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EIN TAGESAUSFLUG INS ALLGÄU

Das Allgäu verbinde ich mit Käse, Kühen und Bergen. Genug Gründe, dieser wunderschönen Region von Bayern mal wieder einen Besuch abzustatten! Von München aus ist man je nach Ziel in zwei Stunden dort, deshalb bietet sich ein Tagesausflug* an. Mit dem Auto sind wir erstmal nach Kempten gefahren. Dort drehte sich die nächsten Stunden alles um das Thema Käse! Anschließend ging es weiter Richtung Pfronten, dort haben wir eine Wanderung zur ersten vegetarischen Hütte in den Alpen gemacht. Ein wunderbarer Ausflug!
Pfronten-Kappel im Allgäu
Pfronten-Kappel im Allgäu

Jamei Laibspeis’ in Kempten

Mitten in Kempten liegt der Käse-Laden Jamei Laibspeis’. Dort durfte ich Käse-Affineur Thomas Breckle besuchen und ihm jede Menge Fragen stellen! Zum Beispiel, was man eigentlich als Käse-Affineur so macht. Ein ziemlich cooler Job, soviel kann ich euch schon jetzt verraten. Im Frühsommer schwingt sich Thomas auf sein Mountainbike und fährt in die Berge. Ob er fünf oder 25 Tage unterwegs sein wird, weiß er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Er fährt von Alpe zu Alpe, probiert den frischen Käse und unterhält sich mit den Sennern. Manchmal bekommt er einen Tipp, in welchem Tal er noch einen besonders spannenden Käse finden könnte und dann geht die Fahrt weiter.
Jamei Laibspeis in Kempten
Die Senner, mit denen Thomas zusammenarbeitet, sollten viele verschiedene Kriterien erfüllen. Zum Beispiel müssen die Kühe ihre Hörner behalten und bei der Käseherstellung wird das Luisenhaller Salz verwendet, auf das der Käse-Spezialist schwört. Dieses Salz verwendet er dann später unter anderem auch in seiner speziellen Mischung zum Schmieren. Die Käselaiber holt er persönlich in den Bergen ab und bringt sie nach Kempten, wo sie in einem alten Gewölbekeller zuerst täglich und später wöchentlich geschmiert werden. Bei perfekten Temperaturbedingungen reifen die Käselaiber dann monate- oder sogar jahrelang. Bis der Käse so ist, wie Thomas sich das vorstellt, dauert es manchmal ein Weilchen.
Käse im Jamei Laibspeis in Kempten
Thomas Breckle mit seinem Jamei-Käse
Dass sich dieser aufwendige Prozess lohnt durfte ich selbst testen. Die Sorten, die es derzeit im Jamei Laibspeis’ zu kaufen wird, habe ich nämlich direkt mal probiert – und war begeistert! Dass hier mit viel Liebe und Erfahrung gearbeitet wird, schmeckt man sofort. Obwohl es Hartkäse sind, zergehen manche von ihnen auf der Zunge. Auch die alten Käse haben eine unglaubliche Cremigkeit und eine ganz feine Würze. Gut, dass ich vorausschauend die Kühltasche eingepackt hatte und so ein halbes Kilo Käse nach München mitnehmen konnte 😉
Käse im Jamei Laibspeis in Kempten
Die speziellen Käsesorten von Thomas könnt ihr sowohl in Freiburg als auch in Hamburg regelmäßig auf Wochenmärkten kaufen. Oder im Laden in Kempten, wobei man vorher überprüfen sollte, ob er auch wirklich offen hat. Sonst steht man mit wehmütigem Gesicht vor dem Laden und drückt sich die Nase an der Scheibe platt, den Käse zum Greifen nahe! Als wir uns vor dem Laden unterhalten haben, kam eine Mutter mit ihrem kleinen Sohn vorbei. Seine Augen wurden groß, als die beiden am Geschäft vorbei gegangen sind – “Mama, gehen wir Käse kaufen?”. Diesen Käseladen kennt in Kempten wohl jeder, egal ob jung oder alt.
Jamei Laibspeis in Kempten
Wundert euch übrigens nicht über die teilweise verrückten Namen der Käsesorten – von “Schwarze Mamba” bis “Sch” sind da so einige ungewöhnliche dabei. Die schwarze Mamba hat zum Beispiel Asche in der Käseschmiere, deshalb die Farbe und der Name. Die Geschichten zu den anderen Namen erzählt euch das Team von Thomas aber auch gern persönlich. Es gibt im Laden immer nur um die sechs Sorten zu kaufen, je nachdem welcher Käse gerade fertig ist. Eine kleine Auswahl, aber trotzdem kann man sich kaum entscheiden, weil jeder toll klingt und spannend aussieht.
Wenn es euch also nach Kempten verschlägt, ist ein Besuch im Jamei Laibspeis’ jedenfalls ein Muss!

Weiterlesen: Mein Gastbeitrag für Bayern Tourismus über Jamei Laibspeis’

Käse-Affineur Thomas Breckle
 
Jamei Laibspeis, Hildegardpl. 3, 87435 Kempten
Mittwochs: 8 – 13 Uhr
Freitags: 12 – 18 Uhr
Samstags: 8 – 13 Uhr

Die Hündeleskopfhütte – vegetarisch und vegan in den Alpen

Hündeleskopfhütte
Silvia Beyer und Sohn vor der Hündeleskopfhütte
Unser nächstes Ziel im Allgäu war die erste vegetarische Hütte in den Alpen – die Hündeleskopfhütte! Man kann mit dem Auto zum Parkplatz in Pfronten-Kappel fahren, der direkt hinter dem Seilgarten liegt. Auf dem Fußweg nach oben nehmt am besten die Abkürzung durch den Seilgarten am Bach entlang, und wer genug Zeit hat kann dort auch natürlich auch klettern gehen! 

Seilgarten Pfronten-Kappel

Der Weg führt dann in Serpentinen auf einer geteerten Straße den Berg hinauf, man kann aber auch quer über die Wiesen gehen (dort ist ein Trampelpfad). Der Weg ist zwar steil, dafür aber nicht allzu weit. Das letzte Stück führt durch einen Wald und dann steht man auch schon vor der Hütte! Wir konnten gerade noch den letzten Platz auf der sonnigen Terrasse ergattern, die Hündeleskopfhütte ist ziemlich gut besucht.

 

Wanderung zur Hündeleskopfhütte
Wanderung zur Hündeleskopfhütte
Aussicht von der Hündeleskopfhütte
Aussicht von der Hündeleskopfhütte

Man hat einen traumhaften Ausblick auf die Berge und das Essen ist einfach toll. Silvia Beyer und ihr Team kochen alles frisch, es gibt keine Fertigprodukte auf der Hütte! Das meiste ist auch Bio-Qualität und aus der Region. Alle Gerichte sind entweder vegetarisch und sogar vegan, wie zum Beispiel die Zucchini-Lasagne. Wenn ihr eine größere Gruppe Veganer*Innen seid und euch ein, zwei Tage vorher ankündigt, bekommt ihr sogar vegane “Kasspatzn”! Wir haben uns für die vegetarische Variante entschieden, die meistens sowieso auf der Karte steht. Die Spätzle und der Salat werden in einer großen Schüssel serviert, aus der sich jeder nehmen kann wieviel er*sie möchte! Das finde ich klasse, denn mir ist die Portion meist zu groß. Wer viel Hunger hat, bekommt auch Nachschlag. Außerdem gibt es hausgemachte Aufstriche, Kuchen und natürlich kühle Getränke.

 

Vegetarische Kasspatzn in der Hündeleskopfhütte

Die Hütte ist das ganze Jahr über geöffnet, im Sommer kann man wandern und im Winter Schlitten fahren, es gibt nämlich eine Rodelbahn direkt von der Hütte ins Tal! Langweilig wird einem auf der Hütte so schnell nicht, Silvia greift nämlich gern zwischendurch mal zur Gitarre und wer mag, darf mitsingen. Manchmal schließen sich auch andere Musiker*Innen an und es steht plötzlich eine halbe Band auf der Terrasse! In der Hütte gibt es nämlich auch einige Instrumente. Eine echt tolle Stimmung an diesem sonnigen Nachmittag!

Silvia Beyer, Hündeleskopfhütte

Der Besuch der Hündeleskopfhütte lohnt sich zum einen wegen der tollen Aussicht und den netten Menschen. Andererseits ist natürlich das superleckere, hausgemachte Essen ein absolutes Highlight!

Weiterlesen: Mein Gastbeitrag für Bayern Tourismus über die Hündeleskopfhütte

Hündeleskopfhütte, Pfronten-Kappel, Allgäu

Vegetarische Hütte Alpen

*Ich bin auf Einladung von Bayern Tourismus ins Allgäu gereist. Herzlichen Dank für die Einladung und die Zeit, die sich Silvia Beyer und Thomas Breckle für meine Fragen genommen haben!

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