Eine der beeindruckendsten Stationen unserer Sri Lanka Reise war Ella (und das nicht nur wegen dem Namen). Von Kandy aus sind wir mit dem Zug dorthin gefahren, angeblich die schönste Zugstrecke des Landes. Dementsprechend beliebt waren die Zugtickets, so dass wir nur noch welche für den Zug um 11 Uhr ergattern konnten, als wir 45 Minuten vor Abfahrt des ersten Zuges am Bahnhof waren. Die Fahrt dauert etwa 7 – 8 Stunden, je nachdem wie oft der Zug steckenbleibt..
Ella Gap |
Am Bahnhof von Ella ist bei Zugankunft natürlich die Hölle los, weil alle Touristen dort aussteigen – versucht so schnell wie möglich ein TukTuk zu ergattern! Wir waren zu langsam und sind 25 Minuten herumgelaufen, bis wir eines finden konnten, das uns mitnehmen wollte. Unser Airbnb (Nest of Peak) lag in einem Vorort außerhalb von Ella auf dem Berg, von dort aus hat man eine atemberaubende Sicht auf die sogenannte Ella Gap, links der Little Adam’s Peak und rechts der Ella Rock.
Dort sind sehr viele Hostels und Homestays, ich würde trotzdem empfehlen auf dem Berg eine Unterkunft zu wählen und nicht im Ortszentrum, denn da ist es laut, staubig und man hat keine so schöne Aussicht. Mit dem Nest of Peak waren wir sehr zufrieden, nehmt aber unbedingt das vordere Zimmer mit der schönen Aussicht und dem eigenen Balkon. Das Bett ist riesig und bequem, das Moskitonetz sauber und das Frühstück war extrem gut. Nachteil: Die Familie spricht leider fast kein Englisch und das Abendessen war überteuert und nicht gut (Fried Noodles / Fried Rice). Ist aber kein Problem, Essen kann man ja auch im Ortszentrum.Der Onkel der Familie ist TukTuk-Fahrer und es wird darauf bestanden, dass man ihn bucht, auch wenn man günstigere und freundlichere TukTuk-Fahrer findet.. Beinahe hätten wir einen Krieg bei der TukTuk Mafia angezettelt 😉
Frühstück im Nest of Peak |
Ella an sich ist eher klein und besteht aus drei Hauptstraßen, den Ortskern hat man schnell abgelaufen. Es lohnt sich aber, auch mal abseits dieser Straßen spazieren zu gehen und die Ortsteile zu erkunden wo die Einheimischen leben. Zu Fuß haben wir von unserer Unterkunft etwa 20 Minuten ins Zentrum gebraucht (bergauf etwas länger, da kann man auch einfach ein TukTuk nehmen).
Sehenswürdigkeiten in Ella
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Uva Halpewatte Tea Factory
So klein Ella auch ist, es gibt jede Menge zu sehen! Wir haben beispielsweise eine Teefabrik besichtigt, die Uva Halpewatte Tea Factory. Mit dem TukTuk seid ihr schnell dort, lasst euch aber am besten bereits am Fuß des Berges absetzen denn die Fahrt über die Schotterpiste hinauf ist im ungefederten TukTuk eine Tortur… Die meisten Fahrer warten, bis ihr die Führung beendet habt und fahren euch dann zurück, es lohnt sich also einen guten Preis für Hin- und Rückfahrt auszuhandeln. Alternativ kann man aber auch zu Fuß gehen oder einen öffentlichen Bus nehmen.
Teepflanzen in Ella |
In der Teefabrik selbst ist Fotografieren strengstens verboten. Deshalb gibt es leider nur ein Foto von der wunderschönen Aussichtsplattform für euch! Die Führung auf Englisch kostet nur ein paar Euro und dauert etwa 30 Minuten. Man erfährt, wie der Tee geerntet und in den einzelnen Hallen verarbeitet wird. Zum Beispiel müssen die Teeblätter erst leicht getrocknet werden, bevor sie in die typische Teeform “gerollt” werden können. Zwischendurch darf man immer wieder an den verschiedenen Stationen den Tee anfassen und riechen, am Ende wird er nach Qualität sortiert. Zuletzt kann man auch die verschiedenen Teesorten probieren und sich im Shop mit Tee eindecken. Ich finde, der Besuch einer Teefabrik lohnt sich auf jeden Fall – ich habe viel dabei gelernt!
Aussicht von der Halpewatte Tea Factory |
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Little Adam’s Peak
Der Little Adam’s Peak (auch genannt Mini Adam’s Peak) ist auf jeden Fall ein Muss. Wir sind sehr früh morgens losgefahren, um halb 8 waren wir am Fuß des Berges. Das ist die perfekte Zeit, denn es ist schön kühl und schattig, es sind kaum Touristen unterwegs und wenn ihr oben am Gipfel ankommt, ist das Licht noch nicht so grell. Wer noch früher hochgeht kann natürlich auch den Sonnenaufgang bewundern. Den haben wir noch von unserem Balkon aus angeschaut – links im Bild seht ihr den Little Adam’s Peak:
Sonnenaufgang Ella Gap |
Der Weg führt durch Teeplantagen, an einer Kreuzung habt ihr entweder die Möglichkeit Stufen direkt zum Gipfel hinauf zu gehen oder einen etwas längeren Trampelpfad zu wählen. Der ist zwar etwas zugewachsen, aber ich seht eine andere Seite vom Berg, was auch ganz hübsch ist. Oben geht man dann den Kamm entlang und es gibt verschiedene Aussichtspunkte.
Wanderung durch Teeplantagen hinauf zum Little Adam’s Peak |
Gipfel Little Adam’s Peak |
Die Wanderung zum Gipfel dauert maximal 45 Minuten und ist sehr leicht, mit Turnschuhen und wenig Kondition absolut machbar. Einen Guide braucht ihr dafür nicht. Wer den Ella Rock erklimmen will, der doch etwas höher und weniger gut ausgebaut ist, braucht hingegen schon einen Guide. Vom Little Adam’s Peak aus sieht man auch die Ravana Falls, Wasserfälle an der anderen Seite des Tals. Wer von Ella aus mit dem Bus nach Udawalawe weiterzieht wie wir, fährt aber auch direkt daran vorbei weil die Straße dort entlang führt 😉
Aussicht vom Little Adam’s Peak |
Manche Felsvorsprünge bieten sich auch perfekt zum Posen vor dem Ella Rock an… Wenn nicht gerade einer der zahlreichen Straßenhunde Photobomb spielt und in die Kamera schaut. Der Ausblick ist wirklich wunderschön und die Landschaft rund um den Little Adam’s Peak echt atemberaubend.
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Nine Arches Bridge
Vom Little Adam’s Peak aus sind wir direkt an einer Hotelanlage entlang weiter Richtung Nine Arches Bridge gelaufen. Wenn ihr diesen Weg wählt und anschließend nach Ella zurück lauft, habt ihr drei oder vier schöne Aussichtspunkte mit Blick auf die hohen Bögen der Brücke. Den schönsten Aussichtspunkt halte ich aber für einen kleinen Vorsprung im Wald auf dem Weg nach Ella. Von da sahen die Bögen der Nine Arches Bridge am hübschesten aus, finde ich.
Nine Arches Bridge Viewpoint |
Die Züge fahren morgens jede Stunde um viertel vor über die Brücke, die TukTuk-Fahrer oder Shop-Besitzer sagen euch aber, wann der nächste Zug kommt, falls ihr ein hübsches Fotomotiv erhaschen wollt… Im angrenzenden Cafe haben wir bei einem Fruchtshake im Schatten auf den nächsten Zug gewartet. Ich würde euch empfehlen für ein schönes Foto ein bisschen früher hinzugehen, um halb 11 war das Licht dort bereits sehr grell und nicht so gut zum Fotografieren.
Zug auf der Nine Arches Bridge |
Essen gehen in Ella
- Ceylon Tea Factory
Dort bekommt ihr einerseits leckeres Frühstück, andererseits angeblich das beste Curry in ganz Ella. Der Beste und ich haben uns dort morgens einen leckeren Kaffee und frische Waffeln gegönnt. Wir fanden sie wirklich herausragend gut, besonders die mit Ananas und Muskat. Der Service ist toll, die Ceylon Tea Factory gibt es erst seit kurzem und er ist sehr modern und stylish. Zwar etwas teurer, aber wegen der hervorragenden Essensqualität und dem extrem höflichen, freundlichen Service auf jeden Fall einen Besuch wert.
- Curd Shop
Dieses Restaurant ist ein Klassiker und auch ganz gut besucht. Der Besitzer weiss außerdem Bescheid, wo und wann welche Busse in Ella abfahren (was durchaus hilfreich sein kann, denn es gibt nirgendwo Schilder oder Informationen zu Abfahrtszeiten). Setzt euch am besten oben in den 1. Stock, von dort hat man einen netten Blick über das Zentrum bzw. die Hauptstraße und immer was zu gucken. Wir haben eine Auswahl verschiedener Curries bestellt, die sehr lecker waren und noch dazu extrem günstig. Wie der Name verrät gibts im Curd Shop auch eine tolle Frühstückskarte mit frischem Joghurt, Porridge, Sri Lanka Breakfast und jeder Menge süße Rottis. Würde ich auf jeden Fall empfehlen.
- Guru Cafe
Dieses Dachterrassen-Cafe in der Wellawaya Road hat ab mittags geöffnet, man kann dort leckeren Kaffee, Fruchtshakes und Milkshakes trinken. Abends wird das Guru Cafe zur Cocktail-Bar. Wir haben dort nicht gegessen, sondern nur die Ruhe und die gemütliche Couch genossen. Das Ambiente ist sehr hübsch, Lampions und schöne Dekoration. Zum Essen kann ich nichts sagen – es ist aber eher eine westlich angehauchte Karte (Pizza, Fish & Chips, es gibt aber auch Salate). Unterhalb vom Guru Cafe ist das T-Sips, ein Teeladen in dem nur Fair Trade Tee verkauft wird.
- Rotti Hut
Die Rottis, Kotthu und Fried Noodles werden vor den Augen der Gäste zubereitet, dafür lohnt es sich noch am ehesten zur Rotti Hut zu gehen. Preislich und geschmacklich ist es absolut okay, aber kein Muss.
- raha
Im raha gibt es Kaffee und so eine Art Burritos – wir haben dort nicht gegessen, aber gehört, dass es sehr lecker sein soll.
Indisches Palmenhörnchen |
Am liebsten wären wir noch länger im Hochland geblieben, um uns andere tolle Orte anzuschauen wie den Lipton’s Seat oder Hortons Plains. Auch die Tierwelt war sehr spannend, von unserem Balkon aus konnten wir nicht nur Indische Palmhörnchen beobachten sondern unglaublich viele verschiedene Vogelarten und sogar einen Mungo!Leider mussten wir dann aber schon weiter zum Udawalawe Nationalpark und dann Richtung Süden und Strand… Wenn ihr mehr Zeit habt als wir genießt das Hochland! Das Klima ist einfach wunderbar, sonnig aber nicht schwül-heiß, tolles Essen, atemberaubende Landschaften.. Ich würde jederzeit wieder dorthin reisen!
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