu passen 🙁
Auf meinem Balkon haben übrigens weder Lavendel noch Lavandin überlebt..
Liebe Grüße,
Ela