England/ Reisen

SIGHTSEEING IN LONDON

Vor ein paar Wochen war ich das erste Mal in London. Ich bin ja schon viel gereist – aber eben noch nie nach England! Umso gespannter war ich, ob sich die typischen Vorurteile und Klischees in der Stadt finden lassen, was mich überraschen wird und wieviel ich überhaupt von der Stadt in drei Tagen (inklusive An- und Abreise!) sehen kann. Soviel vorweg: wenn ihr nach London fliegt, plant mindestens fünf Tage Aufenthalt ein. Alles darunter haut nicht hin, wenn ihr ein bisschen was sehen wollt. London ist riesig und hat unglaublich viel zu bieten.

 

Tower Bridge London
Tower Bridge London

 

In den drei Tagen bin ich insgesamt über 35 km zu Fuß gelaufen. Auf dem Stadtplan unterschätzt man leicht, wie groß die Distanzen zwischen Sehenswürdigkeiten oder Brücken wirklich sind… Nehmt also bequeme Schuhe mit! Ich habe mir die Sehenswürdigkeiten, Märkte und Restaurants, die ich abklappern wollte, in eine Offline Karte am Handy gespeichert, so dass ich sie jederzeit abrufen konnte. Mit dem Stadtplan kam ich nicht so gut zurecht, weil viele Straßennamen nicht eingezeichnet waren. Noch ein Tipp: am Besten ihr plant nur etwa ein bis zwei Sehenswürdigkeiten bzw. Viertel pro Tag ein!

London: Ankunft & Transport

Ich habe einen Flug nach London Heathrow gebucht, dem Flughafen, der am nähesten am Zentrum liegt. Von dort fährt man je nachdem ob man Ubahn (genannt the tube) oder Schnellzug nimmt etwa 20 – 45 Minuten, abhängig davon wo man genau hin muss. Meine Airbnb Unterkunft war im East End, also recht weit entfernt vom Flughafen, trotzdem habe ich nur eine Stunde gebraucht und das Ticket für die Ubahn hat nicht mal 4 Pfund gekostet – dank Oyster Card!
Die kauft ihr einfach direkt am Flughafen am Schalter beim Ubahn-Personal. Die Oyster Card ist eine Chipkarte, auf die ihr einen Betrag eurer Wahl ladet (bei mir waren es 20 Pfund für die 3 Tage, damit kam ich gut hin). Zusätzlich zahlt ihr 5 Pfund als Pfand, das bekommt ihr zusammen mit dem nicht verbrauchten Guthaben zurück, wenn ihr auf der Rückreise die Oyster Card wieder abgebt. Ein tolles System und die Fahrten sind damit sehr viel billiger als wenn ihr Einzelfahrscheine kauft.
Das Ubahn-System ist gut ausgebaut, man kommt praktisch überall problemlos hin. Die Fahrt vom Flughafen ins East End fand ich übrigens sehr amüsant – die “tube” ist eher schmal und mit den blauen Samtsitzen fast wie ein gemütliches Wohnzimmer. Die Leute essen dort Sushi oder sogar Spagetthi Bolognese, lesen Zeitung oder unterhalten sich mit Mitfahrern…
Zusätzlich zur Ubahn fahren die berühmten roten Doppeldecker-Busse quer durch die Stadt – kein Klischee sondern Standard. Genau wie die roten Telefonzellen bringen sie Farbe in die oftmals eher graue Stadt. Außerdem könnt ihr natürlich auch Taxi fahren, obwohl das natürlich relativ teuer ist. Die unverkennbaren schwarzen Taxis findet ihr überall im Zentrum.
Rote Doppeldecker-Busse in London

Übernachten – die besten Unterkünfte?

Wie meistens bei meinen Städtetrips habe ich auch hier die Unterkunft gewechselt. Eine Nacht bin ich über Airbnb im Bezirk Shoreditch untergekommen, bei einem netten Pärchen in einer wunderschönen Wohnung – für 90 Euro pro Nacht fürs Doppelzimmer. Das ist für Londoner Verhältnisse absolut in Ordnung – es gibt aber auch Airbnb-Angebote ab 60 Euro, somit sind sie neben Hostels die günstigste Alternative. Die zweite Nacht habe ich im Designhotel Andaz London Liverpool Street im Zentrum verbracht und mich dort superwohl gefühlt – den Bericht findet ihr hier.
Übernachten in London ist wie ungefähr alles in London keine billige Angelegenheit. Wer etwas weiter außerhalb des Zentrums übernachtet, findet auf jeden Fall günstigere Angebote. Wer gern ausgeht und das Nachtleben genießt ist in Shoreditch perfekt aufgehoben – viele Pubs, Restaurants und Clubs stehen dort zur Auswahl. Im Zentrum findet ihr ebenfalls viele Pubs, dort sind die Unterkünfte jedoch am teuersten.

Sightseeing – was muss man gesehen haben?

Ich bin persönlich kein großer Fan von Museen und ewigen Besichtigungen alter Bauwerke. Ich bin ein Mensch, der lieber durch die Straßen läuft und die Stadt erkundet. Was ich mir jedoch unbedingt anschauen wollte war die Tower Bridge. Ich habe also einen Spaziergang unternommen und bin zu Fuß zur Brücke gelaufen. Ihr kommt am berühmten Tower of London vorbei – dem Touristenmagnet in England schlechthin. Wenn ihr den Tower besichtigen wollt, solltet ihr euch auf jeden Fall einen halben Tag Zeit nehmen – das Gebäude ist riesig und sehr vielseitig.
Tower of London
Tower of London
Man kann auch die Tower Bridge von innen ansehen, das habe ich mir aus Zeitgründen aber gespart. Das Bauwerk ist auf jeden Fall wahnsinnig beeindruckend und mit den hellblauen Elementen sehr schön anzusehen im sonst eher grauen London. Auf der anderen Seite der Brücke befindet sich das Rathaus. Davor gibt es eine kleine Beach Bar, die sich sehr vom Rest der Architektur abhebt und wo man bei gutem Wetter in buntem Ambiente sitzen kann. Von dort habt ihr einen tollen Blick auf den Tower und eine von Londons interessantesten Skylines.
Beach Bar an der Themse in der Nähe der City Hall
Beach Bar an der Themse in der Nähe der City Hall

 

Skyline London
Wenn ihr an der Themse weiterspaziert kommt ihr irgendwann zur London Bridge, von der aus ihr nochmal einen schönen Blick auf die Tower Bridge habt. Nun ist es nicht mehr weit zum Monument, einem Mahnmal, das an den Stadtbrand von 1666 erinnern soll. Die Säule ist über 60 Meter hoch und oben befindet sich eine Aussichtsplattform. Es kostet 4 Pfund Eintritt und man muss die 311 Stufen zu Fuß erklimmen, der Blick von oben ist aber sicherlich großartig. Das Viertel rund um das Mahnmal ist interessant, dort befinden sich beispielsweise das Gericht und viele interessante Ecken.
London The MonumentLondon East India Arms

 

Ein weiteres Must See in London ist das berühmte London Eye, auch Millenium Wheel genannt – ein Riesenrad mit eiförmigen Kapseln, von denen man alle Sehenswürdigkeiten Londons bestaunen kann. Es ist mit seinen 135 m Höhe schlichtweg riesig und überragt alle Gebäude und Sehenswürdigkeiten in der Umgebung. Wenn ihr mitfahren wollt, solltet ihr vorab Tickets online reservieren, sonst müsst ihr eine halbe Ewigkeit anstehen. Der Eintritt ist mit fast 20 Pfund ziemlich gesalzen – nichts für Budget Traveller. Wenn ihr schlechtes Wetter erwischt und die Stadt nicht zu Fuß erkunden wollt, ist es aber eine schöne Alternative um einige Sehenwürdigkeiten zumindest von oben zu sichten.
London Eye
The London Eye from Whitehall Gardens
Das London Eye – Blick von den Whitehall Gardens
Auf der entgegengesetzten Flussseite befindet sich das Regierungsviertel Westminster mit einigen alten Gebäuden wie dem Banqueting House sowie die Whitehall Gardens, ein Park von dem aus ihr einen tollen Blick auf das London Eye habt. Dann könnt ihr weiter Richtung Big Ben und Westminster Abbey spazieren.
London Whitehall

 

London Whitehall Gardens
Big Ben wird der berühmte Uhrturm umgangssprachlich genannt, eigentlich heißt er offiziell Elizabeth Tower. Die mit 13,5 Tonnen schwerste der fünf Glocken in seinem Inneren heißt Big Ben, daher der Name. Den Turm dürfen seit 2010 nur Einwohner Großbritanniens besichtigen, da man sich vor terroristischen Anschlägen fürchtet.

 

London Clock Tower - Big BenLondon Clock Tower - Big Ben

 

Den Palace of Westminster fand ich ziemlich surreal und bedrückend. Der neugotische Stil ist nicht so wirklich meines. Etwas friedlicher wirkt es zur “Blauen Stunde” am frühen Abend, wenn das Gebäude in gelbem Licht beleuchtet ist. Für eine Besichtigung sollte man sich ebenfalls mindestens einen halben Tag Zeit nehmen, das Areal ist riesig und es gibt viel über die geschichtlichen Hintergründe zu lernen.
London Westminster Palace - Westminster Abbey
Besonders sehenswert fand ich auch das Viertel Notting Hill, die Gebäude dort rund um die berühmte Portobello Road sind zauberhaft – und sehr bunt im Vergleich zur Innenstadt. Fotos von dort gibt es leider keine, da es in Strömen geregnet hat.. Direkt an der Ubahn Station befindet sich Jamie Oliver’s Shop und Bistro Recipease, in dem ihr Sandwiches essen oder euch mit tollen Produkten eindecken könnt. Es gibt sowohl Kochbücher und Küchenware aus seiner eigenen Kollektion als auch besondere Lebensmittel wie Schokolade, Aufstrich, Tee oder Chutney, die sich super als Mitbringsel eignen.Update: Leider hat das Recipease in Notting Hill zugemacht Ende Dezember 2015 zugemacht 🙁

 

Jamie Oliver's Recipease
Jamie Oliver’s Recipease
Die Liste der Sehenswürdigkeiten könnte man ewig weiterführen, London hat da wie gesagt wirklich viel zu bieten – eine vollständige Aufzählung würde aber den Rahmen dieses Blogposts sprengen! Deshalb widme ich dem East End mit seinen Trendbezirken Shoreditch und Whitechapel sowie dem Zentrum mit seinen tollen Restaurants und Shopping-Möglichkeiten einen extra Blogpost!
London Westminster Abbey & Big Ben
London Westminster Abbey & Big Ben

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12 Kommentare

  • Antworten
    Christina
    19. November 2015 um 10:05

    Danke für den Tipp mit der Oyster Card. Werde ich mir merken. Ich muss unbedingt auch wieder mal nach London. Ist leider schon eine Weile her, dass ich in der Stadt war. Das letzte Mal bin ich rundherum gefahren, um mir Stonehenge und die Blackpool Illuminations anzuschauen.
    Dass für London mindestens 5 Tage benötigt werden, da kann ich dir nur beipflichten. Schon alleine das British Museum verschlingt einen halben Tag. (Es soll ja auch Leute geben, die Tage darin verbringen; natürlich ohne darin zu schlafen).
    Hast du in Jamie Oliver´s Bistro auch vegane/vegetarische Gerichte entdeckt oder ist es sehr fleischlastig?

    Lg,
    Christina

    • Antworten
      Ela
      19. November 2015 um 10:08

      Hallo Christina, danke für deinen lieben Kommentar 🙂 Das mit der Oyster Card ist eine super Sache, hatte ich vorab im Reiseführer gelesen und es war die perfekte Lösung für mich! Stonehenge war sicher auch toll, wow! Ich muss auf jeden Fall auch nochmal nach England, da gibt es viel zu sehen!
      Bei Jamie Oliver gab es auch Veggie Gerichte, zum Beispiel frisches Focaccia.. Vegan weiss ich nicht – die Sandwiches waren mit Käse, aber es gab Suppen und auch Pesto als Aufstrich. Pizza gabs dort auch, die könnte man natürlich ohne Käse machen lassen. Besonders toll fand ich aber das Angebot rund um das frische Essen, also zum Beispiel vegane Schokolade mit Veilchen oder Tee von William Whistle! Dort musst du mal vorbeischauen wenn du wieder in London bist.

      Liebe Grüße,
      Ela

  • Antworten
    Mia
    19. November 2015 um 13:54

    Den Tipp mit den 5 Tagen kann ich nur unterstreichen. Letztes Jahr im November wollte ich meinem Liebsten unbedingt London zeigen. In 2 1/2 Tagen. So viel: unser Programm war seeehr straff 😉
    Toller Bericht, liebe Ela!
    Ganz liebe Grüße zu dir, Mia

    • Antworten
      Ela
      19. November 2015 um 13:59

      Wow, da hattest du dir ja echt was vorgenommen 😀 Bei mir waren es ja auch nur 3 Tage inklusive An- und Abreise, also wirklich unmöglich eigentlich.. Ich muss also nochmal hin! Aber ist eine tolle Stadt oder?!
      Liebe Grüße aus dem Süden,
      Ela

  • Antworten
    Krisi
    19. November 2015 um 15:42

    Ja London ist wirklich toll und eine Stadt in der man sich länger Zeit nehmen sollte. Ich war das erste Mal vor 12 Jahren und nun wieder im Oktober. Es war richtig interessant zu sehen, wie anders ich die Stadt dieses Mal war genommen habe.
    Liebe Grüsse,
    Krisi

    • Antworten
      Ela
      20. November 2015 um 8:16

      Wow, das war sicher ein ziemlicher Kontrast! So eine Stadt verändert sich ja auch sehr.. Ich war vor 6 Jahren in Barcelona und diesen Sommer wieder, der Unterschied war enorm und hat mich ziemlich geschockt. Mittlerweile ist es so touristisch dort, dass man sich die üblichen Sehenswürdigkeiten gar nicht mehr antun mag 😉
      Liebe Grüße,
      Ela

  • Antworten
    _our food stories_
    20. November 2015 um 10:16

    Was für tolle Eindrück!! Wir fahren schon viel zu lange nicht mehr in London und bei diesem Post bekommt man gleich Lust in den Flieger zu steigen :))

    • Antworten
      Ela
      20. November 2015 um 10:46

      Ohh dankeschön, das freut mich! London ist einfach großartig, muss definitiv auch bald wieder hin 🙂
      Liebe Grüße,
      Ela

  • Antworten
    mareen | chocolate and clouds
    22. November 2015 um 14:10

    London ist so eine tolle Stadt und ich kann dir da wirklich nur zustimmen. Die Woche, die ich dort verbracht habe war gigantisch und war auch sicherlich nicht das letzte Mal, dass ich dort war.
    Ich bin ja auch nicht so die Museumsgängerin und erkunde gerne die Stadt und treibe mich nicht nur an den Touristenhighlights rum, denn nur so kann man die "wahre" Stadt kennen lernen.
    Sehr schöner Bericht, meine liebe Ela. Jetzt würde ich am liebsten gleich in den nächsten Flieger steigen… und auf und davon.
    Ganz liebe Grüße.
    xo.mareen

    • Antworten
      Ela
      23. November 2015 um 7:57

      Danke Mareen! Freut mich, dass dir mein Reisebericht gefällt und du gleich Lust bekommst, selbst wieder dorthin zu fliegen 🙂
      Liebe Grüße,
      Ela

  • Antworten
    Julika | 45 lebensfrohe Quadratmeter
    4. April 2016 um 11:00

    Hey Ela,
    ich war gerade auf der Internetseite des recipease von Jamie Oliver, um meinen London Trip zu planen – das am Notting Hill Gate ist leider seit Ende 2015 geschlossen. : ((
    Viele liebe Grüße! Julika

    • Antworten
      Ela
      4. April 2016 um 11:04

      Liebe Julika,
      das ist ja doof! Gibt es ein Neues? Danke fürs Bescheid geben! 🙁
      Liebe Grüße, Ela

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