Seit ich meinen Freund kenne, kenne ich auch Thalkirchen. Mit ihm bin ich unzählige Male durch dieses Münchner Viertel gelaufen, wir haben auf gemeinsamen Spaziergängen die schönsten Häuser ausfindig gemacht und davon geträumt, selbst mal dort zu wohnen. Leider haben wir das bis heute nicht geschafft, wir leben jetzt seit vielen Jahren am Rand dieses Viertels – lange haben wir nach Wohnungen dort gesucht und keine gefunden, denn es ist nun mal eins von Münchens schönsten und teuersten Wohnvierteln.
Kirche St. Mariä
Man merkt, hier wohnt wer wirklich Geld hat… Eine
Wohnung zu kaufen wird unter 850.000 Euro kaum möglich sein (tendentiell eher mehr, wenn überhaupt mal ein Objekt frei wird..), auch die
Miete ist mit rund 15 Euro pro m² gelinde gesagt brutal teuer – trotzdem werden den Maklern die Wohnungen aus der Hand gerissen. Es ist halt sehr grün und ruhig, aber gleichzeitig nah am Zentrum und direkt an der Isar.
Wohnung zu kaufen wird unter 850.000 Euro kaum möglich sein (tendentiell eher mehr, wenn überhaupt mal ein Objekt frei wird..), auch die
Miete ist mit rund 15 Euro pro m² gelinde gesagt brutal teuer – trotzdem werden den Maklern die Wohnungen aus der Hand gerissen. Es ist halt sehr grün und ruhig, aber gleichzeitig nah am Zentrum und direkt an der Isar.
Thalkirchens Geschichte
Thalkirchen hat eine lange Geschichte – erstmals wurde es urkundlich erwähnt im Jahr 1268! Das ehemalige Dorf ist vor allem wegen seiner Kirche berühmt, dem früheren Ortskern – daher der Name, Kirche im Tal… Die Wallfahrtskirche St. Mariä war auch jahrhundertelang eine der wichtigsten Anlaufstellen für Münchner und Floßreisende auf der Isar. Wegen der vielen Besucher öffneten rund um die Kirche viele Gasthöfe und Biergärten – auch heute findet man dort noch einige Restaurants und Gaststätten. Um das Jahr 1900 wurde das frühere Dorf Thalkirchen dann nach München eingemeindet. Heute bildet es mit Obersendling, Forstenried, Fürstenried und Solln zusammen den 19. Stadtbezirk der bayerischen Landeshauptstadt.
Kleines Gartenhaus inmitten von Wohnhäusern – sogar mit Gemüsegarten.. |
Sehenswertes in Thalkirchen
Ich finde das ganze Viertel an sich ist eine Sehenswürdigkeit. Es gibt sehr viele typische Altbauten, die wunderschöne, hohe Wohnungen mit großen Fenstern zu bieten haben. Doch noch viel älter sind die kleinen Gebäude, die man überall in den Straßen findet – sie haben nur ein bis zwei Stockwerke, es sind teilweise alte Bauernhöfe und nur einstöckig. Aber auch moderne Gebäude heben sich von den typischen Stadt-Neubauten ab.
In Thalkirchen gleicht irgendwie kein Gebäude dem nächsten… Die Architektur ist so bunt gemischt, das macht den besonderen Charme dieses Viertels aus. Auch alte und neue Villen gibt es dort zu finden.
Villa in Thalkirchen |
Eine Sehenswürdigkeit in Thalkirchen ist zum Beispiel die bereits erwähnte Kirche St. Mariä, die unweit der Ubahn Station zu finden ist. Nach einem zehnminütigen Spaziergang erreicht man von dort aus das Asam-Schlössl. Der Maler Cosmas Damian Asam kaufte das Anwesen in der Maria-Einsiedel-Straße im Jahr 1724. Es war lange Zeit das Wohnhaus des Barockkünstlers, er vergrößerte das Gebäude zu einem großzügigen Künstler-Zweitwohnsitz und verschönerte die Fassade mit Fresken, wie sie früher für München typisch waren (heute aber in den Wohnbezirken kaum mehr zu finden sind). Auf der Südseite des Gebäudes befindet sich auch heute noch ein wunderschöner Garten. Da das Asam-Schlössl nun als Gaststätte betrieben wird, gibt es eine sonnige Terrasse, auf der man im Sommer gemütlich ein Weißbier trinken kann.
Eine weitere Kuriosität in Thalkirchen ist das Maria Einsiedel Bad, das bereits 1890 eröffnet wurde. Es ist eines der schönsten Freibäder Münchens, weil der Isarkanal direkt hindurch fließt – man kann also im Fluss baden!.
Freizeitangebot in Thalkirchen
In Thalkirchen kann sportlich so richtig aktiv werden… Und zwar bei Sportarten, die man jetzt nicht unbedingt mit einem bürgerlichen Wohnbezirk verbindet 😉 Es gibt an der Floßlände einen berühmten Surfspot, der immer gut besucht ist. Außerdem liegt in Thalkirchen das größte Kletter- und Boulderzentrum der Welt – mit 7.800 m² Fläche!
Schwimmen kann man Maria Einsiedel Bad oder direkt im Fluss. In den letzten Jahren ist es zunehmend beliebt geworden, mit dem Schlauchboot die Isar entlang zu fahren. Diese Fahrt endet meist in Thalkirchen, denn den Fluss im inneren Stadtgebiet zu befahren ist verboten. Thalkirchen hat einen Campingplatz, der während der Sommermonate und insbesondere dem Oktoberfest viele Touristen anlockt.
Isarkanal Thalkirchen |
Wer auch nur annähernd in der Nähe wohnt, geht im Sommer zum Grillen, Baden und Freunde treffen zum “Flaucher“, einem Stück Kiesbank direkt hinter der Thalkirchner Brücke. Halb München versammelt sich dort an sonnigen Tagen…
Essen gehen – Restaurants und Biergärten
Dafür, dass es sich bei Thalkirchen um einen sehr kleinen Wohnbezirk handelt, kann man hier erstaunlich vielseitig essen gehen. Es gibt traditionelle bayerische Gerichte, zum Beispiel in diesen drei Lokalen:
Pogner’s, Pognerstraße 5
Alter Wirt, Fraunbergstraße 8
Asam Schlössl, Maria-Einsiedel-Straße 45
Im Asam Schlössl war ich kürzlich erst wieder essen – für ca. 35 Euro kann man dort zu zweit mit Getränken herrlich bayerisch essen gehen. Ich habe mir einen kleinen gemischten Salat und Kasspatzn (Käsespätzle) mit einem riesen Berg Röstzwiebeln oben drauf bestellt (und konnte den Rest des Tages nichts mehr essen, die Portion spricht wohl für sich…).
Italienisch gibt es zum Beispiel bei Pizza e Pasta, Pullacher Platz 6.
Thailändisch: Mangostin, Maria-Einsiedel-Straße 2.
Indisch: Shan, Emil-Geis-Straße 16.
Griechisch: Kyprios, Emil-Geis-Straße 32.
Eis bekommt man im Sommer entweder im Walser Cafe (Ecke Emil-Geis-Straße und Zennerstraße) oder bei Gelatobi, dem kleinen Pavillon auf dem großen Platz an der Ubahn-Station Thalkirchen. Das Eis dort ist einfach herrlich und täglich wechseln die Sorten.
Streng genommen gehört der Flaucher Biergarten nicht mehr zum Bezirk Thalkirchen, aber weil er nur durch die Isar getrennt ist und irgendwie zu Thalkirchen dazugehört, soll er hier auch erwähnt werden. Es lohnt sich in jedem Fall, nach einem Restaurant- oder Biergartenbesuch noch weiter durch das Viertel zu spazieren.
Hinter dieser roten Tür versteckt sich eines unserer Lieblingshäuser. Der Hund kennt sich inzwischen in Thalkirchen auch schon gut aus 😉
Natürlich gehen wir nicht immer durch die Straßen sondern genießen auch die Grünflächen – denn Thalkirchen hat neben der Isar auch einige kleinere und größere Parks sowie zwei Kleingartenanlagen. Besonders den Neuhofener Park schätze ich sehr, da er sehr naturbelassen ist. Eichhörnchen und Igel fühlen sich dort zuhause.. .Im Winter kommen Leute aus den umliegenden Bezirken mit ihren Schlitten und Snowboards zum Rodelhang im Neuhofener Park – dann ist sogar mehr los als im Sommer!
Neuhofener Park |
Es ist schön, nach all den Reiseberichten mal über mein Zuhause zu schreiben! Thalkirchen macht den Anfang und vielleicht schaffe ich es ja auch mal, allgemein über München zu bloggen – ein Besuch in der bayerischen Hauptstadt lohnt sich nämlich nicht nur wegen Thalkirchen 🙂
Maibaum in Thalkirchen |
10 Kommentare
Krisi
14. Oktober 2015 um 8:17Ein sehr schöner Einblick, Thalkirchen sieht wirklich sehr schön aus!Ich kenn es noch nicht, war bisher aber auch nur einmal in München;)
Liebe Grüsse,
Krisi
Ela
14. Oktober 2015 um 8:19Danke Krisi! Ist auch eher ein Wohnbezirk in den man nicht unbedingt zufällig kommt, deshalb dachte ich es könnte auch interessanter sein als über den Viktualienmarkt zu bloggen 😉
Viele liebe grüße,
Ela
Sarah Se
14. Oktober 2015 um 8:31Eine Freundin von mir ist Anfang des Jahres nach München gezogen. Muss ihr davon mal berichten.
LG Sarah
Ela
14. Oktober 2015 um 14:22Liebe Sarah, das ist doch eine gute Idee 🙂 Vielleicht kennt sie ja den ein oder anderen Tipp noch nicht..
Liebe Grüße,
Ela
karin
14. Oktober 2015 um 10:13Super Idee, mal über München zu schreiben! Thalkirchen ist auch einer meiner Lieblings-Stadtteile. 🙂
LG, Karin
Ela
14. Oktober 2015 um 14:23Danke Karin! 🙂 Hat sich irgendwie so ergeben!
Viele liebe Grüße,
Ela
Mia
15. Oktober 2015 um 7:19Wunderbar! Bei den Bildern kann man verstehen, dass der Wohnraum an diesem hübschen Fleckchen heiß begehrt ist. Und wer weiß, vielleicht ergattert ihr ja doch irgendwann der Superschnapper. Ich drück auf jeden Fall alle Daumen 😉
Liebste Grüße zu dir, Mia
Ela
15. Oktober 2015 um 7:32Liebe Mia, danke dir fürs Daumendrücken 🙂 Hoffe auch, dass wir irgendwas tolles finden!
Liebe Grüße,
Ela
Sabrina Dankel
18. Oktober 2015 um 18:13Ein toller Beitrag, der richtig Lust auf einen kleine Stadtteil-Ausflug macht. Kommt definitiv auf meine To-Do-Liste! 😉
♥︎sabrina
Ela
19. Oktober 2015 um 10:19Lieben Dank Sabrina, das freut mich sehr!! 🙂
Viele Grüße und viel Spaß beim Entdecken,
Ela